Montag, 29. Dezember 2014

In eigener Sache

Hallo liebe Mitleser und Interessenten,
vorab möchte ich allen von Euch einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünschen, auf daß Ihr gesund bleibt und dem Funkhobby weiterhin treu ergeben seid.
Im kommenmden Jahr werden sicherlich einige Veränderungen noch auf uns zukommen, aber im Großen und Ganzen nichts Weltbewegendes.
Die Digitaltechnik wird weiter voranschreiten, es kommen immer mehr Relais dazu, Deutschland und die USA scheinen in diesem Fall Vorreiter zu sein.
Natürlich konzentriere ich mich wieder auf SOTA und Portabelfunkbetrieb, aber genauso auf neue innovative Techniken und Erleichterungen in unserem Hobby.
Immer größer wird das Interesse an Funkalternativen gegenüber der Kurzwelle, weil leider immer mehr HAMs Antennenverbote und Beschränkungen auferlegt bekommen, hier gilt es weiterzuforschen und interessante Alternativen herauszufinden.

Wie schon erwähnt, wird das mit DMR versucht, es läßt sich nicht mit KW vergleichen, der ambitionierte DXer wird weiterhin versuchen, auf der Kurzwelle weit entfernte Stationen zu erreichen, solange er das darf und kann.
Hier setzt eben die Möglichkeit des Portabelfunkverkehrs ein, die leider saisonal beschränkt ist.
UKW und insbesondere Echolink nebst DMR sind hierbei einfach ein Weg, ebenfalls weit entfernte Stationen zu erreichen, was mit wesentlich weniger Antennenaufwand möglich ist.
Jedoch dürfen wir dabei eines nicht vergessen, ohne das Internet wäre dieses gar nicht erst machbar und ist somit gleichfalls ein Zwitter zwischen Internet und HF-Übertragung.
Darum begrüßen wir den Umstand bei Echolink, daß viele HAMs zumindest Funkgeräte für die HF-Strecke einsetzen, damit ein Teil des Weges auch echte Funkübertragung bleibt.
Bei DMR geht es eh nur mit einem Funkgerät, damit sind auch hier die Verhältnisse gewahrt und das Internet wird nur als Vermittler über große Entfernungen hergenommen.
Gleiches wurde ja bei Satelitenfunkbetrieb auch beabsichtigt, der Satelit als Weitervermittlung über große Entfernungen im UKW-Bereich.
Eines ist gewiss, die Verbindungen zwischen A und B sind zuverlässiger als im KW-Bereich, sie kommen zu 95% auf jeden Fall zustande !

Der von mir angekündigte Beitrag einer Beispielkonfiguration im DMR-Bereich wird Anfang Januar sicherlich hier online sein, dann könnt Ihr Euch eine Meinung bilden, wie schwer das ist und ob der Aufwand lohnt.
Meine Meinung dazu habe ich schon kundgetan, es ist eine schöne Sache, verbindet wirklich die Welt in guter Qualität, ersetzt aber keinesfalls die Kurzwelle mit all ihren Möglichkeiten und Tücken.
Die Zuverlässigkeit einer Verbindung ist der Hauptvorteil bei DMR, zugleich die Sprachqualität, aber wer es liebt, zu probieren, zu experimentieren und auf Verbindungen zu hoffen, der sollte es nur als zusätzliche Spielerei ansehen.
Wer alles machen kann, ist klar im Vorteil, wer aber kein KW zur Verfügung hat, der sollte diesen Schritt auf jeden Fall machen.
Das hält ihn ja nicht davon ab, vom Frühling bis zum Herbst einfach portabel standby zu sein und den Reiz von KW auszukosten.
Nun aber ab ins Neue Jahr, kauft nicht allzuviele Ballereien, das könnte schon die Hälfte eines neuen Digitalgerätes sein !
Alles Gute, bis zum Januar 2015, vy 73
Euer Funkfreund Tom

