Mittwoch, 28. März 2012

Portabel und Mobil im Gebirge

So, nun haben wir endlich die Wetterverhältnisse, die man sich für die ersten Outdoor-Einsätze wünscht.
Das bedeutet, wir packen unsere Rucksäcke mit allem möglichen Equipment, was so zum Funkbetrieb in der freien Natur benötigt wird und machen uns auf die Suche nach einem geeigneten Standpunkt, der sich relativ leicht erreichen läßt.
Da wir zu den ersten Aktionen nicht gleich überpesen wollen, suchen wir uns also einen zugänglichen Standort raus, von dem aus wir dann ganz entspannt unserem Hobby frönen können.

Dazu muß man sich jetzt im Klaren sein, was möchte man eigentlich machen?
UKW oder KW oder beides?
Danach richtet sich natürlich unsere Ausrüstung, aber auch der zu wählende Standpunkt.
Wollen wir UKW machen, muß ein freier und am besten halbwegs rundum hindernisfreier Platz gefunden werden, da wir es dabei mit quasi optische Verbindungen zu tun haben.
Entscheiden wir uns aber für KW, so reicht ein schöner, nicht gerade mitten im Wald gelegener Platz aus, der uns den Betrieb auf der Kurzwelle ermöglicht, am besten etwas erhöht gewählt.
Bei mir in den Bergen ist das soweit kein Problem, da gibt es genügend Höhen, auf die man sich begeben kann, die zudem noch recht frei liegen und somit gleichzeitig den UKW-Betrieb ermöglichen.

Jetzt packen wir unsere Sachen, die wir brauchen, dazu gehört selbstverständlich die richtige Antenne, deren Nutzung auch ein wenig vom gewählten Standplatz abhängig ist.
Im bergigem Land mit Steinuntergrund empfehle ich da eher eine Vertikalantenne, während auf wiesigem und leichterem Untergrund mit Bäumen in der Nähe sich natürlich ein Dipol oder Langdraht anbietet.
Bei UKW wäre eine leicht transportable Vertikalantenne, oder eben eine kleine Richtantenne mit Portabelmast zu wählen,je nach gewünschter Betriebsart wegen der Polarisation.
Ich bevorzuge als Standort zum Beispiel die Roßfeldhöhe im Berchtesgadener Land, oder Ebbs bei Kufstein auf einer Alm am Zahmen Kaiser.
Weitere Ziele sind im Zillertal die Zillertaler Höhenstrasse oder der Gerloßpass, ganz prima eignet sich auch die Silvretta-Hochalpenstrasse auf dem Scheitelpunkt u.v.a.







Erste Anlaufstelle für mich, weil in unmittelbarer Nähe, wird die Roßfeldhöhe sein, hier möchte ich ein wenig UKW in SSB-Betrieb mit einer horizontal polarisierten HB9CV für 2 m und 70 cm machen.
Für den Relaisbetrieb nutze ich eine 159 cm lange Duobandantenne von Diamond, das geht schon recht gut damit.
Um auf der Kurzwelle ein wenig Betrieb machen zu können, habe ich einerseits fürs Auto 4 Monobandstrahler für 10, 15, 20 und 40 m, nehme aber zusätzlich noch eine HF-P1 Portabelantenne auf einem umgebauten Fotostativ mit.
Der TRX für alle Betriebsarten und Bänder ist der Yaesu FT-857d, ein Antennentuner wird dabei nicht benötigt.
Eine zweite Batterie steht natürlich im Kofferraum bereit, die auch als Erstes zum Einsatz kommt, da es bestimmt 4 Stunden werden, in denen ich das Equipment fordern werde.







Einen solchen Aufwand kann man natürlich nicht betreiben, wenn man per pedes unterwegs auf diverse Almen und Berge wandert, hier muß eine leichte Antenne (Selbstbau oder HF-P1), ein relativ leichter TRX und eine kleine Batterie (falls nicht im Gerät schon vorhanden) eingepackt werden.
Das Equipment sollte insgesamt 5 - 6 Kg nicht übersteigen, weil man logischerweise auch noch Getränke und Regensachen (evtl.auch etwas zu Essen) mitführen wird.
Beim Kabel sollte man vielleicht auf 5 - 7 m Aircel 7 aufbauen, da es für UKW auch zu gebrauchen ist.
Die HF-P1 bietet sich wegen der geringen Packmaße, ihrer Allbandfähigkeit und der manuellen Abstimmbarkeit an, man benötigt keinen extra Tuner!
Die Ausgangsleistung wird sicherlich in Abhängigkeit von der Batterie zu wählen sein, bei den normalen 7,2 Ah-Batterien wird es wohl bei 10 Watt bleiben (oder gar 5 Watt mit einem Yaesu FT-817), damit nicht schon nach 20 min. Schluß ist.

