Montag, 30. Mai 2011

Ausbreitungsbedingungen

Wir fragen uns manchmal zurecht, warum erreicht der eine den anderen nicht, obwohl das vom eigentlichen Standpunkt aus gehen müßte.
Um diese Frage zu klären, betrachten wir einfach mal die uns bekannten,typischen Ausbreitungsbedingungen auf den einzelnen Bändern.
Da fängt man am besten mit dem UKW-Funk an, hier spricht man von der "Quasi optischen" Ausbreitung, also alles, was ich sehen kann, erreiche ich normalerweise auch.
Vereinfacht geht man davon aus, daß auf UKW die Welle sich geradlinig ausbreitet, aber dem ist nicht immer so!


Auch bei Frequenzen über 30 MHz ist eine Beugung und Reflexion an der sogenannten Troposphäre möglich, welche bis zu einer Höhe von 18 km reichen kann.
Hier kommen auch einige Ausnahmen ins Spiel, wo UKW weiter als nur "Sichtweite" reichen kann, z.B. Sporadic E, Troposcatter, Meteorscatter, Inversionswetterlagen und Regenscatter.
Aber der Regelfall ist eine gerade Ausbreitung, die mit steigender Frequenz sinkt.
Natürlich ist das Ganze auch abhängig von der Funkausstattung, die man nutzt, ebenso gilt hier, je besser die Antenne und das Funkgerät, desto eher besteht die Chance auf größere Reichweiten.
Dann natürlich noch der Unterschied zwischen FM- und SSB-Betrieb, bei dieser Modulationsart fängt UKW eigentlich erst richtig an.
Es wird mit Richtantennen gearbeitet, höheren Leistungen u.s.w., so daß man im Mittel bei 2 m mit ca. 500 km und bei 70 cm mit 350 km Entfernung rechnen kann.
Auch das Umfeld ist sehr entscheidend bei UKW, sitze ich in der Nähe von Wasser und keine störenden Erhebungen um mich herum, trägt das auch dazu bei, bin ich aber von Hochhäusern umgeben, Stahlbetonbauten und Bergen, kann dieses genau zum Gegenteil führen.
Jedoch gibt es wiederum in dieser Situation die Möglichkeiten von Reflexionen z.B., die das Signal auch wieder weiter tragen können.
Im Grunde ist gar nichts sicher, jeder Standort, jeder Tag, selbst jede Frequenz ist anders und wirkt sich auf die Ausbreitung aus!
Ich für mich kann sagen, weil mein QTH (Standort) in den Bergen sich befindet, erreiche im Normalfall eine Entfernung von 100 km auf 2 m und 60 km auf 70 cm.
Allerdings arbeite ich nur FM und mit Vertikalstrahlern (Rundstrahlcharakteristik), weil in FM die beste Sprachqualität zu erreichen ist.

Deshalb arbeiten viele Funkamateure auch FM über sogenannte Relaisfunkstellen, also Umsetzer an erhöhten Standorten, die das empfangene Signal aufnehmen und wieder abgeben, so daß sich dadurch die Reichweite erhöht.
Über diese Relais haben auch Mobilisten und Portabelstationen (Handfunkgeräte u.a.) die Chance, ihre Reichweite um ein Vielfaches auszuweiten.
Wenn ich somit ein QSO von Punkt A zum evtl. 70 km entfernten Punkt B führen möchte, aktiviere ich das Relais und überbrücke so fast mühelos diese Reichweite.
Möchte ich aber ein QSO nach München z.B. führen, was von mir ca. 110 km entfernt ist, geht das damit auch nicht mehr!
Dann müßte ich doch auf große und gewinnträchtige Richtantennen umsteigen, um vielleicht meinen Gesprächspartner direkt oder ein in seiner Nähe befindliches Relais zu erreichen.
Es würde mir natürlich entgegenkommen, wenn mein Gesprächspartner auch eine bessere Antennensituation hat.


Bilder sind von Wikipedia.
Im Gegensatz dazu haben wir auf der anderen Seite die Kurzwelle, sie unterliegt zwar ähnlichen Bedingungen, hat aber den Vorteil, daß sie zwei Wellenausbreitungen hat.
Einmal die bekannte Bodenwelle, die ohne Weiteres von 30 - 100 km reichen kann und mit sinkender Frequenz noch weiter trägt.
Aber das Interessante für uns Funkamateure ist die sogenannte Raumwelle, hier werden die Funkwellen an der Ionosphäre reflektiert und wieder zur Erde geschickt, was mehrmals passieren kann.
Dadurch kann ein KW-Signal per Raumwelle um den ganzen Erdball wandern, wobei ein Gesetz der Optik hier zumeist Anwendung findet, nämlich "Einfallwinkel gleich Ausfallwinkel".




Aus diesem Grunde kann man mit Kurzwelle um die ganze Erde funken, kein Frequenzbereich überbrückt größere Reichweiten auf der Erde.
Darum ist auch die Antennenform wichtig, Vertikalstrahler sind Flachstrahler, überbrücken damit sehr weite Entfernungen, sind z.B. nicht so gut im Europaverkehr, weil der auftreffende Winkel an der Ionosphäre sehr flach ist und dadurch der abgehende Winkel auch flach wieder abgeht.
Also nimmt man für den Europaverkehr lieber einen Steilstrahler wie z.B. den Dipol.
Aber genau das ist u.a. ein Grund dafür, warum man in unmittelbarer Umgebung nicht gehört wird, aber dafür vielleicht in Spanien oder gar weiter weg mit gutem Signalwert ankommt.
Es gibt somit tote Zonen, wo die Bodenwelle nicht mehr hinkommt, die Raumwelle aber noch gar nicht da ist !
Man springt über diese Bereiche hinweg.
Deshalb findet der meiste Deutschland- und Europaverkehr auch auf 40 bzw. 80 m statt, hier wird logischerweise fast ausschließlich mit Steilstrahlern gearbeitet, oder eben Kompromißantennen, die dafür sorgen, daß die Raumwellen steil zurückkommen und die Bodenwelle auch weiter reicht.

