Dienstag, 21. Februar 2012

W3DZZ Trap-Antenne

Heute beschäftigen wir uns mal mit einer typischen Mehrband-Trapantenne, die durch das Einfügen von Sperrkreisen um 1/3 kürzer wird als im Normalfall.
Dieser Effekt kommt uns "platzgeschädigten" HAMs wieder etwas entgegen, obwohl man normalerweise davon ausgeht, daß diese Traps auch ein wenig Verlust bedeuten.
Vorteil allerdings ist nicht nur die geringere Länge, sondern auch die Resonanz auf fast allen Bändern, so daß z.B. 80 und 40 m absolut resonant sind und auch die unteren Bänder noch akzeptabel im SWR reagieren.
Bei 10 - 20 m haben wir sogar noch einen Gewinn der Antenne zu verzeichnen, so daß die leichten Fehlanpassungen vernachlässigbar sind.
Genau aus diesem Grunde ist die W3DZZ eine der beliebtesten Mehrbandantennen.


Die eingefügten Sperrkreise weisen eine Resonanzfrequenz von gut 7,0 MHz auf, wobei die inneren Dipollängen mit 10,07 m sich dort genau in Halbwellenresonanz befinden.
Dabei treten die Traps dann als Isolatoren auf, so daß die äußeren Dipolenden ohne Wirkung bleiben.
Betreibt man nun den Dipol bei 80 m mit ca. 3,5 MHz Resonanzfrequenz, wird die Wirkung der Sperrkreise aufgehoben, da wir dann keine Resonanz erreichen.
Der Sperrkreis wirkt nun induktiv, gleichbedeutend einer Verlängerungsspule und verlängert so die äußeren Dipolabschnitte elektrisch für eine Halbwellenresonanz von 3,5 MHz.
Das umgekehrte Bild haben wir auf den unteren Bändern, hier wirken die Sperrkreise kapazitiv, also elektrisch verkürzend.
Im 10 und 15 m-Band wirken die Kondensatoren der Sperrkreise noch weiter verkürzend.


Daß wir gerade bei 10 m den Anpassungsfehler bekommen, liegt an der außerhalb der Bandgrenze liegenden Resonanzfrequenz, da die Kapazitäten der Sperrkreise sich in einem Stromknoten befinden, der eigentliche Strahler ist ohne die Traps schon zu kurz.
Für die eigentliche in der Mitte befindlichen Resonanz entsteht hierbei eine kapazitive Blindkomponente, die sich nur durch Verlängern der äußeren Dipolenden kompensieren lassen würde, aber das verschiebt gleichzeitig wieder die 20 m-Resonanz!
Allerdings ist die Fehlanpassung zu vernachlässigen, da die Antenne diesen Verlust durch einen Gewinn wieder ausgleicht.
Die zu empfehlende Aufbauhöhe beträgt zwecks Einhaltung der Kenndaten annähernd 10 m.


Die Anpassung der unteren Bänder kann mit einem Antennentuner gemanagt werden, da hier der Fußpunktwiderstand dann schon bei 100 anstatt bei 60 Ohm liegt.
Wegen der leichten Oberwelligkeit sollte bei der Erregung ein 1:1 Balun eingebunden werden.
Die Kaufversion gibt es in mehreren Geschäften, der Preis variiert etwas.
Einfach mal ausprobieren, ein Selbstbau bietet sich hier an.
vy 73
Euer Tom

Quelle der Bilder G8ODE

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