Montag, 29. Dezember 2014

In eigener Sache

Hallo liebe Mitleser und Interessenten,
vorab möchte ich allen von Euch einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünschen, auf daß Ihr gesund bleibt und dem Funkhobby weiterhin treu ergeben seid.
Im kommenmden Jahr werden sicherlich einige Veränderungen noch auf uns zukommen, aber im Großen und Ganzen nichts Weltbewegendes.
Die Digitaltechnik wird weiter voranschreiten, es kommen immer mehr Relais dazu, Deutschland und die USA scheinen in diesem Fall Vorreiter zu sein.
Natürlich konzentriere ich mich wieder auf SOTA und Portabelfunkbetrieb, aber genauso auf neue innovative Techniken und Erleichterungen in unserem Hobby.
Immer größer wird das Interesse an Funkalternativen gegenüber der Kurzwelle, weil leider immer mehr HAMs Antennenverbote und Beschränkungen auferlegt bekommen, hier gilt es weiterzuforschen und interessante Alternativen herauszufinden.

Wie schon erwähnt, wird das mit DMR versucht, es läßt sich nicht mit KW vergleichen, der ambitionierte DXer wird weiterhin versuchen, auf der Kurzwelle weit entfernte Stationen zu erreichen, solange er das darf und kann.
Hier setzt eben die Möglichkeit des Portabelfunkverkehrs ein, die leider saisonal beschränkt ist.
UKW und insbesondere Echolink nebst DMR sind hierbei einfach ein Weg, ebenfalls weit entfernte Stationen zu erreichen, was mit wesentlich weniger Antennenaufwand möglich ist.
Jedoch dürfen wir dabei eines nicht vergessen, ohne das Internet wäre dieses gar nicht erst machbar und ist somit gleichfalls ein Zwitter zwischen Internet und HF-Übertragung.
Darum begrüßen wir den Umstand bei Echolink, daß viele HAMs zumindest Funkgeräte für die HF-Strecke einsetzen, damit ein Teil des Weges auch echte Funkübertragung bleibt.
Bei DMR geht es eh nur mit einem Funkgerät, damit sind auch hier die Verhältnisse gewahrt und das Internet wird nur als Vermittler über große Entfernungen hergenommen.
Gleiches wurde ja bei Satelitenfunkbetrieb auch beabsichtigt, der Satelit als Weitervermittlung über große Entfernungen im UKW-Bereich.
Eines ist gewiss, die Verbindungen zwischen A und B sind zuverlässiger als im KW-Bereich, sie kommen zu 95% auf jeden Fall zustande !

Der von mir angekündigte Beitrag einer Beispielkonfiguration im DMR-Bereich wird Anfang Januar sicherlich hier online sein, dann könnt Ihr Euch eine Meinung bilden, wie schwer das ist und ob der Aufwand lohnt.
Meine Meinung dazu habe ich schon kundgetan, es ist eine schöne Sache, verbindet wirklich die Welt in guter Qualität, ersetzt aber keinesfalls die Kurzwelle mit all ihren Möglichkeiten und Tücken.
Die Zuverlässigkeit einer Verbindung ist der Hauptvorteil bei DMR, zugleich die Sprachqualität, aber wer es liebt, zu probieren, zu experimentieren und auf Verbindungen zu hoffen, der sollte es nur als zusätzliche Spielerei ansehen.
Wer alles machen kann, ist klar im Vorteil, wer aber kein KW zur Verfügung hat, der sollte diesen Schritt auf jeden Fall machen.
Das hält ihn ja nicht davon ab, vom Frühling bis zum Herbst einfach portabel standby zu sein und den Reiz von KW auszukosten.
Nun aber ab ins Neue Jahr, kauft nicht allzuviele Ballereien, das könnte schon die Hälfte eines neuen Digitalgerätes sein !
Alles Gute, bis zum Januar 2015, vy 73
Euer Funkfreund Tom

Quelle Bild

Montag, 22. Dezember 2014

DMR - Infos zur Digitaltechnik

Jetzt habe ich mich mal intensiv mit dem Digitalfunk beschäftigt und kann zumindest aus eigener Erfahrung einiges dazu sagen.
Wie schon überall berichtet, haben wir auf der einen Seite das schon relativ bekannte D-Star, auf der anderen Seite das noch etwas unbekanntere DMR (Digital Mobile Radio).
Hinzu kam nun noch C4FM von Yaesu, eine Neuentwicklung des japanischen Funkriesen, die aber noch nicht allzu weit verbreitet ist.
D-Star ist vielleicht von einigen schon getestet worden und wurde meist für nicht allzu gut empfunden, jedoch ist es auch nicht vergleichbar mit DMR.
Diese Technik ist von Motorola und Hytera getrennt entwickelt worden und bietet einige Verbesserungen gegenüber der D-Star-Technik.
Bisher war es so, daß beide Netze nicht miteinander kooperieren konnten, mittlererweile können Motorola-User und Hytera-User miteinander kommunizieren.
Hier gibt es vorab mal ein paar Informationen dazu, was das überhaupt bedeutet und wie es funktioniert.
DMR ist am Anfang recht gewöhnungsbedürftig, da die Modulation gegenüber dem altbekannten FM etwas verfälscht (digitalisiert) ist.
Aber sie ist klar und deutlich, rauschfrei und laut.
Ist man gegenüber dem Relais übertragungstechnisch an einem guten Standort, gibt es auch mit kleinerer Leistung keine Probleme.
Es gibt eine Squelchschwelle, die überwunden werden muß, damit das Signal einwandfrei vom Repeater aufgenommen werden kann.
Ganz logisch, weil Digital kennt nunmal nur „An“ und „Aus“ - geht, oder geht gar nicht !
Bisher konnte aber bei uns zumindestens jeder selbst mit einem Handgerät immer ein QSO führen, was natürlich auch am Relaisstandort liegt.
Die Programmierung der Geräte muß von jedem Funkamateur selbst vorgenommen werden, deshalb bedarf es immer auch eines Programmierkabels nebst Software.
Die Programmierung ist sehr umfangreich, man blickt nicht gleich durch alle Features durch und muß eben einiges probieren.
Also, beschäftigen mit der Technik und das Gerät richtig kennenlernen !