Hinzu kommt noch der Unterschied zwischen Tag und Nacht, da geht es um mehrere Schichten, die noch vor der Ionosphäre liegen und eine starke Dämpfung auf die Funkwellen ausüben.
Die Ionosphäre wird durch die Sonneneinstrahlung aufrecht erhalten, nachts entfällt diese Aktivität (Ionisierung), die Dämpfung durch die darunter liegenden Schichten sinkt.
Die Reflexion wird zum Teil umgekehrt, es entsteht auch ein steilerer Winkel und mit sinkender Frequenz gewinnt nachts die Reflexion an Stärke.
Das sind alles Erklärungen, warum nachts das 40 und 80 m - Band die eigentlichen Verbindungsorgane sind und 10 - 17 m fast völlig "Tot" sind.
Einfach erklärt, niedrige Frequenzen können eher reflektiert werden als hohe, nur erleiden sie tagsüber eine hohe Dämpfung in den unteren Schichten.

Um eben genau diese Physik beeinflussen und doch überall hinfunken zu können, hat der Mensch die Sateliten und Relais erfunden, die Kurzwelle ist zumeist dem Radio, dem Amateurfunk und zum Teil noch dem Militär dienlich.
Aber auch das steigt mehr und mehr in die sicheren Kommunikationswege um, selbst die entfernt kämpfenden Truppen telefonieren Heute mit dem Satelitentelefon !
Aber eben genau diese Ausbreitungsproblematik ist eines der interessantesten Gebiete des Amateurfunks, wie mit bescheidenen Mitteln doch versucht wird, eine bestimmte Station zu erreichen, wie am besten Antennen gebaut und modifiziert werden und und und...

Die Kurzwelle ist der Teil des Amateurfunks, der den größten Aufwand erfordert, aber auch sehr viel Spass macht.
Experimentieren kann man auf UKW und auf KW, aber das Prickeln beim Versuch der Kontaktierung einer Station ist mit nichts vergleichbar.
So ein wenig Anfangsenthusiasmus entsteht bei UKW auf SSB, deshalb erwähnte ich vorhin, daß damit der Funk erst anfängt.
Relaisverbindungen und Echolink sind relativ sichere Wege, den Kontakt herzustellen und dienen mehr der reinen Kommunikation.

Die Yaesu ATAS-25

Wenn wir von Portabel- und Mobilantennen reden, dürfen wir die Yaesu ATAS-25 dabei nicht vergessen, eine Allroundantenne auf PL-Basis für 40 m bis 70 cm.
Sie hat eine Gesamtlänge von 220 cm und wird mit 3 Radiale betrieben.
2 m und 70 cm müssen dabei nicht angepasst werden, alle weiteren Bänder werden manuell an der Antenne abgestimmt.
U.a. gibt es 3 austauschbare Teleskopspitzen und natürlich die Radiallänge, das hat einen direkten Einfluß auf das Stehwellenverhältnis.
Die eigentliche Abstimmung erfolgt am Unterteil durch Drehen.
Da sie einen PL-Fuß hat, eignet sie sich bestens für den Mobilbetrieb, muß aber natürlich am Fahrzeug abgespannt werden.



Mit speziellen Geräten von Yaesu (FT-817 / FT-857 und FT-897 z.B.) arbeitet sie direkt zusammen, sie wird dort im Menü extra eingestellt, damit alle Bänder an einem Antennenausgang anliegen und der Diplexer eingespart werden kann.
Die Antenne selbst kann auf entsprechenden Balkonhalterungen angebracht werden, oder unterwegs auf einem normalen Kamerastativ.
Allerdings wird gleich darauf hingewiesen, daß die Verwendung eines Magnetfußes keine Aussicht auf Erfolg hat, weil diese Art der Massegebung nicht ausreichend ist.
Die Sendeleistung darf bei maximal 120 Watt PEP liegen, was bei portabler Nutzung oder am Balkon auch völlig ausreichend ist.
Zerlegt wird sie gerade mal auf eine Länge von 60 cm, somit recht einfach zu transportieren und schnell aufbaufähig.

Erfahrungen mit dieser Antenne zeigen, daß sie für die Bänder 6 - 20 m hervorragend geht, natürlich auf 40 m einen Kompromiß bietet.
Mit dem dazugehörigen 10 m langen Radial ist sie aber auch da noch zu recht ordentlichen Signalen fähig und steht ihren anderen portablen "Vertikal-Kollegen" in nichts nach.
Im Prinzip geht sie genauso gut wie die sonst so bekannte MP-1, welche auch manuell abgestimmt werden muß.
Auf dem Fahrzeug schlägt sie sogar so manche gute Mobilantenne, da hier bei genügend HF-Erde (Gegengewicht) erst ihre Stärke so richtig zur Geltung kommt.
Aber man weiß im Allgemeinen, daß verkürzte Vertikalstrahler viel von den an Ihnen verwendeten Radialen oder sonstigen Gegengewichten leben und dann recht ordentliche Rapporte hervorrufen.



Danke für die Fotos an VR2HAM.
Für Antennengeschädigte ist dieses wiederum eine Chance, schnell mal relativ gut und einfach auf mehreren Bändern qrv zu werden und somit ebenso der Kurzwelle frönen zu können.
Da die Antenne auf den UKW-Bändern eh schon resonant ist, hat man also eine wirkliche Allroundantenne, die hält, was sie verspricht, zumal uns hier nicht vorgegaukelt wird, die Antenne wäre sogar noch für 80 m zu nutzen!
Rein von der Verarbeitung ist sie eben qualitativ Yaesu-Like, gut und robust aufgebaut, was auch ihrem Preis entspricht, der liegt ohne Weiteres schon mal bei gut 200,- Euro.
Mein Resumee wäre dabei recht positiv, der Preis ist etwas zu hoch, da der Name "Yaesu" selbstverständlich einen Teil dazu beiträgt.
Manchmal wird sie aber bei Ebay neu für 145,- Euro angeboten, was dann schon zu überlegen wäre.
Wer die Antenne in guter Qualität und funktionstüchtig kaufen und dabei gleich beraten werden möchte, wendet sich an unseren Christian ( DK5FTV ).