Jedoch sollte man nicht verkennen, was selbst mit solch kleinen Leistungen von guten Standpunkten aus zu erreichen ist.
Der Spass und die Freude am Hobby in Verbindung mit der freien Natur und der Bewegung ist das eigentliche Ziel und läßt einen wieder aufleben.
Nun viel Spass beim eigenen Outdoor-Betrieb,
Euer Tom

Dienstag, 20. März 2012

Yeticom Optima


Yeticom Optima mit 50 Watt im Outdoorbetrieb

Da jetzt wieder mehr Tage für den Outdoor-Betrieb folgen werden, mußte ich die Gelegenheit nutzen, eine Yeticom Optima (10 - 12 m Mobilfunkgerät) auszuprobieren, was mir sichtlich Spaß gemacht hat.
Das Gerät hatte ich von einem bekannten Funkamateur aus OE gekauft, sie brachte von Hause aus 50 Watt PEP mit und ließ sich über das Fernbedienungsmikrofon wunderbar steuern.
Das Gerät war sehr frequenzgenau und blieb auch im mehrstündigen Betrieb stabil.
Zusätzlich hatte ich noch eine CB-Funk-Endstufe mit 200 Watt PEP Ausgangsleistung bei 20 Watt Eingangsleistungs dazwischengeschaltet, damit das Funkgerät nicht immer Vollast laufen mußte.



Als Antenne für 10 - 12 m wurde eine C-Whip Maxi auf einem guten Magnetfuß und einem extra Masseanschluß zur Karosserie des KFZs genutzt, welche sich auch prima abstimmen ließ.
Der Standpunkt der Antenne befand sich natürlich auf dem Wagendach, das Funk-QTH war extra etwas erhöht gewählt (Alm im Kaisergebirge auf 1.081 m), bis auf eine Richtung (Wilder Kaiser im Rücken) war somit alles frei rundum.
Das Funkgerät selbst wurde mit dem Zigarettenanzünder verbunden,da bei 20 Watt PEP dessen Stromaufnahme völlig ausreichend war, jedoch die PA hatte ich direkt mit einer Zusatz-Autobatterie versorgt, die eine Kapazität von 60 Ah hatte.
Die PA selbst war mittels Bandfilter für 10 - 15 m geeignet und konnte so für die beiden interessanten Bänder 10 und 12 m einwandfrei genutzt werden.

Bei einem SWR von 1,2:1 auf 10 m (28.475 MHz) und 1,1:1 auf 12 m verliefen die ersten Versuche bei ca. 100 Watt PEP recht ordentlich, es wurde Finnland, Dänemark, Italien, Spanien, Irland und Portugal in EU erreicht, außerkontinental immerhin Südafrika, Tunesien, Rußland, Thailand, Oman und die Ostküste der USA.
Die Modulation in USB wurde als sehr angenehm von den Gegenstationen empfunden, sie war recht hell, jedoch noch ausreichend voluminös.
Ich erhöhte dann nochmal auf 200 Watt PEP, was rein rechnerisch nicht allzuviel bringen dürfte, jedoch kam nun erstaunlicherweise noch Japan und Phillipinen dazu.
Schon bestätigte Stationen bescheinigten mir jetzt eine wesentlich höhere Lautstärke, die sogar um 1 Stufe höher als vorher lag.
Also eine Verdopplung der Ausgangsleistung brachte doch schon einen zählbaren Erfolg, was evtl. an dem Mobilbetrieb lag und bei stationärem Betrieb nicht so imposant auffallen würde.

Mein Fazit zu dem Funkgerät mit externer Endstufe fiel danach recht positiv aus, das Gerät selbst ist sehr leicht und relativ handlich, es läßt sich im Handumdrehen schnell montieren, anschließen und dürfte selbst mit seinen eigenen 50 Watt locker für Europaverkehr ausreichen.
Wer also schnell mal auf KW im Auto oder portabel qrv werden möchte, ist damit eigentlich bestens beraten, zumal das Gerät selbst nicht allzu teuer ist.
Allerdings ist es rar und schwer zu bekommen, man muß schon eine Weile recherchieren.
Viel Freude bei Euren eigenen Versuchen,
Euer Tom