Quelle Bild

Montag, 22. Dezember 2014

DMR - Infos zur Digitaltechnik

Jetzt habe ich mich mal intensiv mit dem Digitalfunk beschäftigt und kann zumindest aus eigener Erfahrung einiges dazu sagen.
Wie schon überall berichtet, haben wir auf der einen Seite das schon relativ bekannte D-Star, auf der anderen Seite das noch etwas unbekanntere DMR (Digital Mobile Radio).
Hinzu kam nun noch C4FM von Yaesu, eine Neuentwicklung des japanischen Funkriesen, die aber noch nicht allzu weit verbreitet ist.
D-Star ist vielleicht von einigen schon getestet worden und wurde meist für nicht allzu gut empfunden, jedoch ist es auch nicht vergleichbar mit DMR.
Diese Technik ist von Motorola und Hytera getrennt entwickelt worden und bietet einige Verbesserungen gegenüber der D-Star-Technik.
Bisher war es so, daß beide Netze nicht miteinander kooperieren konnten, mittlererweile können Motorola-User und Hytera-User miteinander kommunizieren.
Hier gibt es vorab mal ein paar Informationen dazu, was das überhaupt bedeutet und wie es funktioniert.
DMR ist am Anfang recht gewöhnungsbedürftig, da die Modulation gegenüber dem altbekannten FM etwas verfälscht (digitalisiert) ist.
Aber sie ist klar und deutlich, rauschfrei und laut.
Ist man gegenüber dem Relais übertragungstechnisch an einem guten Standort, gibt es auch mit kleinerer Leistung keine Probleme.
Es gibt eine Squelchschwelle, die überwunden werden muß, damit das Signal einwandfrei vom Repeater aufgenommen werden kann.
Ganz logisch, weil Digital kennt nunmal nur „An“ und „Aus“ - geht, oder geht gar nicht !
Bisher konnte aber bei uns zumindestens jeder selbst mit einem Handgerät immer ein QSO führen, was natürlich auch am Relaisstandort liegt.
Die Programmierung der Geräte muß von jedem Funkamateur selbst vorgenommen werden, deshalb bedarf es immer auch eines Programmierkabels nebst Software.
Die Programmierung ist sehr umfangreich, man blickt nicht gleich durch alle Features durch und muß eben einiges probieren.
Also, beschäftigen mit der Technik und das Gerät richtig kennenlernen !