Am besten wäre es, wenn man sich auf der DMR-Seite informiert, auf der man sich auch registriert, um am DMR-Dienst teilnehmen zu können.
Des Weiteren bitte bei der Yahoo-Group für DMR anmelden, dort gibt es zum Beispiel auch schon gezielte Codeplugs für verschiedene Geräte, die dann später nur noch individuell angepasst werden müssen.
Die Codeplugs sind praktisch die Software dieser Digitalfunkgeräte, in ihnen ist das Wichtigste programmiert und gespeichert.
Ich gehe in einem noch nachfolgenden Artikel näher darauf ein und zeige Euch dann eine Beispielskonfiguration anhand des Hytera MD785G für UHF.
Ist das erstmal geschafft, kann schon gefunkt werden auf einem DMR-Relais in Eurer Nähe.
Es geht nach Talkgroups und Reflektoren, also zonenbasierte Anrufe, die mittels Internet vom Relais zu den angesprochenen Relais weitergeleitet werden.
DMR ist eine Art Zwitter zwischen Echolink und CB-Funk-Gateways, es können gezielt bestimmte Regionen oder Länder angerufen werden, ohne dadurch zuviel Repeater zu belegen.
Vorteil gegenüber dem Echolink ganz klar, ich spreche gezielt mehrere Relais in einer Zone an, so daß mein QSO-Wunschpartner mich auf jeden Fall hört, wenn er sich in der gewählten Region aufhält.
Beim Echolink rufe ich nur einen ganz bestimmten Repeater an und muß hoffen, daß mein Gesprächspartner in dessen „Dunstkreis“ weilt.
Zudem höre ich viel mehr potentielle QSO-Partner, da ja von allen aufgetakteten Relais die Gespräche bei mir eingehen.
Zum Beispiel,ich möchte in Hamburg eine Station rufen, ich weiß nur, sie befindet sich dort im nahen Umfeld, also aktiviere ich einen sogenannten Reflektor namens „Hamburg“, der auch eine bestimmte vierstellige Nimmer hat (kann mit DTMF-Mikrofon direkt eingegeben werden) und öffne dadurch im gesamten Stadtgebiet alle DMR-Relais, die meinen Ruf ausstrahlen.
Mein Wunschpartner kann nun in Hamburg von überall antworten, denn er hat bestimmt eines der geöffneten Relais in seiner Nähe.
Solange der Reflektor geschaltet ist, höre ich auch alle Stationen (digital) in Hamburg und sie mich.
Andernfalls kann ich aber auch bestimmte Länder komplett anrufen, indem ich auf eine ausgesuchte Talkgroup gehe und dort reinrufe, z.B. Österreich, das passiert auf dem sogenannten Zeitschlitz 1, Lokalbetrieb (mit und ohne Reflektor) passiert immer auf Zeitschlitz 2.
Es ist bekannt, daß im Digitalbetrieb zwei parallele Gespräche geführt werden können, sie benötigen jeweils 12,5 KHz Bandbreite.
Aber es geht immer nur ein QSO auf Zeitschlitz 1 und ein QSO auf Zeitschlitz 2 parallel.
Rufe ich also auf einer Talkgroup rein, so öffnen sich alle in ihr definierten DMR-Relais.
Eine Übersicht auch darüber erhaltet Ihr auf der Webseite vom C16 und auf der deutschen DMR-Seite.
Ihr könnt auch auf der Webseite X-Reflector nachschauen (HAM DMR), wer wann und wo standby ist.
Gleiches gilt für die Übertragung des GPS-Signals, es kann hier abgerufen werden.
Die Geräte selbst sind bedienungsfreundlich, wenn sie von Anfang an gut und umfangreich programmiert wurden.
Ich betreibe derzeit das Hytera MD785G an einer Logarythmisch-Periodischen Antenne, die auf DB0AAT ausgerichtet ist, um Reflektionen der Berge zu verhindern und ein sauberes Signal zu erhalten.
Relaisstandorte müssen mit Hamnet oder direktem DSL ausgestattet sein, mobiles Internet eignet sich manchmal wegen zu hoher Latenzzeiten und zu geringem Datenvolumen nicht unbedingt.
Beim Sprechen bitte darauf achten, klar und deutlich artikulieren, erst die PTT drücken, eine Sekunde warten und dann sprechen !

Im Großen und Ganzem ist alles schon recht gut ausgearbeitet, die Qualität steht und fällt manchmal mit dem verwendeten Internetzugang am Repeater, was ja bei Echolink dasselbe ist.
Es wird sicherlich noch einige Zeit brauchen, bis alle Details optimiert und ausgebaut sind, aber ein guter Anfang ist gemacht und funktioniert recht passabel.
Die Preislage der Geräte liegt zwischen 200 und 700,- Euro, für ein Monobandgerät eine stolze Summe, jedoch bekommt man auch etwas Gutes für das Geld.
Befasst Euch mal damit, es kann sich wirklich lohnen, zumal auch hierbei Antennengeschädigte voll auf ihre Kosten kommen, wenn Ihnen KW nur kompromissmäßig, oder gar nicht zur Verfügung steht.
Unsere Gesellschaft wird immer hf-feindlicher, da ist eine solche Alternative gerne gesehen !
Nun viel Spaß mit den ersten Schritten im Digitalfunk,
weitere Artikel dazu werden folgen.
vy 73
Euer Tom

Dienstag, 9. September 2014

Tarheel-Antennen

Heute möchte ich mal auf eine besondere Form der Kurzwellenantennen eingehen, die in den letzten Jahren bei fast allen Funkamateuren für Zufriedenheit gesorgt hat.
Es handelt sich um sogenannte " Tarheel-Antennen " aus den USA, eine etwas veränderte Form der Screwdriver-Antenne, welche motorgesteuert sind.
Es gibt eine Unmenge von Anwendungsmöglichkeiten dieser Tarheel-Antenne, die wirklich jeden Anwendungsfall abarbeitet und sehr vielseitig einsetzbar ist.
Dabei gibt es eine Menge Zubehör, welches diese Antenne zu einem gutem Kompromiß mutieren läßt, und was dabei sogar funktioniert !
Wir wissen alle, daß es keine Superantennen gibt, aber diese Antenne ist ein sehr guter, aber leider auch nicht allzu preiswerter Kompromiß, der jedoch Funkerherzen höherschlagen läßt.
Die Erfolge mit dieser Antenne können sich sehen lassen und sind gerade auch für Antennengeschädigte ein Wunschziel.








Die Tarheel-Antenne gibt es in verschiedenen Varianten, abhängig von Leistung und Länge, von der Bandbreite und zu arbeitenen Bändern.
Anhand der hier gezeigten Fotos, die direkt von der Tarheel-Homepage stammen, kann man gut erkennen, wie weit die Möglichkeiten der Installation gegeben sind und welche Anwendungsbereiche aufgezeigt werden.
Die Antenne selbst ist robust gefertigt, hohe Qualität des verwendeten Materials, hohe Kontaktgüte und eine funktionierende Motorabstimmung, das alles zeichnet diese Antenne aus.
Die erzielten Ergebnisse lassen sich dadurch auch erklären, was natürlich einen dementsprechenden Preis voraussetzt.
Die Antennen liegen zwischen 350 - 550,- Euro je nach Ausfertigung, überstreichen den kompletten Kurzwellenbereich, sind fernbedienbar und bis zu einer Länge von knapp 4 m vertreten.
Verschiedenes Zubehör für spezielle Montagen kosten selbstverständlich extra.
Aber für so manchen HAM ist dieses die einzigste Möglichkeit, gut und "nachbarfreundlich" qrv zu werden und dabei noch recht gute Ergebnisse zu erzielen.
Im stationären Einsatz ist die Antenne besser als so manche größere Variante und steht vielen Vertikalantennen in nichts nach.
Der Komfort der motorgesteuerten Abstimmung ist dabei ein zusätzliches Plus und bedarf keines extra Tuners.

Im Mobil- und Portabeleinsatz läßt sich die Antenne sogar im gehobenen Leistungssegment ansiedeln, hier werden wirklich hervorragende Ergebnisse erzielt.
Wie bei allen kürzeren KW-Antennen des Vertikalsegments sind auch hier eine gute Erde/Masse und/oder damit viele Radiale gefragt, aber es gibt das dafür erforderliche Zubehör.
Egal ob im Campingeinsatz, oder auf der Urlaubsreise, mitten auf dem Feld, oder gar im heimischen Garten, die Tarheel kann überall eingesetzt werden.
Ich habe extra mal recht viele Bilder hergenommen, damit jeder sehen kann, was eigentlich möglich ist.
Und mal ganz ehrlich, billig ist nicht immer der beste Kompromiß, wer hier am falschen Ende spart, kauft unter Garantie mehrmals - da spreche ich aus Erfahrung !
Aufgrund des hohen Preises konnte diese Antenne nicht von uns selbst getestet werden, wir waren bei einigen Feldversuchen nur dabei.
Aber die Resultate sprachen für sich, so daß auch mein nächstes Ziel eine solche Antenne für das Auto sein wird.
Je nachdem, inwieweit mein nächstes QTH überhaupt KW zulassen wird, ist auch dafür diese Antenne vorzumerken.