Funkgeräte des unteren Preissegments

Viele von uns, und natürlich erst recht Newcomer, stellen sich am Anfang die Frage, was kostet mich das Hobby "Amateurfunk" überhaupt, kann ich mir das in der heutigen Zeit überhaupt noch leisten?
Diese Frage ist durchaus auch berechtigt und wurde schon des öfteren recht kontrovers diskuttiert.
Darauf gibt es nämlich erstmal nur eine ganz einfache Gegenfrage als Einleitung, nämlich, was für Ansprüche stellt ein jeder an sein Equipment, möchte er unbedingt das Neuste haben, möchte er gleich sofort in die Vollen gehen?
Ich denke, daß fast jeder ein wenig realistisch denken kann und weiß, daß die neuste Technik selbstverständlich die Haushaltskasse recht stark belasten kann und wird.
Hier sollte man schon mal darüber nachdenken, ob es nicht vielleicht auch am Anfang etwas gutes Gebrauchtes sein kann?
Ich persönlich greife sogar noch nach über 20 Jahren auf gebrauchtes Equipment zurück und wurde bisher kaum enttäuscht.
Das hat auch viel Erfahrungen eingebracht, weil man dadurch des öfteren mal etwas anderes kauft und ausprobiert und somit seinen technischen Horizont erweitert.

Aber es muß auch nicht immer gleich das Beste sein, wenn auch preiswertere Geräte einiges zu bieten haben, was im Grunde erstmal völlig ausreicht, um am Hobby erfolgreich teilnehmen zu können.
Womit wir schon beim Thema wären, ich wollte mal die Geräte unter der 1.000,- E - Grenze etwas beleuchten und deren Vorzüge herausarbeiten.
Eines ist klar, wir spielen mit diesen Geräten nicht in der Liga eines Yaesu FT-2000 oder höher, können einem Kenwood TS-2000 nicht das Wasser reichen, oder gar den großen Icoms ins Gehege kommen, aber wir führen auch unsere QSOs damit einwandfrei und werden auch gehört!
Das ist schließlich auch der Sinn des Ganzen, denn man sollte dabei immer seine eigenen finanziellen Grenzen im Auge behalten und das Preis-Nutzungsverhältnis genauer betrachten.
Desweiteren kommt es ja darauf an, was wollen wir überhaupt machen?
Stationären Betrieb - portablen Betrieb - mobilen Betrieb - maritim ?
Ist diese Frage geklärt, können wir uns überlegen, was wir im Minimum von einem solchen Gerät erwarten und ob wir nur mit UKW zufrieden sind, weil wir einfach nur reden und kommunizieren möchten, oder ob es die Jagd nach entfernten Stationen ist, die uns fasziniert.
Wollen wir nur Telefonie machen, oder auch Telegrafie, vielleicht sogar noch digitale Betriebsarten u.s.w. - Fragen über Fragen, die zuerst geklärt sein müssen, danach richtet sich nämlich der Aufwand und somit unsere finanzielle Belastung.

Ich möchte mal auf den Teil eingehen, wo man sich für UKW und KW entscheidet, hauptsächlich erstmal Telefonie und Telegrafie macht und kein riesen Koffer auf dem Tisch zu stehen haben möchte.
Dabei reden wir von Neugeräten mit Garantie, die unter 1.000,- Euro kosten sollen.
Hier haben wir ein paar Vertreter dieser Kategorie:
Als erstes das Yaesu FT-817 - ein kleines und sehr unscheinbares Gerät, welches derzeit mit rund 500,- Euro gehandelt wird.


Dieses Gerät hat einen sehr guten Empfänger, ist über einige Menüs zu konfigurieren, hat eigentlich die wichtigsten Funktionen an Bord, um einen reibungslosen Telefonie- und Telegrafieverkehr zu ermöglichen und wird hauptsächlich für portable Zwecke hergenommen.
Es hat sowohl UKW- als auch KW, macht aber nur 5 Watt und ist unabhängig von einer externen Stromversorgung und Antenne, diese kann direkt aufgeschraubt werden.
Freunde der kleinen Leistung (QRP) sind von diesem Gerät begeistert und erzielen damit immer wieder erstaunliche Erfolge.
Man kann es überall mithinnehmen und ist sofort qrv, aber zum größeren "Bären" wird es erst mit einer externen Endstufe, die nochmal mit gut 300,- Euro zu Buche schlägt, wenn man damit in der Mitte der Leistungsgrenze mitspielen möchte.
Für unterwegs aber ein klarer Sieger und technisch dafür vollkommen ok.

Dann haben wir als nächstes ein Gerät eines typischen UKW-Funkgeräteherstellers, der aber mit seinem KW-Gerät zeigt, daß er es auch schon kann (erwähnt hier im Blog), wir reden vom Alinco DX-SR8E, den wir für gut 580,- Euro neu kaufen können und der soweit alles mitbringt, was ein KW-Gerät braucht.
Auch mit ihm können wir schöne und weite QSOs führen, der Empfänger ist ordentlich, die Sendeübertragung ebenso und er eignet sich auch für unterwegs, wobei er schon 100 Watt PEP mitbringt.
Allerdings bedeutet dieses schon eine externe Stromversorgung, dafür kann das Gerät universell eingesetzt werden und ist mit der Leistung und dem relativ kleinem Gewicht eine echte Alternative für den Haus- und Urlaubsgebrauch.
Aber auch in portabler Umgebung durchaus zu handhaben bei gerade mal 1 kg, der minimal benötigte Akku wiegt ebenso viel.


Wer ein größeres KFZ hat, kann das Gerät auch im Auto benutzen, es hat ein abnehmbares Bedienteil, so daß die Basis woanders sitzen kann (logischerweise in der Nähe der Antenne).
Ein Nachteil gibt es dabei, daß Gerät macht nur 160 - 6 m, also kein UKW !
Das kommt extra dazu, hier gilt die von mir eingangs schon erwähnte Fragenbeantwortung gleichermassen.

Der nächste Kandidat wäre ein Yaesu FT-857d, er ist fast baugleich mit dem FT-817, hat im Unterschied dazu noch DSP und die 100 Watt-Endstufe integriert.
Ihn setzt man zunehmend mobil und portabel ein, da er auch eine externe Stromversorgung benötigt, aber eben sehr kompakt, recht klein und handlich ist.
Für ihn gibt es einiges an Zubehör, was diesen Transceiver zu einem Großen machen kann.