Samstag, 3. März 2012

UKW Vertikale gegen Log.Periodic

Nun berichte ich mal über einen etwas hinkenden, doch recht aussagekräftigen Test zwischen einer Diamond X-510N Duoband-Vertikalantenne (520 cm) und einer 2 m langen Log.Periodic-Antenne für 2 m - 23 cm.
Mich hatte einfach mal interessiert, inwieweit man den Gewinnangaben solcher Antennen trauen kann und wie sich beide Antennen unter fast gleichen Voraussetzungen im Weitverkehr verhalten.
Dazu kommt folgender Versuchsaufbau zum Tragen:
Die Vertikalantenne steht auf einem 3,50 m hohen Mast auf dem Dach eines Dreifamilienhauses (ca.12 m über Grund), ihr gegenüber auf einem 6 m Mast ist die Log.Periodic befestigt, beide sind ca. 7 m auseinander.
An beiden Antennen befinden sich inetwa 10 m Aircel 7-Kabel und ein Yaesu FT-7900 am Ende mit 10 Watt Ausgangsleistung.



Da ich hier in den Bergen wohne, ist gerade bei UKW sehr stark mit Reflexionen zu rechnen, die dabei eine entscheidene Rolle spielen, denn eine Direktsichtverbindung zum Straubinger Relais besteht natürlich nicht.
Dieses hatte ich mir extra als Ziel ausgesucht.
Die Entfernung zwischen Bergen (Traunstein) und Straubing dürfte so ca. 180 - 200 km Luftlinie betragen, und da ist einiges an Bergen im Weg.
Also mußte ich erstmal einen RX-Vergleich machen, beide Antennen empfingen das Relais mit S8 - S9, es gab also kaum hörbare Unterschiede, das Relais war sehr deutlich und klar zu hören.

Mit der Log.Periodic hatte ich natürlich vorher auf Maximumausschlag gesucht, mir war klar, daß es irgendwo in den Bergen einen Reflexionspunkt geben mußte, der mir das gewünschte Signal liefern würde.
Aber ich stellte fest, daß die Antenne nach der Ausrichtung inetwa Richtung Traunstein zeigte, wo recht wenig große Berge im Weg sind, also weg von den Bergen in Richtung flacheres Terrain.
Nun begann der Sendevergleich, beim Bestätigungsverkehr des Deutschland-Rundspruches und des Distrikts-Rundspruches Bayern-Ost kam dann die Ernüchterung, der übertragende Operator konnte mich an der Rundstrahlantenne sehr verrauscht mit S1 - S2 lesen, also keine so gute Qualität, hingegen dann beim zweiten Versuch der Bestätigung über die Log.Periodic plötzlich das Signal recht klar und deutlich bei ihm eintraf und ungefähr S4 -S6 ergab.
Der Radiowert war natürlich von R2 - 3 auf R5 gestiegen.

Kommen wir nun zu den Gewinnangaben, die bei 2 m für die Vertikale mit 8,3 dB und bei der Log.Periodic mit 6,5 dB angegeben sind.
Wir sehen also schon hier, daß trotz geringerer Gewinnangabe die Log.Periodic doch intensiver ihr anliegendes Signal aussenden kann, was natürlich an ihrer punktgenaueren Aussendung liegen wird.
Beim vertikalen Rundstrahler wird die Leistung gleichmäßig im Raum verteilt, hier wird ja sozusagen versucht, alles damit abzudecken, was bei regionalen (vor Ort) Kontakten durchaus sinnvoll ist.
Aber bei der wesentlich konzentrierteren Aussendung der Log.Periodic wird die volle Leistung zzgl. Gewinn in eine bevorzugte Richtung geschickt, was dann zumindest beim TX eine ganze Menge ausmachen kann.

Gleiches kann man ja auch bei der Betrachtung einer 250 cm vertikalen Antenne und einer HB9CV-Richtantenne erkennen, gewinnmäßig mögen sie gleich sein, aber die Abstrahlung in eine bevorzugte Richtung (keine Verschwendung in umliegende Richtungen) macht den deutlichen Unterschied klar.
Empfangsmäßig blendet eine Richtantenne natürlich ebenso Störsignale aus allen Richtungen wesentlich besser aus, das zeigt sich wiederum eher bei SSB-Betrieb und horizontaler Polarisation.
Es war einfach nur mal interessant, die Unterschiede beider Antennentypen klar herauszuarbeiten, um eben die Gewissheit zu haben, daß es sich immer lohnt, auch im UKW-Bereich auf zusätzliche Richtantennen zu setzen.
Dabei bieten sich natürlich noch viel eher Richtantennen an, bei denen die Polarisation gewechselt werden kann.
Sehr zu empfehlen wären in diesem Fall X-Quads mit Fernumschaltung, sie sind noch relativ bescheiden in ihrer Größe, bringen aber doch einiges an Gewinn und ermöglichen den Betrieb mit horizontaler, vertikaler und zirkularer Polarisation - ein riesiger Vorteil z.B. im Gebirge!