Die technischen Details kann man bei fast allen namenhaften Funkshops nachlesen, das erreichbare SWR liegt immer unter 1,5 : 1 , der Wirkungsgrad im absolut annehmbaren Bereich und die Länge eben je nach Anwendungsfall variabel.
Die größte Version mit 3880 mm ist schon ein "Mordsteil" und sollte genaustens geeignet sein für den ausgesuchten Standort, vielleicht nicht unbedingt auf einem Bus zu montieren, da ansonsten einiges zu Bruch geht.
Die Stahlruten sind austauschbar, für den Fahrbetrieb vielleicht etwas kürzer, um dann im Standbetrieb aufstocken zu können.
Feste und stabile Montagefüße werden vorausgesetzt, aber das dürfte jedem klar sein.
Unser Fazit fällt recht positiv aus, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt jedenfalls, auch wenn so manchem dabei schwindlig wird, es heißt aber nicht umsonst " you get what you pay for ! " und deshalb bekommt diese Antenne eine ganz klare Empfehlung meinerseits.
Hier in Deutschland scheint die Firma "WIMO" ein potentieller Ansprechpartner für weitere Fragen zu sein, zumindest habe ich dort das größte Angebotssortiment entdeckt.
Da ich selbst einige Funkamateure kenne, die auch Probleme mit der Unterbringung großer Antennen haben, bietet sich ihnen damit eine echte Alternative mit komfortabler Bedienung, die zumindest hält, was sie verspricht !
Nun weiterhin viel Spaß beim gemeinsamen Hobby, vielleicht gibt es bald mehr von diesen Antennen im Einsatz in unseren Gefilden, es hängt immer davon ab, wieviel Geld man bereit ist, in ein solches Hobby zu investieren.
Aber nur ein halbes Hobby ist gar kein Hobby, sage ich immer, andere HAMs geben auch zig tausende Euros für ihre Anlagen aus, haben dann aber auch Spaß daran, wenn alles recht gut funktioniert !
vy 73
Euer Tom

Samstag, 6. September 2014

Jedermannsfunk-Gateway

In letzter Zeit habe ich mir auch mal Gedanken darüber gemacht, warum Amateurfunker und Jedermannsfunker kaum Kontakt miteinander bekommen, was ja eigentlich hirnrissig ist.
Beide Interessengruppen haben im Grunde das gleiche Hobby und Technik, warum also sollten sie nicht auch zusammenarbeiten ?
Nur ein starker Verbund bringt unsere Interessen zur Geltung, und da haben wir viele Gemeinsamkeiten.
Es ist Blödsinn zu denken, lizenzierte Funker sind etwas Besseres, im Gegenteil, viele Funkamateure sind durch den Jedermannsfunk (CB- PMR - und Freenet) erst zum Amateurfunk gekommen !
Zumal es sehr viele nicht lizenzierte Funker mit reichlich Know How und guten Benehmen gibt, was man heutzutage schon eher selten auf den Amateurfunkfrequenzen sagen kann.
Hier müßte eine größere Zusammenarbeit angestrebt werden, denn eine Gemeinschaft von vielleicht 500.000 Gleichgesinnten erreicht mehr als nur 38.000 Mitglieder des DARC !

Einige Funkamateure machen neben ihrem eigentlichen Amateurfunkdienst auch noch Jedermannsfunk, denn einige finden trotzdem Spaß daran, oder haben eben noch nicht lizenzierte Freunde, mit denen sie den Kontakt halten möchten.
Ich gehöre z.B. auch dazu, weswegen ich mich für die Belange beider Seiten einsetze.
Nun habe ich mich damit ausgiebig beschäftigt und mir spaßenshalber mal die Gateway-Technik im Jedermannsfunk angeschaut, denn durch sie ist es auch den Nichtlizenzierten möglich, große Reichweiten zu überbrücken ähnlich unserem Echolink.
Leider ist die Disziplin und die Verwaltung solcher Gateways nicht ganz ernst genommen worden, wodurch diese Gateway-Kanäle recht verhasst sind - das müßte aber nicht sein !
Die Software bei FRN und anderen Anbietern gibt das schon her, daß ein eigentlich störungsfreier Ablauf gewährleistet wäre, wenn die Gateways bis zum Schluß komplett richtig eingerichtet worden wären.
Viele Sysops kümmern sich nachher nicht mehr darum, dadurch sinkt die Akzeptanz dieser Technik in den Reihen der Funker.
Diese Gateways sind durchaus sehr sinnvoll, nur dadurch könnte einmal eine flächendeckende Kommunikationsmöglichkeit auch über Ländergrenzen hinaus geschaffen werden in sehr guter Qualität.
Sicher ist auch im Jedermannsfunk die Frage berechtigt, ob es sich dabei eigentlich noch um Funk handelt, oder einfach nur ein "Skype-Klon" ?
Auch ich hadere teilweise damit, aber immer öfter wird HF zur ersten Streckenüberwindung hergenommen, sprich per Funkstrecke zum Gateway, von dort über das Internet zu allen angeschlossenen Gateways eines Servers, um dann anschließend wieder per HF nach außen übertragen zu werden, und das hat schon mit Funk zu tun.


Sicher gibt es einige, die dieses Szenario nur noch vom PC aus machen, das ist natürlich nicht mehr im Sinne dieser Technik, aber schon legitim.
Vergessen wir nicht, manchmal sind wir ohne Funk irgendwo unterwegs und wollen in der Heimat, oder eben unseren Freunden kurz Hallo sagen, oder ihnen gar Informationen zukommen lassen, dann haben wir uns schon so manches mal gefreut, wenn dieses via Handy oder Notebook möglich war !
So ist es mir teilweise in der Ukraine und Weißrussland ergangen, wo die Einfuhr von Funktechnik nicht gerade einfach ist.
Auch hier sollten weitaus mehr Funkamateure mit Jedermannsfunkern zusammenarbeiten, um vielleicht die Technik noch zu verbessern, oder zumindest die Einrichtung der Gateways gemeinsam in die richtige Bahn zu lenken, dann wird dieser Möglichkeit irgendwann auch mehr Bedeutung zukommen.
Ich für meinen Teil weiß zumindestens, daß ich in einer abendlichen Runde mit 11 m z.B. wesentlich besser dran bin (Entfernung im Rund ca. 30 - 40 km) als bei 10 m, wo auch 500 Watt nichts helfen und nur das S-Meter ankratzen.
Die Ausbreitungsbedingen im CB-Funk sind ganz andere, obwohl das rein theoretisch nur 2 MHz auseinanderliegt.
Wie auch immer, hier sollte mehr zusammengearbeitet werden, mehr Aktivitäten gemeinsam geplant und durchgeführt werden, erst dann können wir Funker uns in der Öffentlichkeit wieder besser darstellen, sonst gibt es das in 5 - 10 Jahren nicht mehr !

Jeder Vermieter, jeder "Möchtegern-Ingenieur" und jede Hausverwaltung nebst Nachbarn bekommt schon Pickel, wenn man nur das Wort "Funk" hört, geschweige denn eine Antenne sieht, dieses muß sich auch ändern, sonst verschwindet sowohl der Amateurfunk, als auch der Jedermannsfunk in der Versenkung !
Mein nächstes Projekt ist also ein eigenes CB-Gateway, da wir hier im Südosten unserer Republik damit komplett unterversorgt sind.
Dieses werde ich entweder im FRN-Netzwerk, oder aber auf Teamspeak-Basis bei einem anderen Anbieter betreiben.
Dabei soll versucht werden, auch andere Funker und Interessenten dazu zu bewegen, selbst auch Gateways aufzubauen, damit die anvesierte Flächendeckung irgendwann zur Realität wird.
Mein Problem ist zur Zeit der Standort, weil mein Vermieter kein KW mehr genehmigt und mich am liebsten loswerden würde !
Deshalb suche ich noch einen Mitstreiter oder Unterstützer, der einen Standort zur Verfügung stellen kann, um bei entsprechender Kostenbeteiligung meinerseits ein solches Gateway unterzubringen zu können.
Drei Anfragen habe ich schon gestartet, aber je mehr Angebote kommen, desto besser.
Wenn also Jemand im Chiemgau meinen Beitrag liest und meiner Meinung folgen kann, dann möge er doch mal darüber nachdenken, ob er nicht helfen kann?
Die Hardware liegt bei mir schon bereit, es könnte also theoretisch losgehen, zumal Freunde in Hamburg und Berlin auch dem Ruf des "HF-Virus" folgen wollen und auch dort den Gatewayausbau vorantreiben werden.

