Freitag, 17. Juni 2011

Mobilgerät im Auto

Dieses Thema wurde sowohl von mir, als auch von vielen Anderen schon näher betrachtet, kann aber nicht oft genug angesprochen werden.
Jeder Zweite hat nämlich Probleme beim Einbau der mobilen Anlage im KFZ und vor allem mit der Antenne.
Das Anpassungsverhältnis kann sehr stark schwanken, den einen oder anderen treibt das schier zur Verzweiflung.
Zumal das Angebot an Antennen sehr groß ist und davon eben jeder Strahler anders reagiert.
Eines ist klar, eine vernünpftige HF-Erde ist für jede vertikale Antenne lebensnotwendig, bei KW mehr als bei UKW.
Dieses hat natürlich einen direkten Einfluß auf das SWR, weshalb man des öfteren zusätzliche Masseverbindungen zu dem Antennenstandort führen muß.
Bei heutigen Fahrzeugen, die zum Teil verzinkt sind, wird es unheimlich schwierig mit einem Magnetfuß.
Er bringt meist nicht genug Masse zustande und kann sich sogar bei höheren Geschwindigkeiten verabschieden.
Für UKW mag dieses evtl. noch gehen, aber bei KW bleibt in 90% der Fälle nur ein Festeinbau im Fahrzeug übrig.
Der optimale Standort einer Antenne ist normalerweise das Autodach, aber nicht jeder möchte dort ein Loch setzen und sich den Dachhimmel im Innenraum versauen.
Bei manchen Fahrzeugen gibt es die Möglichkeit einer Reling oder eines Dachgepäckträgers, wobei aber auch hier zusätzliche Masse erforderlich wird, aber ansonsten bietet sich der Kompromiß der Heckklappe an.
Bei sehr großen KW-Antennen bleibt eh nur diese Lösung übrig, doch dort geht es ebenso um die Masse, weil des öfteren die Klappenscharniere nicht ausreichen.
Somit muß man auf beiden Seiten zwei Massebänder an der Heckklappe befestigen, was dann völlig ausreichend sein sollte.
Jedoch gibt es noch viel mehr Dinge dabei zu beachten, als da z.B. das Speisekabel und der Antennenfuß selbst in Frage kommen, hier sollte nicht gespart werden.
Zu empfehlen wäre für UKW ein PL-Fuß mit unterer PL-Buchse, da dort direkt ein Kabel mit PL-Stecker angeschlossen werden kann und ein guter Kontakt gewährleistet wird.
Die normalen PL-Füße mit dem Federstift sind anfällig und korridieren innerlich, insbesondere die kleine Feder.



Als Speisekabel würde ich dann für UKW Aircell 7 empfehlen, weil es gerade mal ein wenig dicker ist als das bekannte RG-58, aber wesentlich weniger Dämpfung aufweist.
Für KW reicht natürlich RG-58, hier muß nicht auf RG-213 zugegriffen werden.
Alle Stecker gewissenhaft löten und für guten Kontakt der Kabelmasse mit der Steckeraußenhülse sorgen (richtig fest draufdrehen).
An der Heckklappe von innen das Blech etwas reinigen und evtl. sogar mit Sandpapier für einen guten Kontakt sorgen, danach eine kleine Blechplatte untersetzen (am Fußende), damit eine Versteifung der Heckklappe gewährleistet ist.
Das Kabel ist so zu verlegen, daß es nirgends durchscheuern kann, bei KW sollte eine Mantelwellensperre eingefügt werden.
Bitte auch im Handbuch des Fahrzeuges mal nachschauen (oder beim Hersteller nachfragen), wieviel Leistung benutzt werden darf, ohne daß die Bordelektronik Schaden nehmen kann.
Meist wird das zum Problem bei KW, aber auch bei UKW können schon 50 Watt ein Auto lahmlegen.
Wer nicht daran denkt, UKW zu machen, sondern gleich auf KW setzt, der wird sicherlich in den meisten Fällen 3/8 Zoll-Anschlüsse brauchen und diese in Form eines massiven Einbaufußes realisieren.
Sollte beides möglich sein, gibt es Adapter von PL auf 3/8 Zoll, aber ebenso da gilt, bitte die massive Ausführung wählen.


Wenn all dieses beachtet wurde, gilt es nur noch beim Einbau des Funkgerätes dieses auch mit der Karosserie zwecks Erdung zu verbinden.
Danach sollte alles halbwegs perfekt sein und die Anpassung der Antenne nur noch eine Formsache.
Ich persönlich habe auch kein Loch ins Dach gebohrt, weil mir der Aufwand bzgl. des Dachhimmels zu aufwendig vorkam, daher begnüge ich mich mit der Heckklappe, die man notfalls auch mal austauschen lassen kann.
Da ich sowohl UKW, als auch KW aus dem Fahrzeug mache, ist dieser Standort für die recht langen KW-Antennen eh die beste Wahl - das betrifft natürlich nicht die Abstrahlung !
Beim Audi A4 sind ohne Probleme 50 Watt zugelassen, es gehen auch 100 Watt PEP, das habe ich schon getestet.
Allerdings trifft diese Aussage bisher nur auf Fahrzeuge bis Baujahr 2002 zu, bei den Neueren könnte das schon problematischer werden, also unbedingt nachfragen.
Gleiches gilt für Mercedes-Modelle, die Älteren können da noch etwas an HF vertragen.

Wichtig wäre noch folgendes, macht Euch nicht verrückt (wie ich vorher) bei dem SWR-Verhältnis, bei UKW ist selbst noch 1,8:1 zu akzeptieren, ohne nennenswerte Verluste oder gar Endstufenschäden befürchten zu müssen.
Eine Duoband-Antenne z.B. muß bei 70 cm immerhin 10 MHz überschreiten und auch noch das 2 m-Band abdecken, so daß man sowieso feststellen wird, daß das SWR auf 2 m eh besser ist als auf 70 cm.
Hier ändert es sich auch mit Veränderung der Frequenz, meist sind Antennen auf Bandmitte geeicht, eine kleine Feinjustierung wird meist durch eine nicht allzu große Veränderung des letzten Elementes erreicht, dieser Schritt ist aber nicht so gewaltig zu bemerken.
Bei KW kann man das schon eher besser einstellen, hier wäre natürlich ein SWR um 1,5:1 oder besser schon wünschenswert, weil viele TRX bei schlechter werdener Anpassung die Leistung zurückregeln zum Schutz der Endstufe.
Und nun viel Spass beim Einbau.

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