So, liebe Leute und Mitstreiter,
Heute habe ich mir mal Gedanken gemacht, wie man auf einem normalen Balkon aus Holz am besten platzsparende und trotzdem effektive Antennen aufbauen kann.
Mein Balkon mißt ungefähr 2 m Breite und 8 m Länge, ist von einem Spitzdach nach oben begrenzt und bietet mir auf der linken Seite eine maximale Höhe von 250 cm ( vom Boden gerechnet ), und auf der rechten Seite von 400 cm an.
Somit steht für mich fest, daß ich linkerhand die UKW-Antenne stellen werde und rechts natürlich die KW-Antenne.
Jetzt ist die Frage zu klären, was möchte ich eigentlich machen und erreichen ?
UKW ist für mich vorrangig geworden, ich möchte Relaisfunk betreiben und Gateways öffnen können, dazu reicht normalerweise ein einfacher Rundstrahler.
Ich entscheide mich allerdings für eine vertikal polarisierte HB9CV-Duobandrichtantenne, die an einem 200 cm langen Holzstab ( Gardinenstange) mit einem Leichtgewichtrotor angebracht wird.
Den Rotor habe ich unten am Fuß gedacht, denn die Holzstange und die Richtantenne haben kein großes Gewicht und auch keine so große Windlast.
Unten am Fuß wird ein Standbein angebracht sein, der das Ganze natürlich fixiert, zusätzlich noch eine Absicherung an der Balkonbrüstung, die so ausfällt, daß der Mast sich allerdings drehen läßt vom Rotor.
Die HB9CV läßt sich einfach am Holzmast befestigen, wobei darauf zu achten ist, daß zwei Koaxialkabel angebracht werden ( Duoband ! ), wenn man keine Umschaltung anbaut.
Es gibt ferngesteuerte, oder gar automatisch arbeitende Umschalter für die Bänder, jedoch sind diese nicht ganz preiswert.
Damit würde es dann möglich sein, ein Zuführungskabel zu nehmen und erst am Umschalter aufzutrennen.
Also immer auch noch mitabklären, möchte ich beide Bänder haben, oder nur das Eine ?
Es gibt ja auch Monoband-HB9CVs, somit alles kein Problem.
Und bitte darauf zusätzlich achten, diese Antennenform ist Leichtbau und verträgt nicht mehr als 25 Watt HF, was aber normalerweise völlig ausreichend ist.
Ich arbeite grundsätzlich mit 5 - 10 Watt in der Regel, somit kein Problem der Überlastung.
Weiter muß ich dazu nichts erklären, jeder wird schon wissen, was er möchte, so mancher OM hat auch zwei Monobandgeräte und jeweils die Monobandantenne dazu, also auch zwei Kabel wie meine Variante.
Das war die eine Überlegung, nun muß ich noch etwas für KW machen, dazu kommen wir jetzt auf die rechte Seite des Balkons.
Hier lag die Idee nahe, entweder mit einer Magnetic Loop zu arbeiten, die von 10 - 40 m abdecken kann, oder aber mit einer MP-1 Rundstrahlantenne, wobei ich das kleine Teleskop gegen ein etwas Längeres austausche.
Es gibt verschiedene Teleskope von MFJ mit 3/8 Gewinde, welches auf die MP-1 aufgebracht werden kann.
Meine Antenne würde dann rund 320 cm betragen, was natürlich ihre Effektivität stark erhöht.
Gerade ab 40 m Band wird die Länge sehr bedeutsam, bei 80 m ganz zu schweigen.
Wir sind uns wohl alle im Klaren, daß selbst mit der verlängerten Antenne auf 80 m kein Blumentopf zu gewinnen ist, oder ?
Ein verbesserter Dammyload wird es wohl sein, man kann es probieren, aber viele QSOs werden es dort nicht werden.
Somit konzentriere ich mich hauptsächlich auf 10 - 40 m, zumindestens ist man auf KW dabei.
Für Europa reicht es immer, alles Andere ist dann Glückssache.
Die Magnetic Loop wäre auch recht gut, hat aber mangels Selbstbauerfahrung dieser Art als Kaufoption einen relativ hohen Preis.
Die MP-1 liegt bei rund 200 Euro mit Zubehör, die billigere Variante heißt " HF-P1" und kostet 109 Euro bei " Difona ".
Sie hat metrische Gewinde, ist daher schlechter zu verlängern mangels Zubehör.
Beide Antennen haben aber gemeinsam, daß sie Drahtradiale brauchen, die man irgendwie im Balkon verstauen muß.
Immer daran denken, 1/4 Lambda für das jeweilige Band ist die beste Option bei der Länge der Radiale.
Es gab und gibt vielleicht immer noch eine technische Lösung dafür, eine Anpassung, die direkt am Fußpunkt (Pl-Buchse) angebracht wird, einfach mal danach googlen !
Jedenfalls sehe ich diese Möglichkeit erstmal für meine Gehversuche im neuen QTH als die beste und preiswerteste Option an, später kann man immer noch etwas verändern.
Die Nachbarn und Bewohner gegenüber müssen sich erstmal damit anfreunden, daß ein Funker in ihren Kreis eingedrungen ist und sie nicht " tot " umfallen.
Dann steigt auch die Akzeptanz des Ganzen und bei einem guten Ratsch miteinander kommt eventuell sogar die Möglichkeit eines Haltespunktes für einen Mehrbanddipol in Frage, was natürlich unter diesen Umständen echt " geil " wäre.
Und so macht sich jeder seine Gedanken, aber es gibt immer Mittel und Wege, zumindest einigermaßen am Hobby teilzunehmen.
Für unsere Jedermannsfunker sind die möglichen Lösungen auch einfacher geworden, sie haben ja die gleichen Möglichkeiten, müssen eben nur auf etwas andere Frequenzen achten.
Für Freenet gibt es inzwischen ebenso kleine Richtantennen im 149 MHz-Bereich, PMR-Antennen gleichermaßen, hier lohnt sich sogar der Selbstbau.
Wer nicht genau weiß, wie und was, sollte sich Antennenfachlektüre gönnen, auch " Rothammel " ist da immer behilflich.
Wenn bei mir alles fertig ist, gibt es später natürlich Bilder dazu.
vy 73
Thomas
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