Natürlich eben genau so, daß keiner davon gestört wird, aber auch alle Anderen sollten sich an gewisse Regeln halten, ein Gateway-Kanal ist nunmal für die Übertragung distanziell weiterer Funkgespräche vorgesehen, dann muß auch nicht bei so vielen zur Verfügung stehenden Frequenzen ein 3 Stundengespräch dort geführt werden, bei dem man dann vielleicht das eine oder andere Mal von dem Gateway unterbrochen wird, das hat dann auch mit Ignoranz zu tun.
Vielleicht sollte auch hier mehr Akzeptanz, mehr Respekt und mehr Miteinander in den Vordergrund gestellt werden, dann klappt das nämlich auch !

So, meine lieben Freunde, dann mal an die Arbeit, denkt bitte über meine Gedankengänge nach, vielleicht können wir demnächst als großes Ganzes mehr für unser gemeinsames Hobby tun, als jeder vorher für sich alleine.
Und mit den Gateways kann auch einiges vorangetrieben werden, die digitale Technik gehört nun mal Heute schon dazu.
Wer helfen kann oder selbst tätig werden möchte, kann sich gerne jederzeit bei mir melden.
Alles Gute von Eurem Tom,
vy 73
DC7HS

Bilder von der FRN-Homepage und vom Freien Funknetz .

Donnerstag, 28. August 2014

Superstar SS 9900 mit spezieller Antenne

So, meine lieben Funkfreunde,
nun geht es wieder um die liebe HF-Technik und das Fortschreiten dieser bei den Geräten.
Kaum hat es ein Gerät wieder mal geschafft, erwähnt zu werden, kommt das Nächste auf den Markt.
Das nächst größere, aber von den Ausmaßen wesentlich kleinere Modell der Superstar-Serie heißt " SS 9900 " und kann so einiges mehr !
Bitte aber jeweils auf die gesetzlichen Bestimmungen achten !
Das Gerät selbst ist nur halb so groß wie sein Vorgänger und hat eine ziemlich Ähnlichkeit mit den mobilen Yaesu-Amateurfunkgeräten FT-857d und FT-817, die Front erinnert ein wenig an diese.
Das Gerät weist so einige Features auf, die nicht selbstverständlich für ein 10 m-Bandgerät sind.
Es ist natürlich durchgehend von 25.615 - 30.105 MHz, einige behaupten, man könne sogar 12 m damit machen, was ich aber bis jetzt noch nicht bestätigen kann mangels der Programmiersoftware.

Diese Software ist optional mit zugehörigem Programmierkabel erhältlich und könnte den von mir genannten Frequenzbereich vielleicht tatsächlich nochmal erweitern in Richtung 24 MHz.
Was eben auffällt, ist die Tatsache, daß ein paar versteckte Programmierungen nur durch die Software entlockt werden können !
Das Gerät hat selbstverständlich die Relaisablage für die 10m-Band Relais in FM schon an Bord und bietet zudem auch noch CTCSS.
Das Beste daran ist die zur Verfügung stehende Leistung, sie beträgt in AM immerhin 30 Watt, in FM gar 50 Watt und in SSB 60 Watt PEP.
Normalerweise reichen diese Leistungen völlig aus, um schon ohne zusätzliche PA ein paar schöne QSOs führen zu können.
Hier mal ein paar technische Daten:
 Bild von Electrocom-uk

  • CTCSS und DCS encoder/decoder
  • Frequency shift (REP function) Ablage regelbar 100Hz bis 5 MHz
  • VFO Anzeige im Frequenz Modus
  • FIN (Fine Tune, RX only / TX only / Both)
  • Adjustable with Clarifier, range ± 1.5 KHz.
  • 6 programmierbare Speicherplätze
  • Automatic Squelch (AM/FM) ASQ
  • Power / Signal Strength / SWR indication
  • Anzeige der Betriebsspannung
  • Dual Watch
  • Scan mode
  • Roger beep
  • regelbare Echo Funktion
  • PA Funktion
  • Multi-color display ( 7 Farben wählbar )
  • Backlight key
  • Key lock
  • Hi Cut (on/off)
  • Noise Blanker (on/off)
  • Echo (on/off)
  • +10 KHz (on/off)
  • Roger beep (off, 1-5)
  • Microphone Gain (1-36)
  • NOG (monitor volume, 1-32)
  • TOT (Time Out Timer, Off / adjustable up to 600 seconds)
  • TSR (High SWR Protection, On/Off)
  • TDC (High Voltage Protection, On/Off)
  • SCM (Scan Mode, SQ/Time)
  • Programmable by computer (mini USB on back side)
  • Reset Funktion
  • Frequenzschritte 100 Hz / 1 kHz / 10 kHz / 100 kHz / 1 MHz
  • Sendeleistung ist regelbar
  • Betriebsarten AM - FM - USB - LSB
  • Antennenanschluß PL-Buchse
  • Mikrofonanschluß 6 polig
  • Maße (B x H x T) 157 x 48 x 246
  • Gewicht 2,1 Kg

Vielen Dank an "123 Pit ", der dieses Gerät bei Ebay schon für 229,- Euro anbietet und es zudem noch modifiziert.
Es gibt volle Garantie darauf, die Geräte sind also nagelneu !
Auch Neuner hat dieses Gerät im Angebot für denselben Preis, allerdings nicht modifiziert, da muß man selbst Hand anlegen und die Software kaufen.
Aber vielleicht kann man um leichte Modifikationen (z.B. Clarifier-Einstellung) bitten ?

Nun kommt natürlich die Frage nach einer guten Antenne auf, da die meisten 10 m- oder 11 m - Antennen nicht den kompletten Bereich abdecken, und schon gar nicht 12 m !
Dabei stieß mein langwieriger und guter Freund Christian (DO7BEK) auf folgendes Angebot.
Dort gibt es modifizierte DV-27 Lang - Antennen, die 10 - 12 m abdecken, dabei eine Länge von 3 m haben und aus Aluminium gefertigt sind.
Sie haben oben eine Teleskopspitze, wie man das von der kleinen Schwester DV-27 gewohnt war und lassen sich dort einwandfrei auf SWR abstimmen.
Natürlich ist diese Antenne nur für " Standmobil " gedacht, sie kann aber auch mit ebenso erhältlichen Halterungen zur Balkon- oder Portabelantenne gemacht werden.
Es gibt auch Dreibein-Standfüße, die gleichzeitig als Gegengewichte arbeiten, die Antenne besteht aus 3 Teilen und hat als Fuß sowohl DV- als auch 3/8 Zoll Anschluß.
Dabei ist der Preis recht angenehm, die Lieferung erfolgt prompt und über die Abstrahlungseigenschaften dieser sehr wohl bekannten Antenne brauche ich nichts mehr zu sagen !

Alles in Allem eine gelungene Kombination, die den Spaß am Funkbetrieb aufrecht erhält und für den DX-Freund (Funkamateur und CB-Funkenthusiast) eine Bereicherung darstellt.
Die Verarbeitung der Platine und die Anordnung der Halbleiter im Funkgerät sieht sehr ordentlich aus, man hat hierbei sicherlich etwas mehr Wert auf Qualität und Funktionalität gelegt, so daß einem ungestörtem Funkvergnügen nichts mehr im Wege steht.
Die Antenne ist bei mir schon angekommen, das Gerät durfte ich kurz testen und in Kürze wird es auch zum Gerät reichen.
Da ich gerne mobil oder portabel auch diese Bänder arbeite, sollte ein solches Funkgerät mir Freude bereiten.
Wer also von Euch auch ab und zu an die frische Luft muß und dabei vielleicht Spaß an seinem Hobby findet, der sollte nicht zögern und die " Superstar SS 9900 " samt modifizierter DV-Lang sein Eigen nennen.
Viele Grüße von Eurem " Portabelfreund " Tom

Montag, 18. August 2014

Superstar SS 6900 N und Albrecht AE 5890

Vor einiger Zeit hatte ich einen Artikel über 10 und 11 m im Auto geschrieben, was sich natürlich auch stationär realisieren läßt.
Wir sind mit den Antennen in diesem Bereich noch in überschaubare Größenordnungen angesiedelt, diese Bänder können auch mit allen bekannten und selbstgebauten Portabel- Balkon- Mobil- und Stationsantennen gearbeitet werden.
Hierbei ist der benötigte Platzbedarf nicht groß und die meisten Antennen decken eh beide Bänder gemeinsam ab.
Die Ausbreitungsbedingungen sind derzeit recht gut, man kann schöne QSOs innerhalb Europas mit kleiner Leistung führen, Teile Asiens und der USA sind ebenso zu hören.