Sein Preis liegt bei rund 700,- Euro derzeit, war auch schon mal preiswerter, aber die Nachfrage u.a. regelt auch dieses bekanntlich.
Der FT-857d wird hauptsächlich menügesteuert, ist ein echter Allbander und geht von 160 m bis 70 cm in allen Modulationsarten.
Viele Funkamateure sagen, daß bei dieser ganzen Serie (FT-817 und FT-857) das Großsignalverhalten zu wünschen übrig läßt (starke Signale an großen Antennen übersteuern den Empfänger), aber zumeist wird dieses Gerät ja an Kompromiß- mobilen - und portablen Antennen betrieben, so daß diese Gefahr erst gar nicht besteht, dafür hört man dann aber auch das Gras wachsen!
Ich selbst hatte und habe ein solches Gerät noch im Einsatz, es läßt für die Zwecke, für welche es gebaut wurde, ansich keine Wünsche offen.

In der selben Preislage findet man inzwischen auch sogenannte SDR-Radios wie z.B. das Flex-Radio, Funkgeräte, die komplett (bis auf den Sender) aus Software für den Computer bestehen und eine recht umfangreiche,graphische Oberfläche bieten, die es wirklich in sich hat.
Diese Art des Funkgerätes nutzt natürlich die Performance des Rechners, welcher schon nicht der Schlechteste dafür sein sollte.
Man regelt dabei alles am Bildschirm, digitale Filtertechnik und die gesamte Steuerung laufen softwareseitig ab, der Sender befindet sich in einem zusätzlichen Gehäuse, welches mit dem Rechner verbunden ist.
In der genannten Preislage um 700,- Euro erhält man allerdings nur 5 Watt-Versionen, an die dann zum Nachdruck noch eine externe Endstufe angefügt werden müßte, um 100 Watt zu erreichen.



Diese Maßnahme erhöht natürlich den Gesamtpreis wiederum auf gute 1.000,- Euro, wobei fairerweise gesagt werden muß, daß diese Technik nicht gerade schlecht ist.
Die gebotenen Möglichkeiten sind immens, die angebotenen Features sind sehr reichhaltig und würden in einer hardwaretechnischen Bauweise sicherlich das Doppelte kosten.
Es gibt natürlich noch teurere Modelle, wo dann von Anfang an die 100 Watt zur Verfügung stehen.

Inzwischen sind wir jetzt bei dem Yaesu FT-897 angekommen, welches auch aus der gleichen Familie wie der FT-817 und FT-857 stammt.
Er bietet ein größeres Display und vor allem als Zubehör erhältliche,einzubauende Akkupacks, was das Gerät völlig unabhängig von einer externen Stromversorgung macht.
Das Funkgerät kann 100 Watt, hat alle Bänder bis 70 cm inclusive und ist damit ebenso ein echter Allbander.
Mit den eingebauten Akkus wird die Leistung automatisch auf 20 Watt begrenzt, womit das Gerät pro Akku (zwei gehen rein) allerdings 3 Stunden betrieben werden kann.
Es liegt in der Preislage bei ungefähr 750 - 800,- Euro zzgl. der Akkus, die es schon für 70,- E das Stück gibt.
Ansonsten wird der FT-897 ganz normal über eine externe Spannungsversorgung betrieben und bringt die volle Leistung bei annähernd 20 Ampere unter den 12 Volt.


Ansonsten nehmen sich der FT-857 und der FT-897 gar nichts, man kann für beide fast die gleiche Beschreibung hernehmen.
Allerdings weiß ich aus Erfahrung, daß beim Einbau ins Fahrzeug der kompaktere FT-857 die bessere Wahl wäre, weil der FT-897 schon recht stattliche Ausmaße hat und genauso kein Leichtgewicht ist.
Dafür, daß er portabel eingesetzt werden soll, bringt er schon ein recht bemerkenswertes Gewicht an den Tag, was sich durch die Akkus noch erhöht.
Alles in allem schon ein recht gutes Gerät, aber da ist so langsam die Grenze zwischen stationärem und portablen Gerät erreicht.

Ein sehr beliebter und auch technisch hoch entwickelter Kandidat ist der bekannte Elecraft K2, dessen Robustheit und vor allem Qualität bei vielen Funkamateuren geschätzt wird.
Nachteil dieses Gerätes, man muß vieles optional hinzukaufen und gerät ganz schnell über die 1.000,- Euro - Grenze hinweg.
Das Gerät geht von 160 - 6 m komplett, kann aber auch kein UKW bieten, das kommt also noch dazu.
Seine Filtertechnik und der wirklich sehr gute Empfänger machen ihn zu einem begehrenswerten Transceiver, der unter der von mir angeführten Preisklasse sicherlich der Beste von allen ist.


Dieser Transceiver ist ein amerikanisches Produkt, mit viel Sorgfalt und Aufwand gebaut, was natürlich seinen Preis hat und derzeit nur durch den für uns guten Dollarkurs unter diese Rubrik fällt.
Das Gerät läßt sich relativ einfach händeln, die wichtigsten Funktionen sind sofort zugriffsbereit und der Klang des Empfängers ist ein Genuß.
Ein solches Funkgerät wird daher fast ausschließlich für den stationären Betrieb hergenommen und sollte gut gepflegt werden.
Um aber in den vollen Genuß der Möglichkeiten zu gelangen, muß man schon einiges mehr investieren, so daß man gar nicht weiter in unserer Preisklasse auf den TRX eingehen muß.

Nun kommen wir zum Yaesu FT-450 (FT-450AT), welches im Grunde auch noch zu der Familie der 8er-Serie gehört, jedoch schon einige Verbesserungen vorweisen kann, was ihn in die Preisklasse um 750,- Euro neben dem FT-897 bringt.
Den FT-450 gibt es in zwei Versionen, einmal ohne und einmal mit eingebautem Antennentuner, auch das DSP funktioniert nun NF-seitig auf der ZF (Zwischefrequenz), was einen erheblichen Vorteil gegenüber der 8er-Serie darstellt.
Das Gerät ist äußerst kompakt, wiegt auch nur etwas über 1 kg und hat die meisten Funktionen in Griffnähe an der Front.
Es handelt sich um einen ausgewachsenen 100 Watt-TRX, der zudem noch eine Spracheinheit an Bord hat, was für blinde Funkamateure schon erheblich förderlich ist.
Ein großes Display zeigt übersichtlich alles an, was man wissen muß, eine digitale Sprachaufzeichnung wurde zusätzlich integriert.

