Mittwoch, 22. Januar 2014

Warum nicht auch CB-Funk ?

In der grauen und recht feuchten Zeit hatte ich genug Muße und eben auch Zeit,mich mal mit dem CB-Funk zu beschäftigen und auch als Funkamateur über den Tellerand hinauszuschauen.
Das 11 m - Band nimmt im Bereich der Kurzwelle eine gesonderte Stellung ein,da die Ausbreitungsbedingungen dener der Theorie bei weitem widersprechen.
Vielen von uns ist aus vergangener Zeit zumeist noch bewußt,daß schon damals recht gute Verbindungen über diese Frequenzen möglich waren,trotz geringerer Leistungen und noch ohne Beams.
Da hat sich in der heutigen Zeit ja so einiges geändert zugunsten der Anwender,inzwischen ist schon seit längerer Zeit SSB möglich,Richtantennen dürfen benutzt werden und die eigentlichen Frequenzen sind zum größten Teil recht frei.

Es gibt Heute auch mehrere Dienste wie FRN- und eqso-Netzwerk,die im Prinzip dasselbe machen wie Echolink im Amateurfunk,nur nicht so gezielt.
Über Server bei den jeweiligen Anbieter können in Verbindung mit dem Internet auch hier riesige Entfernungen überbrückt werden mithilfe von sogenannten Gateways.
Bestimmte Kanäle sind für die Einrichtung solcher Stationen vorgesehen,die man im Frequenznutzungsplan vorfindet.
Dabei sind PMR,Freenet,LPD und CB-Funk vereint und werten so den Jedermannsfunk auf.
Die Verbreitung des QSOs geschieht im Gegensatz zum Echolink überall,jedes Signal wird zeitgleich auf die verschiedenen Gateways übertragen und dort ausgestrahlt.
Somit ist es egal,ob der Empfänger oder User in Deutschland irgendwo,oder an der Costa Brava sitzt,wenn sich in seinem Einzugsgebiet eine solche Station befindet.



Jeder kann ein solches Gateway betreiben,braucht eben ein zugelassenes Funkgerät,ein Interface und einen Computer dazu mit Internetanbindung,und schon kann es losgehen.
Damit ist es auch Nichtlizenzierten möglich,recht ordentliche und weitreichende QSOs zu führen.
Natürlich gibt es auch für die gängigen Betriebssysteme (leider nicht Linux) Software,um am Computer teilnehmen zu können,falls mal nicht die Möglichkeit einer Antenneninstallation gegeben ist.
Gerade bei uns im Südosten der Republik sind solche Gateways Mangelware und könnten ruhig vereinzelt mal den Bereich abdecken,was gerade für Urlaubsregionen ebenso interessant wie attraktiv ist.
Aber auch so ist zumindest Freenet und CB-Funk recht interessant aufgrund der guten Ausbreitungsbedingung.
In der Modulationsart FM (CB-Funk) ist mit einer ordentlichen Antenne und der vorgegebenen Leistung von 4 Watt jederzeit eine Entfernung von ca. 60 - 100 km überbrückbar,mit einem Beam sicherlich noch etwas mehr.
In SSB (USB) sind bei 12 Watt PEP sehr gute Möglichkeiten gegeben,hier sind Reichweiten von gut 300 - 1500 km machbar,manchmal auch mehr.
Selbst außerkontinentale Kontakte waren bisher möglich !


Was eben auffällt,ist der Umstand,daß nach aussagekräftigen Tests die im 10 und 12 m-Band bekannten Hobs (tote Zonen durch die noch nicht wiederkehrende Raumwelle)) wesentlich geringer sind.
Während wir im 10 m-Band zum Teil nur 50 km überbrücken (Bodenwelle),findet der nächste Kontakt erst 800 - 1000 km weiter statt - nicht so im CB-Funk.
Hier haben wir gemerkt,daß nach einer Entfernung von 80 km (100 km) eine tote Zone von ca. 150 km kommt,danach sind aber plötzlich wieder Verbindungsmöglichkeiten gegeben,was schon etwas erstaunt.
Somit ist der CB-Funk eine Alternative für Leute u.a.,die z.B. keine riesige 80 m-Bandantenne aufbauen,oder gar Dipole spannen können und auf diese Art und Weise trotzdem Kontakt innerhalb Deutschlands herstellen können.
Ebenso waren erfolgreiche Tests im Mobilfunk zu registrieren,selbst hier gelangen Verbindungen im 1000 km-Bereich ohne Probleme.
Eine Entfernung von Freilassing (Salzburg) nach Stuttgart und Nürnberg wurden ohne Probleme ganz sauber überbrückt in USB.
Voraussetzung war natürlich ein freier Standort und eine gute CB-Funkantenne (in diesem Fall eine DV-27 Lang).
Die Frequenzen sind fast leer und es obliegt auch allen Hobbyfunkern und Funkamateuren,diese wiederum in Betrieb zu nehmen,um eine Nutzung nachzuweisen,damit dieser Bereich nicht eines Tages auch verschwindet.



Die von uns gemachten Beobachtungen sind in anderen Ländern wie den USA und Australien schon wesentlich länger bekannt,das weiß jeder Funker auch hierzulande,warum also nicht diese recht guten Bedingungen nutzen ?
Auch wir Funkamateure sollten uns nicht zu fein sein,dieses Band im Sinne des Fernmeldeanlagengesetzes mit dementsprechend zugelassenen Geräten zu nutzen,wenn es uns dienlich ist.
So kommt auch endlich mal wieder ein engerer Kontakt zu unseren CB-Funkfreunden zustande,aus denen mindestens jeder Zweite von uns auch mal entsprungen ist.
Selbst wenn der Amateurfunk ein Funkdienst ist,so betreiben die Meisten von uns Funk als Hobby,was uns alle (CB-Funker und Funkamateure) letztendlich verbindet.
Viele unserer CB-Funkfreunde haben schon längst ein fundiertes Wissen der Materie,so daß wiederum auch dabei sinnvolle und informative Gespräche entstehen können.
Selbst in Ballungszentren hält sich der Störnebel in Grenzen und läßt eine normale Nutzung des Bandes zu.
Selbstverständlich braucht niemand dafür eine Selbsterklärung abzugeben und vorhandene Kurzwellenantennen (10 m oder Mehrband) können dafür genutzt werden,dem Antennentuner ist das egal.



Macht einfach mal Eure eigenen Erfahrungen,zumal diese Geräte wahrlich nicht allzu teuer sind.
Vielleicht gewinnen wir auch so mal wieder neue Freunde,die sich als potentiell neue Funkamateure entpuppen könnten.
Nun hoffe ich,daß ich erneut einen Anstoß gegeben habe,um unser "Hobby" wieder etwas auszudehnen und interessanter zu machen.
Ladet Euch doch mal FRN-Netzwerk runter und installiert es auf dem Rechner,damit Ihr einen Überblick gewinnt,danach können die Investitionen vorangetrieben werden.
Weitere Informationen kann Euch sicherlich der nächste Shop,die einschlägige Literatur und diverse Webseiten geben,oder eben unserer Christian (DK5FTV).
Wünsche allen gute QSOs und 73,
Euer Tom

Die Bilder entsprangen übrigens aus dem Angebot von thiecom und CB-Funkshop.de