Meine Gedanken schweiften ständig um das richtige Gerät dafür, es sollte einerseits nicht allzu groß, aber trotzdem leistungsstark sein, alle zur Verfügung stehenden Features beinhalten und qualitativ recht nah an Amateurfunkgeräte heranreichen.
Deshalb kamen im Preis-Leistungsverhältnis zwei Geräte für mich in Betracht, die Superstar SS 6900 N und die Albrecht AE 5890, die als CB-Funkgerät postalisch die 80 Kanäle mit allen Modulationsarten der Telefonie hat, oder nach Umjampern ein 10 m-Band Amateurfunkgerät wird.
Wie jetzt jeder diese beiden Geräte nutzt, bleibt natürlich ihm überlassen (Vorsicht wegen der gesetzlichen Bestimmungen !), aber sie sind momentan eine gute Alternative für reibungslose Kommunikationsmöglichkeiten.
Sowohl im CB-Funk, als auch im 10 m-Band ist einiges möglich, wobei die 10 m hauptsächlich dem DX vorbehalten bleibt aus schon erwähnten Gründen.
Nun hatte ich die Gelegenheit, wieder mal 11 m zu testen, was mich schon früher begeistert hat und immer noch sehr viel Freude bereitet, seitdem die chaotischen Zustände von damals weitgehendst beseitigt sind und anständiger Funkverkehr möglich ist.
Mit einer DV27 Lang auf dem Autodach ging es nun zu Werke, selbstverständlich postalisch, da wir ja die regulären Bedingungen testen wollten.
Unser Standort war der Gerlos-Paß im Zillertal auf rund 1600 m Höhe, umgeben von 2000 und 3000 m hohen Bergen, vor uns die größten Wasserfälle Europas (Krimmler Wasserfälle).


Wir schalteten uns durch die FM-Kanäle und hörten einige Stationen sehr deutlich und klar, auch italienische Stationen waren vertreten.
Es kamen ungefähr 50 QSOs zustande, wir zählten sie nachher nicht mehr, und alle Verbindungen waren  einwandfrei ohne Einschränkungen.
Dasselbe geschah auf SSB, hier gab es natürlich weniger Stationen, weil die Geräte teurer sind und viele CB-Funker kein SSB machen.
Aber auch hier gelangen 18 QSOs in absolut feiner Qualität, alles original und auch mit dem Originalmikrofon.
Entfernungen lagen im Bereich von 10 bis 130 km, drei QSOs nach Italien bei ca. 170 km.
6 deutsche Stationen waren dabei,alle aus dem bayrischen Raum und 4 europäische Stationen.
Maximalentfernung an diesem Tag lag bei 1800 km Richtung Gibraltar.
Nochmals betont, wir sprechen von 12 Watt PEP Output !
Testdauer war auf 2 Stunden angelegt, innerhalb dieser Zeitspanne wurde gearbeitet, da wir auch noch etwas wandern wollten.
Dann wurde umgejumpert und 10 m trat zum Vorschein, jetzt kam auch eine einfache (Oberwellenschleuder) PA ins Spiel mit ca. 150 Watt PEP, mehr hält die DV-Antenne auch nicht aus !
Gehen wir mal davon aus, daß 70% der Leistung auch von der Antenne abgestrahlt wurden, dann ergab sich folgendes Bild.
Wir führten nachmittags um 14.00 GMT insgesamt 25 QSOs auf 10 m in USB, allesamt im Umkreis von 1000 bis 7000 km (Europa,Afrika,Asien und Nordamerika), dabei wurden wir fast ohne Probleme überall gehört und erhielten Bestätigungen.
Was also auffiel, es kam natürlich stark auf den Standort und die verwendete Antenne an, der Standort war nicht optimal, die Antenne schon, wir hatten ja zwei DV27 L dabei, die für 11m und für 10 m angepasst waren.
Es wurde somit überhaupt kein Tuner benötigt, auch auf 10 m konnten wir mit einem SWR von 1,4 : 1 über 400 KHz Bandbreite nicht meckern.
Alles sprach also für die beiden ausgewählten Transceiver und die Antenne, die wirklich Spaß machen und ein solches Funkerlebnis jederzeit ermöglichen.
Wer nicht gewillt ist, sein teures Yaesu FT-857d oder vergleichbare TRXs ins Auto einzubauen und nur etwas Spass an der Funkkommunikation haben möchte, der ist hiermit gut beraten.
Dasselbe gilt auch für Zuhause, wer nicht unbedingt riesige Antennen nutzen kann und trotzdem ein wenig Spaß an KW haben möchte, sollte diese Alternativen mal mit in seine Überlegungen einfließen lassen, es muß dann nicht das KW-Gerät für 800,- Euro und aufwärts sein !
Es ließen sich am Balkon oder unter Dach sicherlich Portabelantennen nutzen, von denen auch in meinem Blog schon so manche erwähnt wurde.
Allerdings sollte die PA für 10 m bessere Qualität haben, um nicht gleich einen Nachbarschaftsstreit heraufzubeschwören, diese hier sind weitgehendst nur für Mobilbetrieb geeignet.
Und in Anbetracht der recht geringen Größen der Antennen sicherlich noch ein Erlebnis, so daß das Amateurfunkerlebnis nicht auf UKW stehen bleiben muß.
Jetzt wünsche ich Euch wieder viel Spaß, demnächst gibt es eine Seite voller Bilder mit vielen Aktivitäten, die wir so durchgeführt haben.
Auf das nächste QSO,
vy 73
Tom

Die verwendeten Funkgerätebilder sind von der Fa. Kilian Funkversand.


Montag, 21. Juli 2014

Was ist DMR ?


Im Amateurfunk kommen immer neue Anwendungsarten zum Tragen, die Zeit steht nicht still und viele OMs und YLs werden von der schnell fortschreitenen Technik einfach überrollt.
Da natürlich der Datenverkehr auch ein Hauptaugenmerk beim Amateurfunk geworden ist, gehen verbesserte und ausgereifte Digitaltechniken nicht an uns vorbei.
Sie werden aufgegriffen, weiterentwickelt und ebenso für unsere Zwecke angepasst.

Das neue Schlagwort heißt nun nach D-Star schlicht und einfach DMR (Digital Mobile Radio) und bezeichnet ganz einfach einen Übertragungsstandard für Sprache und Daten in Funknetzen.
Dieses Verfahren bietet sogar Vollduplex-Betrieb an und arbeitet mit einem sogenannten Zeitmultiplexverfahren, die Datenübertragung wird hierbei mit einer Datenrate von 9,8 kBit/s erledigt und belegt eine Bandbreite von 12,5 KHz.
Normalerweise galt dieser Standard für den Betriebsfunk, aber inzwischen werden solche kommerziellen Geräte von Funkamateuren überarbeitet und für den Amateurfunkdienst gebrauchsfähig gemacht.
In der Zwischenzeit gibt es schon etliche Funkrelais dieses Standards weltweit,die auch über das Internet miteinander gekoppelt sind, was somit weltweiten Betrieb möglich macht.
Auf der DARC-Seite findet man eine Liste mit Usern und Relais, um sich da mal einen Überblick verschaffen zu können.
Quelle: Wikipedia.org

Der gravierendste Vorteil ist die Flexibilität dieses Systems, denn bei DMR werden sogenannte „Zeitschlitze“ genutzt (2 x), so daß zwei Gespräche gleichzeitig abgewickelt werden können auf einer Frequenz und sich dabei nicht gegenseitig beeinflussen.
Die Einteilung erfolgt unter anderem nach Talkgroups, vergleichbar Konferenzräumen auf Servern, somit werden jetzt schon auf bestimmten Talkgroups mehr als 100 Teilnehmer aufgeführt.
Dabei hat jeder Teilnehmer eine ihm klar zugeteilte ID, die ihn identifiziert und auch übertragen wird, der Gesprächsteilnehmer also immer sehen kann, mit wem er es zu tun hat.
Die Geräte werden meistenteils mit Programmierkabel und PC eingestellt, allerdings bringen beide Anbieter (Motorola und Hytera) neue Firmware raus, die diese Handhabung direkt am Gerät vereinfachen und zulassen soll.
Diese Technik erreicht also eine Ressourcenschonung und eine bessere Auslastung der uns zur Verfügung stehenden Frequenzen, mal ganz zu schweigen von der Qualität der übertragenden Signale.
Verwendet wird das 4-FSK-Verfahren bei der Modulation, welches 2 Bits in einem einzigsten Schritt überträgt.
FSK heißt hier „Frequency Shift Keying“ - auf Deutsch „Frequenzumtastung“, es handelt sich dabei nur um die digitalisierte Form der Frequenzmodulation.
Bei dieser Art werden immer eine von vier möglichen Frequenzen auf den Sender geschaltet,abhängig davon,ob eine 0 oder eine 1 übertragen werden soll.