Der Empfänger ist wirklich gut, für ein Gerät dieser Preisklasse bietet der TRX alles, was das Herz begehrt und bietet sich in seiner Kompaktheit auch als Portabelgerät gerade noch an.
Aber auch hier gilt, ohne externe Stromversorgung geht nichts, zudem handelt es sich nur um einen KW-Transceiver ohne UKW.
Aber ein reiner KW-Transceiver wird immer qualitativ etwas besser sein als ein Allband-TRX, der alles können muß, das muß man sich vor Augen halten.
Es ist im Grunde dasselbe wie in der Antennentechnik, eine Mehrbereichsantenne zwingt einen immer zu mehr Kompromiße gegenüber einem Monopol.

Vergessen dürfen wir natürlich nicht die Firma Kenwood, die in der von uns beleuchteten Preisklasse immerhin den zweiten Platz einnimmt (mal vom SDR abgesehen) mit ihren TS-480SAT und TS-480HX.
Diese Geräte sind qualitativ sehr hochwertig und in einer Preissparte bis 1.000,- Euro kaum zu erwarten, aber Kenwood hat das geschafft.
Mit absetzbaren Bedienteil und einer hervorragenden DSP-Einheit, als auch einen sehr hochwertigem Empfänger, ist das Gerät wärmstens zu empfehlen und bedarf einer guten Pflege.
Allerdings sind die Geräte relativ schwer, aber kompakt und recht bedienungsfreundlich.
Für Portabelzwecke würde ich sie allerdings nicht hernehmen, wäre mir persönlich auch zu schade.





Die beiden Modelle unterscheiden sich nur in zwei Dingen, der eine hat 100 Watt und einen eingebauten Antennentuner, der andere 200 Watt nur ohne AT.
Bei der 200 Watt-Version liegt die Stromaufnahme allerdings schon bei guten 40 Ampere, was einer portablen Nutzung eh widerspricht.
Das Display ist ordentlich sortiert, recht groß und übersichtlich, die Bedienung gelingt im Handumdrehen - eben echte Kenwood-Qualität!
Das Bedienteil wird auf eine Art Ständer gesetzt und kann überall mittels Separations-Kit getrennt von der Basis angebracht werden.
Die AT-Variante liegt bei gut 830,- Euro, der "Bolive" mit seinen 200 Watt schon bei 900,-Euro insgesamt, das sind aber beide auch wert.

Leider können wir kaum Geräte der Firma Icom hier anführen, da sie sich aus dem Preissegment verabschiedet hat, als einzigstes Modell hat sich der IC-7200 mit gut 900,- Euro noch einreihen können.
Er ist auch ein reiner KW-Transceiver, der allerdings fast gleichzusetzen ist mit der Qualität von Kenwood, nur fehlt ihm das FM-Modul.
Ansonsten ein sehr schöner, robuster und hochwertiger Transceiver, der keine Wünsche offen läßt und an die alte Icom-Qualität anknüpft.
Normalerweise ist er auch als Outdoor-Gerät vorgesehen, so jedenfalls wurde er gebaut, jedoch ist er meines Erachtens nicht unbedingt mehr Rucksack-Beigepäck.


Somit ziert dieses Gerät wohl eher die Stationstische, ein ebenso ausgewachsener 100 Watt TRX, der, mal abgesehen vom fehlendem FM, alles bietet, was man so braucht.
Und FM ist bei KW nicht unbedingt das Wichtigste, es sei denn, man will die 10 m-FM-Relais bearbeiten.

Wir sehen also anhand dieser Betrachtung, daß selbst in dieser Preislage einige Geräte auch für den Ablauf des Funkverkehrs sorgen können und für jeden Geschmack auch etwas dabei ist.
Man muß nicht Unsummen ausgeben, um am Amateurfunk teilnehmen zu können, es ist eben wie bei jedem anderen Hobby auch, investieren muß man immer!
Ich denke, wir haben einen kleinen Überblick erhalten, ohne großartig auf die technischen Details eingehen zu können, aber im Großen und Ganzen weiß man die Punkte, auf die es dabei ankommt.
Wer nicht gleich in die Vollen gehen möchte und dessen Standort auch keine allzu großen Kompromißantennen zuläßt, der wird sicherlich erstmal mit UKW beginnen (immer besser) und sich dann in das Abenteuer "Kurzwelle" stürzen - und sei es portabel.
Aber man muß eben genau überlegen, ob man gleich ein Gerät für alles, oder eben getrenntes Equipment nimmt.

Freitag, 27. Mai 2011

Leichte Portabelantenne im Gepäck

Hier sind wir wieder beim Thema "Gewicht" und "Wirksamkeit" des Equipments, wenn es heißt, portabel mit dem Funkgerät unterwegs sein zu wollen.
Die einen nehmen relativ leichte GFK-Masten incl. Draht mit, die anderen schwören auf MP-1 und Buddistick, wiederum andere hoffen auf hohe Aufhängepunkte für einen Dipol.
Alle haben aber eines gemeinsam, sie möchten unter keinen Umständen auch noch einen externen Antennentuner mitschleppen müssen.
Somit wird also versucht, auf Antennen zu setzen, die sich SWR-mäßig anpassen lassen.
Also habe ich wieder einmal recherchiert und bin zu folgender Überlegung gekommen.

Was läßt sich einfacher anpassen und bedarf zumindest auf den klassischen DX-Bändern kaum einer Änderung ?
Natürlich ein Monopol oder auch Monoband-Antenne, da sie meist genügend Bandbreite zur Verfügung stellt, schnell und einfach nachjustiert werden kann und eben voll die Eigenschaften einer guten Antenne mitbringt.
Nun wird der eine oder andere sagen "aber wir wollen mehr als ein Band machen", dem stimme ich zu, also warum nicht eine Basis nehmen, die von einem zum anderen Band schnell umgewechselt werden kann, ohne gleichen einen Anhänger für das restliche Equipment zu brauchen !
Und da kam mir eine Idee, die ich früher schon des öfteren praktiziert habe, nur eben im UKW-Bereich, aber das geht genauso gut für KW.



