Mittwoch, 4. Mai 2011

Portabelantenne MP-1

Ich denke,viele Leser kennen diese Portabelantenne,die in den USA gefertigt wird und ein Pendant zum bekannten Buddistick darstellt,nur eben wesentlich preiswerter ist.








Die Bilder stammen von anderen Webseiten,stellen aber die Antenne gut dar.

Da ich mir eine MP-1 ergattern konnte,habe ich gleich mal einiges recherchiert und ausprobiert.
Die Antenne läßt sich am besten mit 4 Radiale betreiben (jeweils auf ein Viertel der Wellenlänge zurechtgeknickt für 10,15,20 und 40 m),einfach irgendwie in eine Ecke geworfen (je nach Standort),so läßt sie sich am einfachsten abstimmen und funktioniert ganz ordentlich.
Ich habe zumindest so gleich mal 4 QSOs auf 20 m mit Spanien,Türkei,USA und Thailand arbeiten können,das war meine erste Überraschung bei dieser Antenne!

Hatte dazu 70 Watt Output bei einem SWR von 1:1,3 über 150 KHz Bandbreite,danach muß man eine halbe Windung weiterdrehen.
Sie stand auf dem Tripod,einem dazugehörigen Dreibein,welches optional hinzugekauft werden muß,mitten auf der Wiese.
Wer sie am Balkon oder am Tisch anbringt,sollte auf diese zusätzliche Induktivität zurückgreifen am Fußpunkt,das erspart lange Radiale und läßt die Antenne auch auf 40 m spielen.
Entweder das Beta-Match von QRP-Project,oder die Lösung von DD7LP,es kommt auf dasselbe raus.
So schrieb Christian (DD7LP):
Am Speisekabelanschluß wird ein PL-T-Stück aufgeschraubt, an dessen eine Seite die Mantelwellensperre (ca 10 Windungen RG58 auf Ferritringkern) kommt und auf der anderen Seite vom T-Stück wird eine Induktivität nach Masse angebracht
In einem PL-Stecker wird ein Stück Polyamid reingedreht von 10mm Durchmesser,worauf eine Wicklung aus 1 mm Cul. 12-14 Windungen eng an eng und durch die Mitte aufgebracht und zum Anschlussstift zurückgeführt wird.
Die  Induktivität beträgt ca.1 uH,wodurch der Fußpunktwiderstand beim 40 m-Band auf ungefähr 48 Ohm ansteigt.
Das bedeutet natürlich eine gute Anpassung,weil die Antenne viel schmalbandiger wird bei der Abstimmung,denn die Güte steigt,aber vor allen Dingen steigt die Feldstärke zum Teil bis zu 20% an.
Auf den Bändern ab 20 Meter aufwärts wird die Anpassung auch wesentlich besser.







Wer es nun ganz professionell braucht,holt sich so wie ich dann noch das Teleskop MFJ-1956 mit 365 cm Länge,das macht aus der Antenne eine 515 cm lange Vertikale,damit konnte ich aber aus Zeitmangel noch keine Versuche machen.
Da ich aber einige positive Berichte über diese Variante schon gelesen habe,gehe ich davon aus,daß damit der Wirkungsgrad erheblich gesteigert wird.
Die Antenne ist in ca. 8 - 10 min. aufgebaut,hat gerade mal ein Packmaß von 27 cm und sieht recht robust aus.
Für den mobilen Betrieb sollte man aber das Mobile Kit haben,was derzeit genauso wenig lieferbar ist wie die Antenne selbst.
Man hofft,das passiert wieder zur Messe in Friedrichshafen.

Soweit ich das bisher beurteilen kann,ist die Antenne genau für die
Zwecke geeignet,für die sie auch gebaut wurde.
Ihre Verarbeitung und vor allem Qualität der Spule ist der eines Buddisticks sogar überlegen,da die Abgriffedern aus reinem Kupfer sind und jederzeit rings um die Verlängerungsspule einen guten Kontakt herstellen,das ist wohl beim Buddistick nicht immer der Fall,so die Meinung einiger User.
Beide Antennen sind aber bei einwandfreier Wartung sehr zu empfehlen.
Mit den von mir erwähnten leichten Modifizierungen wird die MP-1 zu einer idealen Portabelantenne mit richtig gutem Wirkungsgrad und ohne angetuned werden zu müssen.
Wenn man das nicht ideal für SOTA-Aktivisten und Portabelliebhaber bezeichnet,weiß ich nicht,was sonst?
Es gibt nämlich nichts Vergleichbares,die Antenne hält 150 Watt aus,wäre damit für alle Icom- Yaesu- und sonstige Portabel- bzw. Mobilstationen geeignet,mit denen mehr als nur QRP gemacht werden soll.
Die Spule sollte ab und zu mal gereinigt werden,da es leichte Oxidationsansätze im Laufe der Zeit geben wird,was man mit einer alten Zahnbürste und Zahnpasta machen kann.

Da die Antenne momentan nicht neu lieferbar ist,muß man sich in Geduld üben,bis die Differenzen der Hersteller untereinander bereinigt sind.
Ab und zu wird sie gebraucht angeboten,was dem ein oder anderen gar nicht unrecht wäre,da für solche Zwecke nicht so viel Geld investiert werden muß.
Wer da noch weiterreichende Tipps haben möchte,kann ja z.B. den Christian (DD7LP) im Ortsverband Husum kontaktieren.
Von ihm gibt es ja auch das ein oder andere Video zu seinen Experimenten bei youtube.

Nachtrag vom 09.05.2011:

Ich hatte nun die Möglichkeit, die Antenne mit dem langen Teleskop von MFJ ( MFJ-1956 ) testen zu können, wodurch die gesamte Antenne auf eine Länge von 550 cm kommt, und kam zu folgenden Ergebnissen.
1) Die Antenne läßt sich nun schärfer beim SWR einstellen, läuft aber zum Teil aus dem "Ruder", was natürlich an der nicht mehr passenden Verlängerungsspule liegt.
Das läßt sich aber zum Glück durch Veränderungen an den jeweiligen Radialen in Verbindung mit leichtem Ein- und Ausschieben der Strahlerspitze kompensieren.
2) Der Wirkungsgrad der Antenne hat sich bei weitem mehr als verdoppelt !
Die Signale liegen in der Regel um 2 - 4 S-Stufen höher als gegenüber dem Original an, sendeseitig funktioniert jetzt auch 40 m hervorragend gut, auf 10 - 20 m in der Regel um 2 S-Stufen besser als vorher, was Kontakte aus der vergangenen Woche bestätigen konnten.
Es fehlt nur noch eine Testreihe für 80 m, da die Zeit auf QRL dafür nicht ausreichte und auch kein dafür vorgesehendes Radial angebracht war.

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