Montag, 17. Dezember 2012

Portabel - und Mobileinsatz auf KW

Des öfteren haben wir schon den Einsatz von mobilen Geräten im und am Auto beschrieben, wenn man gerne an der frischen Luft ist und irgendwo sein QTH aufschlägt, um das eine oder andere QSO führen zu wollen.
Ich habe mich persönlich darauf spezialisiert, da ich in meiner Wohngegend - obwohl ländlich - leider dem QRM unterlegen bin und mit durchschnittlich S9 Störpegel auf allen Bändern auf KW nichts anfangen kann.
Hier greift auch die technische Errungenschaft der Elektroindustrie mit sehr störungsstarken DSL- und Breitbandübertragern, Powerlines und TV-Bildschirmen,bis hin zur elektrobehafteten Heizung, die dem Funkamateur in dem besagten Frequenzbereich das Leben zur Hölle machen.
Und genau diese Probleme habe ich draussen nicht, kann irgendwo, wo es mir gefällt, stehenbleiben, kurz aufbauen und meinem Hobby frönen, ohne gleich alles wieder in die Ecke schmeissen zu wollen !









Hierzu benutze ich einen Yaesu FT-857d, der zuhause an der großen Antenne leider nicht großsignalfest ist und somit auf 40 und 80 m zu empfindlich reagiert, aber unterwegs an der Mobilfunkantenne, oder der Portabelantenne das Gras wachsen hört.
Als Mobilfunkantenne nutze ich noch die älteren PRO AM-Strahler (Monoband) mit 260 cm Länge auf einem Trimagneten, der sich auf dem Autodach befindet.
Dieses geht natürlich sehr hervorragend auf den Bändern 10 - 20 m, auch auf 40 m ist durchaus ganz Europa möglich.
Die dabei verwendete Leistung liegt im Durchschnitt bei 70 Watt PEP und hat mir schon so manches Erfolgserlebnis, was mir zuhause verwehrt bleibt, beschert und ins Log gebracht.
Wenn ich einen guten Standort habe und länger wie eine Stunde dort verweilen möchte, packe ich meinen Standfuß von WIMO aus, auf den ich mit dem Vorderrad rauffahre und stelle dort meinen DX-Wire GFK-Mast von 10 m Länge hin.
Vorher habe ich natürlich meine G5RV als Inverted Vee dort angebracht und nutze zwei Skistöcke als seitliche Aufhänger für die Enden der Antenne.
Als Antennentuner nutze ich einen MFJ-925, der abgesetzt vom Funkgerät jederzeit seine Arbeit verrichtet.

Zumeist habe ich eine zweite Autobatterie dabei - natürlich geladen - um meine Fahrzeugbatterie zu schonen und nicht den Zeitpunkt zu verpassen,wenn diese leergefahren ist und ich plötzlich nicht mehr starten könnte.
Die Batterie (55 Ah) reicht bei 70 Watt PEP Ausgangsleistung zzgl. Tuner (vernachlässigbar) ca. knappe 5 Stunden, wenn ich zügig und häufig sende.
Länger verweilt man auch kaum an einem spontan ausgesuchten Standort und hat seine Freude dabei.
Zumeist macht es zu zweit oder mehreren mehr Spaß, weshalb ich nicht allzu häufig in den Genuß komme, aber wenn, dann hatten alle ihren Spaß und mehrere Erfolgserlebnisse !
Die Mobilfunkantenne ist sehr leicht einstellbar und umfasst selbst bei 40 m noch gute 60 KHz ohne Nachstimmung des SWR.
Wer nicht ständig wechseln möchte, greift einfach zu der von mir schon beschriebenen " C-Whip Maxi " und kann nach einmaliger Abstimmung der einzelnen Bänder einfach und ohne Aufwand lossenden.
Auch diese Antenne geht hervorragend auf dem Trimagneten und bedarf keiner weiteren Masseanbindung.
Für 80 m ist das Ganze schon etwas kurz und vom Wirkungsgrad recht klein, dafür sollte dann schon eher die Portabellösung herhalten.

Alles in allem kann ich jeden Funkamateur nur dazu raten, bei ähnlichen Verhältnissen wie bei mir, oder gar einem Antennenverbot, diese Art des Funkbetriebes mal ins Auge zu fassen, da die Erfolgserlebnisse nochmal schöner sind als an riesigen Antennen mit nochmal so großen Endstufen und mehr inhaltlich gefüllte QSOs geführt werden, als nur der Austausch von RST und Call Sign - der Nächste bitte !
Selbst in den Wintermonaten können hier und da im geheizten Fahrzeug schnell mal 1 - 2 Stunden wirklich geistreiche und interessante QSOs geführt werden, an die man sich später gerne erinnert.
Viele OMs und YLs lassen außerdem Portabel- und Mobilstationen gerne den Vortritt und nehmen diese bevorzugt als Gesprächspartner an !
Und nicht zu vergessen, wer sein Mobil- und Portabelequipment im Griff hat, ist bei Notfällen draussen an erster Stelle zu sehen, was dann nicht unerheblich sein könnte.
Nun aber ab ins Weihnachtsgetümmel, bleibt alle gesund und laßt noch etwas übrig !
vy 73
Euer Tom

Baofeng UV-5R

Heute kam das neue China-Knaller-HFG von Baofeng aus Shanghai, relativ zügig geliefert und gut verpackt.
Eine englische Anleitung ist mit dabei, man bekommt aber jederzeit eine deutsche Fassung im Netz.