Man nehme eine Monoband-Mobilfunkantenne, gebe dieser einen Fuß, der an einem kurzen Maststummel angebracht werden kann (z.B. sehr leichte und relativ kurze Bundeswehr-Maststücke aus Aluminium) und verpasse ihr zudem noch 3 Drahtradials.
Wenn diese Mobilfunkantenne oben eine Anpassrute besitzt, mit der das SWR eingestellt wird, ist zumindest schon mal der AT vom Tisch.
Nun möchte man ja auch eine recht wirkungsvolle Antenne haben und eben mindestens zwei Bänder machen.
Da gibt es dann zwei Varianten, die eine von Hustler ist sehr angenehm, da braucht es nur einen Basisteil, auf dem man die für die jeweiligen Bänder unterschiedlich langen Strahlerruten mit Spule aufbringt und welche sehr leicht sind.
Die andere bedeutet verschiedene Basisteile und eine Strahlerrute, da reden wir von den Antennen der Firma MFJ oder PRO AM (260 cm lang nach dem Zusammenbau).
Die gesamte Antennenausrüstung ist wirklich recht leicht, kann am Rucksack mitgeführt werden und bedarf wenig Platz beim Aufbau.
Desweiteren hätten wir damit eine recht gute und flachstrahlende Antenne dabei, die ganze 250 Watt PEP aushält, was aber für unterwegs nicht gebraucht wird.
Der Halterung für diese Antennen sind keine Grenzen gesetzt, hier kann jeder seine eigene Phantasie ins Spiel bringen, auch gibt es fertige Halter bei WIMO (Danke für die Bilder) oder auch Thiecom.
Wer dem Ganzen nicht traut und seine Bastelkünste für nicht ausgereift ansieht, kann auch in dem von mir schon im Blog erwähnten Funkshop (FTV-Austermeyer) um Rat und Tat bitten.


Alles in Allem ist das wieder eine weitere Möglichkeit, diese Variante einer Portabelantenne mal auszutesten, da bei dieser Form der Antennen das Wichtigste nur die Drahtradiale sind, womit diese Strahler recht ordentliche Ergebnisse an den Tag fördern.
Gleiches gilt übrigens auch für UKW-Antennen, für diese gibt es sogar schon Radialkränze im Zubehör.
Die PRO AM- Strahler kosten 32,- Euro das Stück, besitzen 3/8-Anschlüsse und sind gleichzeitig auf dem Fahrzeug eine Wucht, aber auch die Hustler-Antennen sind nicht viel teurer und ebenso recht gut.

Alternativer Portabel-Transceiver

Man überlegt heutzutage immer, welchen TRX kann man denn noch für Outdoor-Aktivitäten hernehmen, der einem nicht beim Tragen die Schulter abreißt.
Viele Transceiver sind relativ schwer, auch der Yaesu FT-897 bringt 1,3 Kg auf die Waage ohne eingebaute Akkus.
Wenn man sich mal überlegt, was so an Gepäck für eine Portabelsession zusammenkommt, ist man ganz schnell bei 7 - 8 Kg, da geht es dann um jedes Gramm, was vermieden werden kann.
Wir reden hier nicht von mobil irgendwo hinfahren, sondern das Equipment z.B. auf einen Berg hinaufzutragen, da ist man froh, wenn hier und da mal ein paar Gramm weniger anfallen.

In diesem Sinn ist mir ein Gerät wieder eingefallen, was ansich recht oft Nasenrümpfen bei vielen OMs hervorruft, was gar nicht so angebracht ist, wenn man sich den Alinco DX-SR8E mal zugemüte führt.
Das Gerät wird für gut 580,- Euro schon verkauft, ist ein vollständiger Allmode-KW-Transceiver mit 100 Watt PEP und verbirgt so einige Anwendungen, die nicht zu verachten sind.
Zudem ist sein Empfänger überhaupt nicht taub, auch sein Großsignalverhalten ist besser als von so manch anderem Gerät.


Der Transceiver läßt sich für QRP-Freunde auf 1 Watt herunterschalten und der Empfänger geht von 135 KHz - 30 MHz durchgehend.
Das Bedienteil ist abnehmbar, es kann mit einem optionalen Kit praktisch versorgt werden, der gesamte TRX bringt gerade mal 1 Kg auf die Waage.
Diese Angabe ist jedoch relativiert worden, weil falsche Daten im Netz vorhanden waren,das Gerät wiegt um die 4 Kg, was allerdings im ersten Moment nicht auffällt.
Auch läßt der Transceiver sich via Internet steuern, die Frequenz kann sehr schnell über die Fronttastatur eingegeben werden.
Selbst wenn der Alinco kein DSP bietet, so hat er doch recht wirksame Filter und ZF-Funktionen, die vieles herausfiltern können und das Hören recht angenehm machen.
Vielleicht war es bei den ersten Modellen noch nicht ganz gelungen, aber bei den neueren Versionen kann man schon recht zufrieden sein.
Die Modulation ist recht angenehm, das Gerät besitzt einen Dual-VFO, Anschlüsse für einen externen Antennentuner und einer Linear-Endstufe, APO und CTCSS-Funktion, sowie einen leisen Lüfter und die wichtige Funktion eines Schutzes vor zu hohem SWR-Verhältnis.

Wir sprechen hier über einen Transceiver, der unter 600,- Euro kostet und eben für Portabeleinsätze weitreichend geeignet ist.
Die Bedienung ist sehr einfach, alle wichtigen Funktionen sind auf der Front sofort greifbar, er hat genügend Kraftreserven, ist aber im Portabeleinsatz eh nicht so wichtig.
Robust ist er zudem auch, verträgt schon mal einen Stoß und ist aufgrund des relativ geringen Gewichtes ein angenehmer Begleiter.
In Anbetracht der Umstände, daß der FT-817 von Yaesu mit 5 Watt Output fast dasselbe kostet, wäre diese Alternative zumindestens mal eine Überlegung wert.
Ich sage das aus Erfahrung, weil ich weiß, daß viele HAMs unterwegs doch mit mehr als nur 5 Watt zugange sind, in der Regel bei 20 - 30 Watt auf jeden Fall.
Das zeigt auch die Verkaufsstatistik von 12 Volt - 7,2 Ah-Batterien (oder gar mit 10 Ah), die man ja für externe Stromversorgung braucht und die nicht so schwer sind.

