Dienstag, 9. September 2014

Tarheel-Antennen

Heute möchte ich mal auf eine besondere Form der Kurzwellenantennen eingehen, die in den letzten Jahren bei fast allen Funkamateuren für Zufriedenheit gesorgt hat.
Es handelt sich um sogenannte " Tarheel-Antennen " aus den USA, eine etwas veränderte Form der Screwdriver-Antenne, welche motorgesteuert sind.
Es gibt eine Unmenge von Anwendungsmöglichkeiten dieser Tarheel-Antenne, die wirklich jeden Anwendungsfall abarbeitet und sehr vielseitig einsetzbar ist.
Dabei gibt es eine Menge Zubehör, welches diese Antenne zu einem gutem Kompromiß mutieren läßt, und was dabei sogar funktioniert !
Wir wissen alle, daß es keine Superantennen gibt, aber diese Antenne ist ein sehr guter, aber leider auch nicht allzu preiswerter Kompromiß, der jedoch Funkerherzen höherschlagen läßt.
Die Erfolge mit dieser Antenne können sich sehen lassen und sind gerade auch für Antennengeschädigte ein Wunschziel.








Die Tarheel-Antenne gibt es in verschiedenen Varianten, abhängig von Leistung und Länge, von der Bandbreite und zu arbeitenen Bändern.
Anhand der hier gezeigten Fotos, die direkt von der Tarheel-Homepage stammen, kann man gut erkennen, wie weit die Möglichkeiten der Installation gegeben sind und welche Anwendungsbereiche aufgezeigt werden.
Die Antenne selbst ist robust gefertigt, hohe Qualität des verwendeten Materials, hohe Kontaktgüte und eine funktionierende Motorabstimmung, das alles zeichnet diese Antenne aus.
Die erzielten Ergebnisse lassen sich dadurch auch erklären, was natürlich einen dementsprechenden Preis voraussetzt.
Die Antennen liegen zwischen 350 - 550,- Euro je nach Ausfertigung, überstreichen den kompletten Kurzwellenbereich, sind fernbedienbar und bis zu einer Länge von knapp 4 m vertreten.
Verschiedenes Zubehör für spezielle Montagen kosten selbstverständlich extra.
Aber für so manchen HAM ist dieses die einzigste Möglichkeit, gut und "nachbarfreundlich" qrv zu werden und dabei noch recht gute Ergebnisse zu erzielen.
Im stationären Einsatz ist die Antenne besser als so manche größere Variante und steht vielen Vertikalantennen in nichts nach.
Der Komfort der motorgesteuerten Abstimmung ist dabei ein zusätzliches Plus und bedarf keines extra Tuners.

Im Mobil- und Portabeleinsatz läßt sich die Antenne sogar im gehobenen Leistungssegment ansiedeln, hier werden wirklich hervorragende Ergebnisse erzielt.
Wie bei allen kürzeren KW-Antennen des Vertikalsegments sind auch hier eine gute Erde/Masse und/oder damit viele Radiale gefragt, aber es gibt das dafür erforderliche Zubehör.
Egal ob im Campingeinsatz, oder auf der Urlaubsreise, mitten auf dem Feld, oder gar im heimischen Garten, die Tarheel kann überall eingesetzt werden.
Ich habe extra mal recht viele Bilder hergenommen, damit jeder sehen kann, was eigentlich möglich ist.
Und mal ganz ehrlich, billig ist nicht immer der beste Kompromiß, wer hier am falschen Ende spart, kauft unter Garantie mehrmals - da spreche ich aus Erfahrung !
Aufgrund des hohen Preises konnte diese Antenne nicht von uns selbst getestet werden, wir waren bei einigen Feldversuchen nur dabei.
Aber die Resultate sprachen für sich, so daß auch mein nächstes Ziel eine solche Antenne für das Auto sein wird.
Je nachdem, inwieweit mein nächstes QTH überhaupt KW zulassen wird, ist auch dafür diese Antenne vorzumerken.