Am besten wäre es, wenn man sich auf der DMR-Seite informiert, auf der man sich auch registriert, um am DMR-Dienst teilnehmen zu können.
Des Weiteren bitte bei der Yahoo-Group für DMR anmelden, dort gibt es zum Beispiel auch schon gezielte Codeplugs für verschiedene Geräte, die dann später nur noch individuell angepasst werden müssen.
Die Codeplugs sind praktisch die Software dieser Digitalfunkgeräte, in ihnen ist das Wichtigste programmiert und gespeichert.
Ich gehe in einem noch nachfolgenden Artikel näher darauf ein und zeige Euch dann eine Beispielskonfiguration anhand des Hytera MD785G für UHF.
Ist das erstmal geschafft, kann schon gefunkt werden auf einem DMR-Relais in Eurer Nähe.
Es geht nach Talkgroups und Reflektoren, also zonenbasierte Anrufe, die mittels Internet vom Relais zu den angesprochenen Relais weitergeleitet werden.
DMR ist eine Art Zwitter zwischen Echolink und CB-Funk-Gateways, es können gezielt bestimmte Regionen oder Länder angerufen werden, ohne dadurch zuviel Repeater zu belegen.
Vorteil gegenüber dem Echolink ganz klar, ich spreche gezielt mehrere Relais in einer Zone an, so daß mein QSO-Wunschpartner mich auf jeden Fall hört, wenn er sich in der gewählten Region aufhält.
Beim Echolink rufe ich nur einen ganz bestimmten Repeater an und muß hoffen, daß mein Gesprächspartner in dessen „Dunstkreis“ weilt.
Zudem höre ich viel mehr potentielle QSO-Partner, da ja von allen aufgetakteten Relais die Gespräche bei mir eingehen.
Zum Beispiel,ich möchte in Hamburg eine Station rufen, ich weiß nur, sie befindet sich dort im nahen Umfeld, also aktiviere ich einen sogenannten Reflektor namens „Hamburg“, der auch eine bestimmte vierstellige Nimmer hat (kann mit DTMF-Mikrofon direkt eingegeben werden) und öffne dadurch im gesamten Stadtgebiet alle DMR-Relais, die meinen Ruf ausstrahlen.
Mein Wunschpartner kann nun in Hamburg von überall antworten, denn er hat bestimmt eines der geöffneten Relais in seiner Nähe.
Solange der Reflektor geschaltet ist, höre ich auch alle Stationen (digital) in Hamburg und sie mich.
Andernfalls kann ich aber auch bestimmte Länder komplett anrufen, indem ich auf eine ausgesuchte Talkgroup gehe und dort reinrufe, z.B. Österreich, das passiert auf dem sogenannten Zeitschlitz 1, Lokalbetrieb (mit und ohne Reflektor) passiert immer auf Zeitschlitz 2.
Es ist bekannt, daß im Digitalbetrieb zwei parallele Gespräche geführt werden können, sie benötigen jeweils 12,5 KHz Bandbreite.
Aber es geht immer nur ein QSO auf Zeitschlitz 1 und ein QSO auf Zeitschlitz 2 parallel.
Rufe ich also auf einer Talkgroup rein, so öffnen sich alle in ihr definierten DMR-Relais.
Eine Übersicht auch darüber erhaltet Ihr auf der Webseite vom C16 und auf der deutschen DMR-Seite.
Ihr könnt auch auf der Webseite X-Reflector nachschauen (HAM DMR), wer wann und wo standby ist.
Gleiches gilt für die Übertragung des GPS-Signals, es kann hier abgerufen werden.
Die Geräte selbst sind bedienungsfreundlich, wenn sie von Anfang an gut und umfangreich programmiert wurden.
Ich betreibe derzeit das Hytera MD785G an einer Logarythmisch-Periodischen Antenne, die auf DB0AAT ausgerichtet ist, um Reflektionen der Berge zu verhindern und ein sauberes Signal zu erhalten.
Relaisstandorte müssen mit Hamnet oder direktem DSL ausgestattet sein, mobiles Internet eignet sich manchmal wegen zu hoher Latenzzeiten und zu geringem Datenvolumen nicht unbedingt.
Beim Sprechen bitte darauf achten, klar und deutlich artikulieren, erst die PTT drücken, eine Sekunde warten und dann sprechen !

Im Großen und Ganzem ist alles schon recht gut ausgearbeitet, die Qualität steht und fällt manchmal mit dem verwendeten Internetzugang am Repeater, was ja bei Echolink dasselbe ist.
Es wird sicherlich noch einige Zeit brauchen, bis alle Details optimiert und ausgebaut sind, aber ein guter Anfang ist gemacht und funktioniert recht passabel.
Die Preislage der Geräte liegt zwischen 200 und 700,- Euro, für ein Monobandgerät eine stolze Summe, jedoch bekommt man auch etwas Gutes für das Geld.
Befasst Euch mal damit, es kann sich wirklich lohnen, zumal auch hierbei Antennengeschädigte voll auf ihre Kosten kommen, wenn Ihnen KW nur kompromissmäßig, oder gar nicht zur Verfügung steht.
Unsere Gesellschaft wird immer hf-feindlicher, da ist eine solche Alternative gerne gesehen !
Nun viel Spaß mit den ersten Schritten im Digitalfunk,
weitere Artikel dazu werden folgen.
vy 73
Euer Tom