Automatische Antennenanpassgeräte

Da man in der heutigen Zeit immer häufiger mit Kompromissantennen und Eigengebilden zutun hat, oder aber eben Drahtantennen jeglicher Form verwendet, ist ein sogenannter Antennentuner fast nicht mehr aus dem Amateurfunk wegzudenken.
Er sorgt dafür, daß die Anpassung zwischen Antenne und Transceiver vor dem Sendebetrieb steht und bietet dem Transceiverausgang - und damit der Endstufe - die uns bekannten 50 Ohm an.
Sind diese nämlich nicht vorhanden, regeln moderne Geräte Heute die Leistung zum Schutz der Endstufen runter, oder die Geräte nehmen sogar Schaden.
Desweiteren sorgt eine Fehlanpassung natürlich für erhebliche Verluste und vor allem für Störungen (TVI / BCI ).
Selbstverständlich kann eine Antenne auch mit anderen Mitteln angepasst werden wie z.B. mit Fuchskreisen oder gar manuellen LC-Gliedern, aber wir widmen uns den komfortableren Automatiktunern, die das auf Knopf - oder Sendetastendruck machen.
Auf die Sonderformen (bei Dipolen z.B.) möchte ich hier jetzt gar nicht eingehen, da ich dann wohl mehrere Seiten dazu schreiben müßte und dieses einen Informationsblog überschreitet.

Die uns bekanntesten Tuner kommen von LDG, MFJ, SGC und CG, zumindest sind sie die am ehesten verwendeten Anpassgeräte derzeit.
Hier gibt es dementsprechend Unterschiede, zumal auch für verschiedene Antennenvarianten ganz spezielle Tuner zur Anwendung kommen.
Es ist nämlich ein Unterschied, ob ich eine Vertikalantenne (Groundplane), oder eine endgespeiste Antenne (Langdraht) oder einen Dipol anpassen möchte.
Wichtig dabei ist auch immer die Impedanz, die der jeweilige Tuner noch anmatchen kann, denn eine recht starke Fehlanpassung ergibt logischerweise auch eine höhere Impedanz, die das Anpassungsglied ausgleichen muß.
Und somit unterscheiden wir weiterhin zwischen internen,in den Funkgeräten eingebaute Antennentuner, und den externen ATs, die zwischen TRX und Antenne kommen und welche meist eine höhere Impedanz verarbeiten können.

Auf diese externen Tuner möchten wir uns mal konzentrieren, da sie uns die Arbeit am Sender erheblich erleichtern und keine minutenlange Anpassung erfordern.
Die einfachen Tuner sind meist die, welche koaxgespeiste Antennen anpassen können, hier wird einfach das koaxiale Antennenkabel von der Antenne in den Tuner gesteckt (angeschraubt mittels PL-Stecker) und mittels "Tuneknopfdruck" dann der Abstimmschritt eingeleitet.
Die meisten dieser Tuner werden über eine sogenannte CAT-Schnittstelle mit dem Funkgerät verbunden und von dort gesteuert.
Der Abstimmvorgang geschieht dann automatisch mit 10 Watt und der richtigen Modulationsart (AM - FM - CW), nach erfolgreicher Anpassung schaltet der Tuner bzw. das Funkgerät dann in die alten Einstellungen zurück.
Aber auch unabhängige Tuner wie der LDG-100 PRO arbeiten mit jedem Gerät auf diese Art und Weise zusammen, meist können sie sogar zwei koaxgespeiste Antennen aufnehmen, so daß man auf zwei verschiedene Antennen umschalten kann.
Sie halten ca. 125 Watt PEP in SSB aus, was für den normalen Betrieb auch völlig ausreicht, der LDG-200 PRO ist für 200 Watt PEP vorgesehen.

Hierzu nun das Pendant von MFJ, nämlich der MFJ-925, auch er basiert auf dieses Prinzip, hat aber den Vorteil, daß er noch mittels Adapter mit einem Langdraht verbunden werden könnte..
Hier kann also ein Draht beliebiger Länge (aufpassen - es gibt bestimmte Längen, die von Vorteil sind wie 9 m , 12,50 m , 16 m , 21 m u.s.w.) eingesteckt und auch angepasst werden, dieser ist nicht koaxialgespeist.
Ein Vorteil gegenüber Langdrähten, die mittels 1:9 Unun und Koaxialkabel verwendet werden, sie haben größere Verluste, höhere Störanfälligkeit, verlustbehaftete Zuleitung und damit auch niedrigeren Wirkungsgrad.
Man sieht daran schon, dieser Tuner muß nicht im Shack stehen, er kann am Fußpunkt der Antenne angebracht werden und leitet durch Trägerstellung den Anpassvorgang ein.
Er kann somit so oder so genutzt werden, ein Kompromißtuner somit.
Die maximale Leistungsaufnahme liegt bei 200 Watt PEP.





Hingegen wir jetzt zu den Tunern kommen, die prädestiniert für endgespeiste Antennen sind und auf jeden Fall am Fußpunkt der Antenne sitzen.
Das gilt für vertikale, als auch horizontale Drahtantennen (Langdrähte), natürlich abgewandelte CB- und Mehrbereichsantennen ohne Anpasswerk im Fuß inclusive.
Irgendwelche Baluns und Ununs einfach rausschmeißen und direkt am Tuner anschließen, das bringt dann auch den gewünschten Erfolg!
Diese Geräte liegen natürlich auch in einer anderen Preisklasse, wobei der CG-3000 mit seinen 265,- Euro bei 150 Watt PEP noch erschwinglich ist.