Ich fand dieses Gerät im Netz und einer unserer OV-Mitglieder (DJ6TB) hatte es sich vorab über Amazon schon bestellt gehabt, das hatte mich inspiriert, mich näher damit zu befassen.
Es sieht robust aus und liegt sehr gut in der Hand, alle Schalter und Regler sind einwandfrei zu bedienen und machen einen soliden Eindruck.
Das Menü ist selbsterklärend, überhaupt kein Problem,die Grundeinstellungen ohne Kenntnis des Manuals einzugeben.








Dabei wird jeder Schritt in englisch angesagt und Speicherungen bestätigt.
Die Frequenz wird per Tastatur direkt eingegeben, Relaisshift und Größenordnung des Frequenzversatzes ganz easy in den ersten Menüeinstellungen vorgegeben.
Das Gerät ist frequenzerweitert, geht weit über alle Amateurfunkbereiche hinweg und überstreicht dank der neuen Steps von 8,33 und 6,25 KHz auch die LPD - und PMR-Frequenzen, sowie die Freenetfrequenzen im 2 m-Band.
Die mitgelieferte Antenne macht jetzt nicht den riesen Eindruck, ist aber dank einer wirklich guten Abstimmung einer Größeren ebenbürtig.
Aus dem Zimmer heraus habe ich sofort das Relais rauschfrei erreicht und die OMs bemerkten keinen Unterschied zur Station, somit ist auch die Modulation als einwandfrei und laut zu bezeichnen.

Es sei dazu angemerkt, daß ich in einer tieferen Talsenke wohne, umgeben von hohen Bergen und kein Sichtkontakt zum 8 km entfernten Relais besteht.
Der eingebaute Lautsprecher ist sehr scharf und klirrfest, Sprachübertragungen hören sich fast authentisch an.

Der 1.750 Hz-Ton wird mit zwei Tasten gleichzeitig ausgelöst, hierfür dient die PTT und die Band-Taste.
Die mitgelieferte Ladeschale macht einen recht guten Eindruck, das Gerät steht fest in ihr und ist nach zwei Stunden vollgeladen.


Ein mitgeliefertes externes Freisprechmikrofon, wie wir das schon von manchen Handies kennen, funktioniert einwandfrei und ist auch in der Sprachqualität nicht minder gegenüber dem eingebauten Mikrofon zu bewerten.
Ein Gürtelclip rundet das Ganze noch ab.
Das Gerät selbst ist relativ leicht, passt in jede Hosen- oder Hemdtasche und befriedigt den Nutzer angesichts des Anschaffungspreises von derzeit 35,- Euro voll und ganz.
Die Strahlungseigenschaften dürften natürlich denen der einschlägig bekannten Platzhengste der Branche nicht annähernd entsprechen, was aber insofern kein Problem darstellt, wenn man das Gerät wirklich nur portabel oder mobil einsetzt.
An der Hochantenne könnte hier und da schon mal eine Störung in anderen Frequenzbereichen auftreten, was aber bei den chinesischen Geräten weitgehend bekannt ist.
Der Squelch und die Schrittweite sind auch ganz leicht über das Menü zu finden, ebenso DTMF und CTCSS.


Im Großen und Ganzen ist das Baofeng UV-5R ein recht gelungenes Gerät, welches in Anbetracht des Preises keine Wünsche offen läßt und für kurze QSOs über das Relais - wo auch immer - jederzeit eine erfolgreiche Alternative darstellt.
Das Menü- und Leistungsangebot entsprechen identisch denen der Wouxon, die wiederum aber deutlich teurer aufwartet und nicht so schön in der Hand liegt.
Zumal die Sprachqualität beim Baofeng von Hause aus deutlich besser daherkommt !
Es gibt schon enorme Unterschiede bei den jeweiligen Anbietern, einen guten Eindruck machten die Direktimporteure aus Shangai auf Ebay (33,89 Euro) oder von Amazon für 48,60 Euro mit dementsprechenden Service und Garantieanspruch.
Für meine bescheidenen Zwecke ein wirklich ausreichendes und ansprechendes Funkgerät für UKW, wenn es 2 Jahre hält, sind die 35,- Euro nicht rausgeworfenes Geld gewesen.
Nicht zu empfehlen sei allerdings der Gebrauch in der Badewanne oder im strömenden Regen, so gut ist es dann doch nicht gegenüber den bekannten Markenherstellern, die aber um ein vielfaches teurer sind.


Nun wünsche ich allen viel Spaß, wer noch ein sinnvolles Weihnachtsgeschenk sucht, sollte mal über dieses Gerät nachdenken, die Lieferung erfolgte schon nach 2 Tagen !
Allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr,
Euer Tom

(Fotos aus Ebay)