Weiterhin alles Gute,
vy 73
Euer Tom

Freitag, 2. März 2012

ARENA-Treffen bei Salzburg

C16 als Gäste beim ARENA-Team OE2 

Anm.: ARENA = Amateur Radio Emergency Network Austria
Funkwellen machen an der Grenze nicht halt und gerade beim Thema Katastrophen- und
Not- Funk sollte man die Kontakte mit dem benachbarten Ausland nicht vernachlässigen.
Um mal "über den Tellerrand zu blicken" und uns ein Bild von der Arbeit unserer Funk-
kollegen im Salzburger Land zu machen, besuchten wir am 1. März 2012, im Namen des
OV C16, zu viert das OE2-ARENA-Team-Treffen im Gasthaus Kaiserbuche am Haunsberg
bei Obertrum im Salzburger Land.


                                              OE2WAO, OE2DKL, OE2RWL

Nach einer herzlichen Begrüßung durch Robert (OE2RWL), Markus (OE2MAL) und Peter
(OE2LIP) und gegenseitigem vorstellen der Truppen, wurde sofort zum Thema losgelegt.
Robert (OE2RWL), als Referent für Not- und Katastrophenfunk, berichtet anschaulich über
seine Arbeit im LV und die Situation des KAT-und Not-Funkes beim OEVSV. Etwas später,
stießen noch Patrick (OE2DKL) und Michael "Mike" (OE2WAE) zur Runde hinzu.

                                 Stehend: OE2MAL, DJ6TB Sitzend: DJ1MD, OE2WAE, OE2DKL, OE2RWL

Ausführlichst berichtet Mike über die Möglichkeiten von digitalen Bertriebsarten (Packet,
HAMNET und Co.) und deren Möglichkeiten BOS, Rettungsdienste und Feuerwehr bei Ihrer
Arbeiten im Notfall zu unterstützen bzw. zu ergänzen. Mike hält das Amt als UKW Referent im
LV2 inne und konnte an diesem Abend, durch Vorführung von praktischer Packet-Radio
Anwendungen, das Thema sehr anschaulich vertiefen und erläutern..

                                                                          OE2MAL, DJ6TB

Nach mehreren Stunden, sehr erfolgreichem Meinungsaustausches, verabschiedeten wir uns von den Kollegen des ARENA-Teams und traten die Heimreise Richtung Traunstein an.

                                                                        DJ6TB, DC7HS, DJ1MD

Das ARENA Team im Landesverband Salzburg, hat in den letzten Jahren zahlreiche Fielddays
veranstaltet und viele Outdoor-Aktivitäten wie bsw. den Kidsday aktiv unterstützt. Und um die
Aktivitäten noch weiter zu steigern, wird seit geraumer Zeit eine Art (Klub)Treffen, der so
genannte Aktivitätsabend veranstaltet. Eingeladen sind alle Funkamateure und Interessierte an
jedem 1. Donnerstag im Monat im Gasthaus Kaiserbuche am Haunsberg bei Obertrum
(Kaiserbuche 1, 5162 Obertrum, Tel. 06219/7518). Beginn ist immer ab 19:30 Uhr.

Das ARENA-Team wurde an diesem Abend wie folgt vertreten:

OE2WAO, Michael "Mike" als UKW Referent
OE2RWL, Robert als Referent für Not- und Katastrophenfunk
OE2MAL, Markus
OE2LIP, Peter
OE2DKL, Patrick

Der OV Traunstein C16 wurde wie folgt vertreten:

DJ6TB, Thomas als Notfunkreferent
DG2MEL, Wolfgang für die Öffentlichkeitsarbeit und Webmaster Charly16.de
DJ1MD, Manfred
DC7HS, Thomas, Sysop des Echolinkzuganges auf DB0TRS
                                                                
                                      

Bericht von DG2MEL

Im Zuge des Informationsaustausches länderübergreifender Funkamateure sind alle übereingekommen, sich jetzt des öfteren gegenseitig zu besuchen, um auf beiden Seiten informiert zu sein.
Sicherlich werden diesmal einige C16-Mitglieder bei anstehenden Veranstaltungen unserer Salzburger Freunde dabei sein wie auch umgekehrt.
Wie wir zudem noch erfahren konnten, sind einige gut aufgelegte OMs dort dabei, diverse modifizierte Amateurfunk-Hardware für Repeater zu entwickeln.
Schöne QSOs weiterhin,
vy 73
Euer Tom