Wichtig dabei ist, es muß immer darauf geachtet werden, daß jeder genau weiß, welches Gerät benutzt wird und dabei die richtigge Firmware aufspielt.
Dann muß eine eigene ID beantragt werden, die natürlich in Verbindung zu dem Callsign steht.
Ich verweise mal auf die Tatsache, daß Hytera-Geräte schon auf dem neusten Stand sind und eben sofort der gewünschte Kanal am Gerät eingestellt werden kann, dieses ist bei Motorola noch zu programmieren.
Natürlich machen diese Funkgeräte auch ganz normalen FM-Betrieb, wie es bisher alle gewohnt waren !
Der Einstieg ist recht einfach, es gibt kein Fading mehr, keine Nebengeräusche und man ist im Einzugsgebiet eines DMR-Repeaters immer qrv und hört alles.
Es gibt immer jemanden ion den Talkgroups, der Hilfe anbieten kann und einem bei weiteren Fragen weiterhilft.
Fest steht, daß Hytera den derzeit robusteren und fortgeschrittenen Eindruck macht.
Einige Händler bieten die Geräte komplett mit ID auf Rufzeichen und Programmierkabel mit Software an.
Quelle: Funktechnik Böck

Hier gibt es weitere Informationen:
HAM DMR
DMR MARC (Motorola)
Zu sagen wäre noch, daß derzeit das Motorola-Netz und das Hytera-Netz keine Verbindung zuseinander haben, das wurde bisher leider verhindert.
Es gibt zwar schon Möglichkeiten dazu, die sind aber noch unter vorgehaltener Hand und auf eigene Gefahr zu benutzen.
Nun wünsche ich Euch viel Spaß, hoffentlich findet sich ein DMR-Relais in Eurer Nähe, ansonsten kann vielleicht eines neu beantragt werden, die notwendige Hardware gibt es u.a. bei WIMO.
vy 73
Tom

Sommerfest in Trenkmoos 2014

Hallo liebe Leute,
hier bin ich mal wieder mit einem Bericht über Funkaktivitäten und Feierlichkeiten in unserem OV C16 (Traunstein), da das Wetter inzwischen eine Menge Außenaktivitäten zuläßt und mehr Zeit nach der HAM Radio zur Verfügung steht.





Auf dem ehemaligen Schießplatz und Gelände des Schützenvereins in Trenkmoos (hinter dem Traunsteiner Tierheim) wurde nun zum wiederholten Male am 19.07.2014 unser schon recht bekanntes Sommerfest abgehalten, was Jung und Alt aus einem Umkreis von über 200 km an diesem Tage zusammenführte.
Selbst Funkamateure und CB-Funker aus weiter entfernten Gegenden kamen zu Besuch und übernachteten dort sogar, um bis zum Schluß ein Teil der Stimmung dort sein zu können.
Es war relativ warm, Schattenplätze dank zur Verfügung gestellter Sonnenschirme ließen den Aufenthalt im Freien recht angenehm werden, so daß niemand übermäßig ins Schwitzen kam.
Getränke, Kaffee und jede Menge Kulinarisches waren geboten und machten den Gästen viel Freude, eine Menge Gespräche wurden geführt, es wurde gefachsimpelt, aber auch über Gott und die Welt gesprochen, nebenher war unser Grillmeister Hubert (DL1ZH) voll damit beschäftigt, den Grill in Gang zu halten.





Durch die große Wärme kam es zum Anfang nicht zu großen Aktivitäten, jeder war zufrieden, wenn er einen Schattenplatz gefunden hatte und genoß einfach die Gemütlichkeit.





So kam es dann nach dem schon ebenso bekannten Fuchsjagdevent am Nachmittag zu den ersten zaghaften Aufbauten von Antennen, an denen dann Betrieb gemacht werden sollte.
Dabei  erregte zuerst eine neue auf der HAM Radio vorgestellte Richtantenne die Aufmerksamkeit einiger Besucher und Mitorganisatoren, welche auf dem hinteren Gelände des Schützenhauses aufgebaut wurde.
Andi (DD8IL) vom Bodensee, der des öfteren Gast der C16-Aktivitäten ist, war mit seiner Frau Monika extra angereist und hatte diese Antenne mitgebracht, die ein Zwitter zwischen Hex-Beam und Spider-Beam darstellt, aber wesentliche Vorteile gegenüber den anderen beiden Varianten hat.








Der Vorteil besteht darin, daß diese Antenne wesentlich einfacher als Portabelantenne genutzt werden kann.
Ihre Ausmaße übersteigen knapp die 6 m Grenze, sie kann sowohl auf dem Campingplatz, als auch im Vorgarten mal schnell aufgebaut werden, wenn man einige Tipps dabei beachtet.
Aufgrund von Unachtsamkeiten mußten wir die Antenne ganz von Vorne neu verkabeln und alle Elemente neu spannen.
Dieses läßt sich verhindern, indem man am Anfang beim Aufbau darauf achtet, daß keine Drähte unterhalb der Elemente sitzen,wenn es ans Ausklappen geht und somit ein Verheddern der Drähte verhindern kann.
Die Abstandhalter der Drahtelemente sollten nach ordentlicher Vermessung und Einstellung mit Sekundenkleber oder Silikon fixiert werden.
Es erfordert sicherlich etwas Übung und auch ein Helfer wäre dabei nicht schlecht, da ich aus meiner Sicht für eine Einzelperson schon arge Probleme sehe.
Gelingt dieser "Drahtseilakt" jedoch und der Beam kann halbwegs mit hängenden Drähten aufgespannt werden, so muß nach kurzer Überprüfung der einzelnen SWR-Verhältnisse nichts mehr weiter verändert werden (bei akzeptablen Anpassungen) und es kann sofort losgehen.
Die Bänder 6 - 20 m werden voll unterstützt und ergeben im Mittel ein SWR von 1,5 : 1, womit man ja ohne Weiteres leben kann.
Die Elemente können durch Umlegen ja noch kurz längenmäßig etwas angepasst werden,so daß sich dabei Verhältnisse von 1,2:1 jederzeit erreichen lassen.

Der Gewinn wird mit ca. 20 db angegeben, was natürlich relativ ist, aber realistisch klingen doch 1,5 bis 2 S-Stufen gegenüber einem Dipol, was sicherlich schon ganz ordentlich ist.
Preise zwischen 350,- bis 400,- Euro wurden mir auf Nachfragen genannt, WIMO z.B. wird diesen Beam wohl in seinem Programm aufnehmen, noch steht er nicht drin.
Wer also nähere Informationen darüber haben möchte, richtet sich am besten gleich an Andi, die DARC-Email dürfte wohl gehen, oder eben über mich, ich kann dann den Kontakt herstellen.
Weitere Auskünfte gibt es zusätzlich unter diesem Hinweis .
Aber auch unser Tobias (DG4TAR) hatte mit einem 10 m Moxon-Beam zum Abend hin sichtlich Erfolg und konnte mit Erfolg sein Experiment abschließen.
Insgesamt wurden mehrere Antennenvarianten auf verschiedenen Bändern getestet und aufgebaut, die Clubstation DL0TU hing an einer Delta Loop für 10 - 80 m Band in ca. 12 m Höhe.




