Montag, 18. August 2014

Superstar SS 6900 N und Albrecht AE 5890

Vor einiger Zeit hatte ich einen Artikel über 10 und 11 m im Auto geschrieben, was sich natürlich auch stationär realisieren läßt.
Wir sind mit den Antennen in diesem Bereich noch in überschaubare Größenordnungen angesiedelt, diese Bänder können auch mit allen bekannten und selbstgebauten Portabel- Balkon- Mobil- und Stationsantennen gearbeitet werden.
Hierbei ist der benötigte Platzbedarf nicht groß und die meisten Antennen decken eh beide Bänder gemeinsam ab.
Die Ausbreitungsbedingungen sind derzeit recht gut, man kann schöne QSOs innerhalb Europas mit kleiner Leistung führen, Teile Asiens und der USA sind ebenso zu hören.

Meine Gedanken schweiften ständig um das richtige Gerät dafür, es sollte einerseits nicht allzu groß, aber trotzdem leistungsstark sein, alle zur Verfügung stehenden Features beinhalten und qualitativ recht nah an Amateurfunkgeräte heranreichen.
Deshalb kamen im Preis-Leistungsverhältnis zwei Geräte für mich in Betracht, die Superstar SS 6900 N und die Albrecht AE 5890, die als CB-Funkgerät postalisch die 80 Kanäle mit allen Modulationsarten der Telefonie hat, oder nach Umjampern ein 10 m-Band Amateurfunkgerät wird.
Wie jetzt jeder diese beiden Geräte nutzt, bleibt natürlich ihm überlassen (Vorsicht wegen der gesetzlichen Bestimmungen !), aber sie sind momentan eine gute Alternative für reibungslose Kommunikationsmöglichkeiten.
Sowohl im CB-Funk, als auch im 10 m-Band ist einiges möglich, wobei die 10 m hauptsächlich dem DX vorbehalten bleibt aus schon erwähnten Gründen.
Nun hatte ich die Gelegenheit, wieder mal 11 m zu testen, was mich schon früher begeistert hat und immer noch sehr viel Freude bereitet, seitdem die chaotischen Zustände von damals weitgehendst beseitigt sind und anständiger Funkverkehr möglich ist.
Mit einer DV27 Lang auf dem Autodach ging es nun zu Werke, selbstverständlich postalisch, da wir ja die regulären Bedingungen testen wollten.
Unser Standort war der Gerlos-Paß im Zillertal auf rund 1600 m Höhe, umgeben von 2000 und 3000 m hohen Bergen, vor uns die größten Wasserfälle Europas (Krimmler Wasserfälle).


Wir schalteten uns durch die FM-Kanäle und hörten einige Stationen sehr deutlich und klar, auch italienische Stationen waren vertreten.
Es kamen ungefähr 50 QSOs zustande, wir zählten sie nachher nicht mehr, und alle Verbindungen waren  einwandfrei ohne Einschränkungen.
Dasselbe geschah auf SSB, hier gab es natürlich weniger Stationen, weil die Geräte teurer sind und viele CB-Funker kein SSB machen.
Aber auch hier gelangen 18 QSOs in absolut feiner Qualität, alles original und auch mit dem Originalmikrofon.
Entfernungen lagen im Bereich von 10 bis 130 km, drei QSOs nach Italien bei ca. 170 km.
6 deutsche Stationen waren dabei,alle aus dem bayrischen Raum und 4 europäische Stationen.
Maximalentfernung an diesem Tag lag bei 1800 km Richtung Gibraltar.
Nochmals betont, wir sprechen von 12 Watt PEP Output !
Testdauer war auf 2 Stunden angelegt, innerhalb dieser Zeitspanne wurde gearbeitet, da wir auch noch etwas wandern wollten.
Dann wurde umgejumpert und 10 m trat zum Vorschein, jetzt kam auch eine einfache (Oberwellenschleuder) PA ins Spiel mit ca. 150 Watt PEP, mehr hält die DV-Antenne auch nicht aus !
Gehen wir mal davon aus, daß 70% der Leistung auch von der Antenne abgestrahlt wurden, dann ergab sich folgendes Bild.
Wir führten nachmittags um 14.00 GMT insgesamt 25 QSOs auf 10 m in USB, allesamt im Umkreis von 1000 bis 7000 km (Europa,Afrika,Asien und Nordamerika), dabei wurden wir fast ohne Probleme überall gehört und erhielten Bestätigungen.
Was also auffiel, es kam natürlich stark auf den Standort und die verwendete Antenne an, der Standort war nicht optimal, die Antenne schon, wir hatten ja zwei DV27 L dabei, die für 11m und für 10 m angepasst waren.
Es wurde somit überhaupt kein Tuner benötigt, auch auf 10 m konnten wir mit einem SWR von 1,4 : 1 über 400 KHz Bandbreite nicht meckern.
Alles sprach also für die beiden ausgewählten Transceiver und die Antenne, die wirklich Spaß machen und ein solches Funkerlebnis jederzeit ermöglichen.
Wer nicht gewillt ist, sein teures Yaesu FT-857d oder vergleichbare TRXs ins Auto einzubauen und nur etwas Spass an der Funkkommunikation haben möchte, der ist hiermit gut beraten.
Dasselbe gilt auch für Zuhause, wer nicht unbedingt riesige Antennen nutzen kann und trotzdem ein wenig Spaß an KW haben möchte, sollte diese Alternativen mal mit in seine Überlegungen einfließen lassen, es muß dann nicht das KW-Gerät für 800,- Euro und aufwärts sein !
Es ließen sich am Balkon oder unter Dach sicherlich Portabelantennen nutzen, von denen auch in meinem Blog schon so manche erwähnt wurde.
Allerdings sollte die PA für 10 m bessere Qualität haben, um nicht gleich einen Nachbarschaftsstreit heraufzubeschwören, diese hier sind weitgehendst nur für Mobilbetrieb geeignet.
Und in Anbetracht der recht geringen Größen der Antennen sicherlich noch ein Erlebnis, so daß das Amateurfunkerlebnis nicht auf UKW stehen bleiben muß.
Jetzt wünsche ich Euch wieder viel Spaß, demnächst gibt es eine Seite voller Bilder mit vielen Aktivitäten, die wir so durchgeführt haben.
Auf das nächste QSO,
vy 73
Tom

Die verwendeten Funkgerätebilder sind von der Fa. Kilian Funkversand.


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