Die technischen Details kann man bei fast allen namenhaften Funkshops nachlesen, das erreichbare SWR liegt immer unter 1,5 : 1 , der Wirkungsgrad im absolut annehmbaren Bereich und die Länge eben je nach Anwendungsfall variabel.
Die größte Version mit 3880 mm ist schon ein "Mordsteil" und sollte genaustens geeignet sein für den ausgesuchten Standort, vielleicht nicht unbedingt auf einem Bus zu montieren, da ansonsten einiges zu Bruch geht.
Die Stahlruten sind austauschbar, für den Fahrbetrieb vielleicht etwas kürzer, um dann im Standbetrieb aufstocken zu können.
Feste und stabile Montagefüße werden vorausgesetzt, aber das dürfte jedem klar sein.
Unser Fazit fällt recht positiv aus, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt jedenfalls, auch wenn so manchem dabei schwindlig wird, es heißt aber nicht umsonst " you get what you pay for ! " und deshalb bekommt diese Antenne eine ganz klare Empfehlung meinerseits.
Hier in Deutschland scheint die Firma "WIMO" ein potentieller Ansprechpartner für weitere Fragen zu sein, zumindest habe ich dort das größte Angebotssortiment entdeckt.
Da ich selbst einige Funkamateure kenne, die auch Probleme mit der Unterbringung großer Antennen haben, bietet sich ihnen damit eine echte Alternative mit komfortabler Bedienung, die zumindest hält, was sie verspricht !
Nun weiterhin viel Spaß beim gemeinsamen Hobby, vielleicht gibt es bald mehr von diesen Antennen im Einsatz in unseren Gefilden, es hängt immer davon ab, wieviel Geld man bereit ist, in ein solches Hobby zu investieren.
Aber nur ein halbes Hobby ist gar kein Hobby, sage ich immer, andere HAMs geben auch zig tausende Euros für ihre Anlagen aus, haben dann aber auch Spaß daran, wenn alles recht gut funktioniert !
vy 73
Euer Tom

Samstag, 6. September 2014

Jedermannsfunk-Gateway

In letzter Zeit habe ich mir auch mal Gedanken darüber gemacht, warum Amateurfunker und Jedermannsfunker kaum Kontakt miteinander bekommen, was ja eigentlich hirnrissig ist.
Beide Interessengruppen haben im Grunde das gleiche Hobby und Technik, warum also sollten sie nicht auch zusammenarbeiten ?
Nur ein starker Verbund bringt unsere Interessen zur Geltung, und da haben wir viele Gemeinsamkeiten.
Es ist Blödsinn zu denken, lizenzierte Funker sind etwas Besseres, im Gegenteil, viele Funkamateure sind durch den Jedermannsfunk (CB- PMR - und Freenet) erst zum Amateurfunk gekommen !
Zumal es sehr viele nicht lizenzierte Funker mit reichlich Know How und guten Benehmen gibt, was man heutzutage schon eher selten auf den Amateurfunkfrequenzen sagen kann.
Hier müßte eine größere Zusammenarbeit angestrebt werden, denn eine Gemeinschaft von vielleicht 500.000 Gleichgesinnten erreicht mehr als nur 38.000 Mitglieder des DARC !

Einige Funkamateure machen neben ihrem eigentlichen Amateurfunkdienst auch noch Jedermannsfunk, denn einige finden trotzdem Spaß daran, oder haben eben noch nicht lizenzierte Freunde, mit denen sie den Kontakt halten möchten.
Ich gehöre z.B. auch dazu, weswegen ich mich für die Belange beider Seiten einsetze.
Nun habe ich mich damit ausgiebig beschäftigt und mir spaßenshalber mal die Gateway-Technik im Jedermannsfunk angeschaut, denn durch sie ist es auch den Nichtlizenzierten möglich, große Reichweiten zu überbrücken ähnlich unserem Echolink.
Leider ist die Disziplin und die Verwaltung solcher Gateways nicht ganz ernst genommen worden, wodurch diese Gateway-Kanäle recht verhasst sind - das müßte aber nicht sein !
Die Software bei FRN und anderen Anbietern gibt das schon her, daß ein eigentlich störungsfreier Ablauf gewährleistet wäre, wenn die Gateways bis zum Schluß komplett richtig eingerichtet worden wären.
Viele Sysops kümmern sich nachher nicht mehr darum, dadurch sinkt die Akzeptanz dieser Technik in den Reihen der Funker.
Diese Gateways sind durchaus sehr sinnvoll, nur dadurch könnte einmal eine flächendeckende Kommunikationsmöglichkeit auch über Ländergrenzen hinaus geschaffen werden in sehr guter Qualität.
Sicher ist auch im Jedermannsfunk die Frage berechtigt, ob es sich dabei eigentlich noch um Funk handelt, oder einfach nur ein "Skype-Klon" ?
Auch ich hadere teilweise damit, aber immer öfter wird HF zur ersten Streckenüberwindung hergenommen, sprich per Funkstrecke zum Gateway, von dort über das Internet zu allen angeschlossenen Gateways eines Servers, um dann anschließend wieder per HF nach außen übertragen zu werden, und das hat schon mit Funk zu tun.