Alles in allem wieder eine gelungene Veranstaltung, die alle in ihren Bann gezogen und erfreut hat, was an der regen Beteiligung bis in den späten Abendstunden zu erkennen war.
Wir bedanken uns bei allen Verantwortlichen und natürlich bei unserem "Dreamteam" Kurt und Margot (DL3MBY und DL2MBY), selbstverständlich vergessen wir nicht unseren Hermann (DO5HT), der ja meist mit dem Dreamteam gemeinsam solche Events in Trenkmoos möglich macht.
Wenn jetzt noch ein Herbst-Fielday ins Leben gerufen werden könnte, würde das Ganze perfekt sein.
Auf ein Neues !
vy 73
Tom




Freitag, 7. Februar 2014

10 m im Auto

Hallo liebe Funkfreunde, nun möchte ich Euch mal von ein paar Erfahrungen berichten, die ich gemacht habe, als ich mich mit 10 m im Auto beschäftigte.
Als Gerät erstand ich bei Ebay eine Sommerkamp TS-2000 DX, eine der legendären Funkgeräte der damaligen Exportgerätezeit.
Wer sich schon länger mit Funk beschäftigt, weiß indess, was er an Sommerkamp hat, leider sind diese Zeiten längst vorbei.
Jedoch sind diese Geräte, wenn sie noch in Ordnung sind, ohne Weiteres in der Lage, mit der modernen Technik von Heute mithalten zu können.
Im Gegenteil, ihre Robustheit und Beschaffenheit lassen einen ungestörten und freudebereitenden Funkbetrieb erahnen, der sich größtenteils auch bestätigt.
Zumal deren Bedienbarkeit sehr übersichtlich und einfach vonstatten geht und selbst dem noch etwas ungeübten Funkamateur keine Sorge bereitet.


Der Preis für diese Geräte der Klasse TS-789, 790 und 2000 DX liegt im Durchschnitt bei 120 bis 180,- Euro, je nach Zustand des Gerätes, läßt einen Frequenzbereich von 26.000 bis 32.000 KHz zu und ist in verschiedenen Schritten bis runter auf 100 Hz durchstimmbar.
Der dazugehörige Clarifier regelt den Rest, ein SWR/Powermeter ist selbstverständlich integriert.
Die Ausgangsleistung liegt im Regelfall bei ca. 10 - 15 Watt AM/FM und entspricht 25 - 30 Watt PEP in SSB.
Baugleich in diesem Fall ist auch die legendäre Ranger RCI-2950, die es in zwei Varianten gibt.
Einmal mit der besagten Leistung und zweitens mit 150 Watt Ausgangsleistung, hierfür liegt allerdings der Preis bei schlappen 300 - 400,- Euro.
Zu Bedenken sind dabei immer zwei Faktoren, die Belastbarkeit der Antenne und des Tuners, den man unter Umständen braucht, um einen großen Bereich abstimmungstechnisch komplett abdecken zu können.
Wer zudem (verbotenerweise) auch noch CB-Funk miteinbezieht, muß 6 MHz Bandbreite abdecken, was ohne Tuner nicht möglich ist !

Gehen wir davon aus, man investiert diese 150 bzw. 180,- Euro wie ich für die Normalversion, dann kann man unter Umständen eine PA von rund 100 Watt dahinterschalten (200 PEP), damit erreicht man in der Regel die Belastungsgrenze der Antenne und des Tuners, was aber im Regelfall auch völlig ausreicht.
Bitte daran denken, wieviel HF überhaupt die Fahrzeugtechnik aushält, ohne großen Schaden zu nehmen !
Desweiteren sprechen wir hier über eine Stromaufnahme von 30 Ampere insgesamt, eine Direktzuführung von der Batterie sei da schon erwähnt, die zudem auch noch verdrillt und/oder mit Ferritringen versehen sein sollte (Störungen).
Ein Funkbetrieb mit diesen Leistungen ist ebenso nicht länger als zwei Stunden möglich (im Stand), wenn man anschließend nicht nach Hause laufen möchte.
Die Antenne sollte so gewählt sein, daß sie ohne Bedenken diese Leistung auch aufnehmen kann, damit entfallen schon mal DV-27 Antennen, die man aus dem CB-Funk noch kennt und schätzen gelernt hat.
Eine "Stahlrute" mit schweren Fuß sei anzuraten (President oder Wilson) und ist mittels Tuner anpassbar.

Da wären wir auch schon bei meinem Equipment, das besagte Gerät mit einer Endstufe von KLM (200 Watt PEP), einem MFJ-926B als Tuner und einer President-Antenne, die für 500 Watt Belastbarkeit bei 180 cm Länge ausgelegt ist.
Sie steht auf einem Trimagneten auf dem Autodach und hält selbst Geschwindigkeiten von 180 kmh aus.
Das SWR wird durchgehend vom Tuner mit einem Verhältnis von 1,2:1 angepasst und läßt so unbeschwerten Funkbetrieb zu.
Die ersten Versuche auf 29.100 KHz in FM waren schon recht erfolgversprechend, eine gute Qualität wurde attestiert.
Im SSB-Betrieb bei 28.600 KHz gingen Reichweiten bis 7.000 km ohne Probleme, selbst Verbindungen nach VK und DJ waren möglich - je nach Bedingungen.
Das Gerät liegt einwandfrei auf der Frequenz, bleibt stabil und moduliert klar durch.
Im Mittel erreicht die PA Werte um 150 Watt PEP bei einer Eingangsleistung von 10 Watt PEP, so daß keines der Geräte an seine Grenzen stößt und auch nicht verzerrt.
Es macht einfach Spaß, mit diesem Gerät zu arbeiten, welches gleichzeitig FM-Relaisbetrieb ermöglicht, oder auch im Splitbetrieb seinen "Mann" steht.


Einzigster Nachteil ist die Größe des Gerätes, was in den heutigen, modernen Fahrzeugen nicht leicht untergebracht werden kann.
Ich muß das Gerät auf den Beifahrersitz packen, woanders passt es definitiv nicht hin, wenn man nicht gerade einen LKW,Landrover oder Hammer fährt.
Warum ein solches Gerät ?
Denken wir an die Preise einer gebrauchten Yaesu FT-857d z.B., oder gar das Icom-Pendant, für ein wenig Spass im Auto einfach zu teuer und zu Schade dafür.
Sicherlich hat man dann alles an Bord, aber wer macht schon großartig 20 oder 80 m aus dem Auto, 40 m wäre noch zu verstehen, das darf bloß nicht jeder OM oder YL.
Es ging eben um den Betrieb auf einem Band, welches als klassisches DX-Band gilt und wo der Aufwand so gering wie möglich ist.
Auch als Antenne tut es da jeder CB-Funkstab, vom Masseproblem echter KW-Mobilantennen mal ganz zu schweigen.
In FM wird zumindest der Bereich bis 50 km abgedeckt durch die doch recht gute Bodenwelle derzeit, im DX sehr wohl vorzeigbare Erfolge, was den Spassfaktor nochmals steigert und den wieder wärmer werdenen Jahreszeiten entgegenkommt.
Hier und da mal wieder rausgefahren, oder mit einem Ausflug verbinden, kann jeder schnell ein oder zwei QSOs fahren, sich daran erfreuen, ohne den Mamutaufwand einer kompletten KW-Station bewerkstelligen zu müssen.

Bei den von mir gemachten Erfahrungen ging es weniger um " wie komm ich rein und wie raus ", es ging um schöne und längere Gespräche mit informativen Inhalt, die je nach Standort immer möglich sind.
Es erinnert ein wenig an alte Zeiten, wo man noch QSOs mit weit weniger Leistung im CB-Bereich geführt hat und sichtlich erfreut war über jede größere Entfernung, die dabei überbrückt wurde.
Die von mir gemachten Angaben zeigen ganz deutlich, daß zumindest die halbe Welt damit zu arbeiten ist, was so manch Funkamateur nicht mal von zuhause schafft, weil die Bedingungen es bei ihm nicht hergeben !
Ich kann diese Form des Funkbetriebes nur empfehlen, nichts ist schöner als etwas Betrieb draussen im Gelände, in der Natur oder von einem schön gelegenen Parkplatz aus, wo man zeitgleich die frische Luft, die Landschaft und die Sonne genießen kann.
Wer es etwas aufwendiger mag, kauft gleich ein Gerät für 10 - 12 m und hat gleich 3 Bänder zur Verfügung.
Macht Eure eigenen Erfahrungen, Ihr werdet meine Worte bestätigt finden !
Es ist schon etwas ganz Besonderes, mal ein QSO aus dem Auto aus 1.200 m Höhe mit Südamerika führen zu können, als dieses mit 1 KW und von zuhause gerade so geschafft zu haben.
vy 73
Euer Tom

PS: Fotos stammen aus Ebay-Auktionen

Mittwoch, 22. Januar 2014

Warum nicht auch CB-Funk ?

In der grauen und recht feuchten Zeit hatte ich genug Muße und eben auch Zeit,mich mal mit dem CB-Funk zu beschäftigen und auch als Funkamateur über den Tellerand hinauszuschauen.
Das 11 m - Band nimmt im Bereich der Kurzwelle eine gesonderte Stellung ein,da die Ausbreitungsbedingungen dener der Theorie bei weitem widersprechen.
Vielen von uns ist aus vergangener Zeit zumeist noch bewußt,daß schon damals recht gute Verbindungen über diese Frequenzen möglich waren,trotz geringerer Leistungen und noch ohne Beams.
Da hat sich in der heutigen Zeit ja so einiges geändert zugunsten der Anwender,inzwischen ist schon seit längerer Zeit SSB möglich,Richtantennen dürfen benutzt werden und die eigentlichen Frequenzen sind zum größten Teil recht frei.

Es gibt Heute auch mehrere Dienste wie FRN- und eqso-Netzwerk,die im Prinzip dasselbe machen wie Echolink im Amateurfunk,nur nicht so gezielt.
Über Server bei den jeweiligen Anbieter können in Verbindung mit dem Internet auch hier riesige Entfernungen überbrückt werden mithilfe von sogenannten Gateways.
Bestimmte Kanäle sind für die Einrichtung solcher Stationen vorgesehen,die man im Frequenznutzungsplan vorfindet.
Dabei sind PMR,Freenet,LPD und CB-Funk vereint und werten so den Jedermannsfunk auf.
Die Verbreitung des QSOs geschieht im Gegensatz zum Echolink überall,jedes Signal wird zeitgleich auf die verschiedenen Gateways übertragen und dort ausgestrahlt.
Somit ist es egal,ob der Empfänger oder User in Deutschland irgendwo,oder an der Costa Brava sitzt,wenn sich in seinem Einzugsgebiet eine solche Station befindet.



Jeder kann ein solches Gateway betreiben,braucht eben ein zugelassenes Funkgerät,ein Interface und einen Computer dazu mit Internetanbindung,und schon kann es losgehen.
Damit ist es auch Nichtlizenzierten möglich,recht ordentliche und weitreichende QSOs zu führen.
Natürlich gibt es auch für die gängigen Betriebssysteme (leider nicht Linux) Software,um am Computer teilnehmen zu können,falls mal nicht die Möglichkeit einer Antenneninstallation gegeben ist.
Gerade bei uns im Südosten der Republik sind solche Gateways Mangelware und könnten ruhig vereinzelt mal den Bereich abdecken,was gerade für Urlaubsregionen ebenso interessant wie attraktiv ist.
Aber auch so ist zumindest Freenet und CB-Funk recht interessant aufgrund der guten Ausbreitungsbedingung.
In der Modulationsart FM (CB-Funk) ist mit einer ordentlichen Antenne und der vorgegebenen Leistung von 4 Watt jederzeit eine Entfernung von ca. 60 - 100 km überbrückbar,mit einem Beam sicherlich noch etwas mehr.
In SSB (USB) sind bei 12 Watt PEP sehr gute Möglichkeiten gegeben,hier sind Reichweiten von gut 300 - 1500 km machbar,manchmal auch mehr.
Selbst außerkontinentale Kontakte waren bisher möglich !


Was eben auffällt,ist der Umstand,daß nach aussagekräftigen Tests die im 10 und 12 m-Band bekannten Hobs (tote Zonen durch die noch nicht wiederkehrende Raumwelle)) wesentlich geringer sind.
Während wir im 10 m-Band zum Teil nur 50 km überbrücken (Bodenwelle),findet der nächste Kontakt erst 800 - 1000 km weiter statt - nicht so im CB-Funk.
Hier haben wir gemerkt,daß nach einer Entfernung von 80 km (100 km) eine tote Zone von ca. 150 km kommt,danach sind aber plötzlich wieder Verbindungsmöglichkeiten gegeben,was schon etwas erstaunt.
Somit ist der CB-Funk eine Alternative für Leute u.a.,die z.B. keine riesige 80 m-Bandantenne aufbauen,oder gar Dipole spannen können und auf diese Art und Weise trotzdem Kontakt innerhalb Deutschlands herstellen können.
Ebenso waren erfolgreiche Tests im Mobilfunk zu registrieren,selbst hier gelangen Verbindungen im 1000 km-Bereich ohne Probleme.
Eine Entfernung von Freilassing (Salzburg) nach Stuttgart und Nürnberg wurden ohne Probleme ganz sauber überbrückt in USB.
Voraussetzung war natürlich ein freier Standort und eine gute CB-Funkantenne (in diesem Fall eine DV-27 Lang).
Die Frequenzen sind fast leer und es obliegt auch allen Hobbyfunkern und Funkamateuren,diese wiederum in Betrieb zu nehmen,um eine Nutzung nachzuweisen,damit dieser Bereich nicht eines Tages auch verschwindet.



Die von uns gemachten Beobachtungen sind in anderen Ländern wie den USA und Australien schon wesentlich länger bekannt,das weiß jeder Funker auch hierzulande,warum also nicht diese recht guten Bedingungen nutzen ?
Auch wir Funkamateure sollten uns nicht zu fein sein,dieses Band im Sinne des Fernmeldeanlagengesetzes mit dementsprechend zugelassenen Geräten zu nutzen,wenn es uns dienlich ist.
So kommt auch endlich mal wieder ein engerer Kontakt zu unseren CB-Funkfreunden zustande,aus denen mindestens jeder Zweite von uns auch mal entsprungen ist.
Selbst wenn der Amateurfunk ein Funkdienst ist,so betreiben die Meisten von uns Funk als Hobby,was uns alle (CB-Funker und Funkamateure) letztendlich verbindet.
Viele unserer CB-Funkfreunde haben schon längst ein fundiertes Wissen der Materie,so daß wiederum auch dabei sinnvolle und informative Gespräche entstehen können.
Selbst in Ballungszentren hält sich der Störnebel in Grenzen und läßt eine normale Nutzung des Bandes zu.
Selbstverständlich braucht niemand dafür eine Selbsterklärung abzugeben und vorhandene Kurzwellenantennen (10 m oder Mehrband) können dafür genutzt werden,dem Antennentuner ist das egal.



Macht einfach mal Eure eigenen Erfahrungen,zumal diese Geräte wahrlich nicht allzu teuer sind.
Vielleicht gewinnen wir auch so mal wieder neue Freunde,die sich als potentiell neue Funkamateure entpuppen könnten.
Nun hoffe ich,daß ich erneut einen Anstoß gegeben habe,um unser "Hobby" wieder etwas auszudehnen und interessanter zu machen.
Ladet Euch doch mal FRN-Netzwerk runter und installiert es auf dem Rechner,damit Ihr einen Überblick gewinnt,danach können die Investitionen vorangetrieben werden.
Weitere Informationen kann Euch sicherlich der nächste Shop,die einschlägige Literatur und diverse Webseiten geben,oder eben unserer Christian (DK5FTV).
Wünsche allen gute QSOs und 73,
Euer Tom

Die Bilder entsprangen übrigens aus dem Angebot von thiecom und CB-Funkshop.de