Sicher gibt es einige, die dieses Szenario nur noch vom PC aus machen, das ist natürlich nicht mehr im Sinne dieser Technik, aber schon legitim.
Vergessen wir nicht, manchmal sind wir ohne Funk irgendwo unterwegs und wollen in der Heimat, oder eben unseren Freunden kurz Hallo sagen, oder ihnen gar Informationen zukommen lassen, dann haben wir uns schon so manches mal gefreut, wenn dieses via Handy oder Notebook möglich war !
So ist es mir teilweise in der Ukraine und Weißrussland ergangen, wo die Einfuhr von Funktechnik nicht gerade einfach ist.
Auch hier sollten weitaus mehr Funkamateure mit Jedermannsfunkern zusammenarbeiten, um vielleicht die Technik noch zu verbessern, oder zumindest die Einrichtung der Gateways gemeinsam in die richtige Bahn zu lenken, dann wird dieser Möglichkeit irgendwann auch mehr Bedeutung zukommen.
Ich für meinen Teil weiß zumindestens, daß ich in einer abendlichen Runde mit 11 m z.B. wesentlich besser dran bin (Entfernung im Rund ca. 30 - 40 km) als bei 10 m, wo auch 500 Watt nichts helfen und nur das S-Meter ankratzen.
Die Ausbreitungsbedingen im CB-Funk sind ganz andere, obwohl das rein theoretisch nur 2 MHz auseinanderliegt.
Wie auch immer, hier sollte mehr zusammengearbeitet werden, mehr Aktivitäten gemeinsam geplant und durchgeführt werden, erst dann können wir Funker uns in der Öffentlichkeit wieder besser darstellen, sonst gibt es das in 5 - 10 Jahren nicht mehr !

Jeder Vermieter, jeder "Möchtegern-Ingenieur" und jede Hausverwaltung nebst Nachbarn bekommt schon Pickel, wenn man nur das Wort "Funk" hört, geschweige denn eine Antenne sieht, dieses muß sich auch ändern, sonst verschwindet sowohl der Amateurfunk, als auch der Jedermannsfunk in der Versenkung !
Mein nächstes Projekt ist also ein eigenes CB-Gateway, da wir hier im Südosten unserer Republik damit komplett unterversorgt sind.
Dieses werde ich entweder im FRN-Netzwerk, oder aber auf Teamspeak-Basis bei einem anderen Anbieter betreiben.
Dabei soll versucht werden, auch andere Funker und Interessenten dazu zu bewegen, selbst auch Gateways aufzubauen, damit die anvesierte Flächendeckung irgendwann zur Realität wird.
Mein Problem ist zur Zeit der Standort, weil mein Vermieter kein KW mehr genehmigt und mich am liebsten loswerden würde !
Deshalb suche ich noch einen Mitstreiter oder Unterstützer, der einen Standort zur Verfügung stellen kann, um bei entsprechender Kostenbeteiligung meinerseits ein solches Gateway unterzubringen zu können.
Drei Anfragen habe ich schon gestartet, aber je mehr Angebote kommen, desto besser.
Wenn also Jemand im Chiemgau meinen Beitrag liest und meiner Meinung folgen kann, dann möge er doch mal darüber nachdenken, ob er nicht helfen kann?
Die Hardware liegt bei mir schon bereit, es könnte also theoretisch losgehen, zumal Freunde in Hamburg und Berlin auch dem Ruf des "HF-Virus" folgen wollen und auch dort den Gatewayausbau vorantreiben werden.

Natürlich eben genau so, daß keiner davon gestört wird, aber auch alle Anderen sollten sich an gewisse Regeln halten, ein Gateway-Kanal ist nunmal für die Übertragung distanziell weiterer Funkgespräche vorgesehen, dann muß auch nicht bei so vielen zur Verfügung stehenden Frequenzen ein 3 Stundengespräch dort geführt werden, bei dem man dann vielleicht das eine oder andere Mal von dem Gateway unterbrochen wird, das hat dann auch mit Ignoranz zu tun.
Vielleicht sollte auch hier mehr Akzeptanz, mehr Respekt und mehr Miteinander in den Vordergrund gestellt werden, dann klappt das nämlich auch !

So, meine lieben Freunde, dann mal an die Arbeit, denkt bitte über meine Gedankengänge nach, vielleicht können wir demnächst als großes Ganzes mehr für unser gemeinsames Hobby tun, als jeder vorher für sich alleine.
Und mit den Gateways kann auch einiges vorangetrieben werden, die digitale Technik gehört nun mal Heute schon dazu.
Wer helfen kann oder selbst tätig werden möchte, kann sich gerne jederzeit bei mir melden.
Alles Gute von Eurem Tom,
vy 73
DC7HS

Bilder von der FRN-Homepage und vom Freien Funknetz .