Die SGC-Tuner sind dann meist schon für mehr Leistung zugelassen und haben auch eine höhere Impedanzverarbeitung, was logischerweise erhöhte Ansprüche an das Anpassnetzwerk stellt.
Es wird einfach die Seele an dem AT angeschlossen und an Masse das Gegengewicht (zumeist Radiale), auch können mit Abstrichen Dipole angepasst werden.
Jene brauchen normalerweise einen Symmetriekoppler oder ein Symmetriertuner, die recht teuer sind.





Der MFJ-927 kann hingegen beides, er kann koaxgespeiste Antennen, als auch Langdrähte anpassen, hat aber den Ruf, doch ab und zu mal auszusteigen und durch einen Reset neu gestartet werden zu müssen, was allerdings nicht immer passiert.


Viele der zur Verfügung stehenden Tuner wurden hier nicht erwähnt, aber diese Vier stehen einfach für bestimmte Prinzipien und Vorgehensweisen, denen im Grunde alle folgen.
Wer also nicht manuell und minutenlang anpassen möchte, sondern in Sekundenschnelle auf Sendung sein will, der kauft einen automatischen AT für die jeweilige Form der Antenne.
Die SGC- und CG-Tuner haben den Vorteil, daß sie auch im KFZ zum Einsatz kommen können, da hier meist ein schneller Bandwechsel an sehr kurzen Antennen vorgenommen werden soll, was diese Tuner ernöglichen.
Sie "würgen" dann die viel zu kurzen Mobilstrahler an die jeweiligen Bänder und Nutzfrequenzen an.
Kompromiß auf dem Balkon oder eben auch im Auto wäre dann der MFJ-927 und der MFJ-925, sie können das bedingt auch, wobei letzterer allerdings nicht wasserdicht ist!
Ich persönlich nutze einen MFJ-925, der bei mir auf dem Dachboden und damit noch im Trockenen steht und eine G5RV anmatchen soll.
Diese ist aber koaxgespeist, weil sie eine Hühnerleiter besitzt (Paralleldraht-Speisung), die eine weiterführende Einspeisung mit beliebig langen 50-Ohm-Kabel zuläßt.
Er geht immerhin bis 1600 Ohm Impedanz, was schon recht ordentlich ist.
Seine Kosten mit 175,- Euro halten sich auch in Grenzen.
Für die endgespeiste Vertikale werde ich mich aber für den CG-3000 entscheiden, da ich diesen gleich mit an den Mast unterhalb der Antenne anbringen kann und somit eine echte Einspeisung direkt am Fußpunkt gelingt.
Damit entfällt der lästige und verlustbehaftete Unun und die Antenne kann ohne Probleme bis 80 m angepasst werden (oder gar bis 160 m).

Fenster- und Balkonantenne

Nach weiteren Recherchen ist mir wieder mal eine Antenne untergekommen, die ich hier erwähnt haben möchte.
Es handelt sich um die MFJ-1622 und MFJ-1625, die gerade für "Antennengeschädigte" wiederum eine Alternative darstellt, um überhaupt qrv werden zu können.
Sie basiert auf einer Verlängerungsspule mit Abgriffen und einem langen Strahlerteleskop,welcher im 45° Winkel nach außen gestellt wird.
Dabei bedarf es einem bzw. zweier Drahtradiale als Gegengewicht, mit deren Hilfe die Antenne anzupassen ist.
Sie muß man auf eine bestimmte Länge bringen, bis das SWR (Stehwellenverhältnis) annähernd akzeptabel wirkt.
Die Abgriffe für die jeweiligen Bänder hat man auf der Spule abzunehmen.
Bei der MFJ-1625 ist hier zur Unterstützung noch ein Antennentuner mit angeschlossen, dadurch ist die Antenne auch bis 80 m nutzbar.
Der Strahler kann durch das MFJ-1956 (365 cm)-Teleskop noch modifiziert werden.


Praktische Erfahrungen haben gezeigt, daß die Antenne überall angebracht werden kann, egal, ob es der Fenster - oder Balkonsims, oder nur der Campingtisch ist, maßgeblich entscheidend sind die Drahtradiale bei der MFJ-1622.
Die MFJ-1625 läßt sich natürlich einfacher durch den AT einstellen, ist aber auch erheblich teurer.
Es kann nichts schaden, direkt bei MFJ oder anderen amerikanischen Anbietern nachzusehen, da trotz Portokosten durch den noch für uns günstigen Dollar die Antennen um 40 - 60,- Euro preiswerter ausfallen,da wartet man dann schon gerne mal zwei Wochen länger auf die Ware.
Die Verarbeitung ist soweit ok, auch kann eine solche Antenne keinen Dipol oder Teleskopantenne via 10 m GFK-Mast ersetzen, ist dafür aber unauffälliger und schnell wieder eingezogen bei Inaktivität.
Die Antenne erzielt recht erstaunliche Ergebnisse, auch DX ist mit ihr möglich, auf 80 m stellt sie natürlich nur einen recht schmalen Kompromiß dar, was aber jedem klar sein wird.


Fazit wäre, für 122,- Euro bzw. 99,- $ USD (MFJ-1625 = 222,- Euro / 199,- $ USD) erhält man eine recht ordentliche Kompromissantenne für widrige Platzverhältnisse, die zumindest von 2 m - 40 m passabel funktioniert und auch das eine oder andere DX ins Log bringt.
Durch die Modifikation mit dem MFJ-1956 wird die Antenne mit annähernd 4 m Länge schon recht angenehm in ihren Ergebnissen, diese zusätzliche Ausgabe von 39,- Euro sollte man dabei nicht scheuen.

Montag, 23. Mai 2011

Antennen für Platzgeschädigte

Da ich immer auf der Suche nach Alternativen für Antennengeschädigte bin, recherchiere ich überall herum und befasse mich mit den teilweise vorgestellten Ideen.
Im Zuge dessen bin ich auch wieder findig geworden und habe zwei vielversprechende Konstruktionen gefunden, die zudem auch noch bezahlbar sind.

Es ist doch am Anfang immer so, daß sich technik- und vor allem amateurfunkbegeisterte Menschen an der Vorstellung stossen, wohin überhaupt mit den Antennen?
Bevor diese Leute nämlich überhaupt ans Lernen für die Prüfung denken, werden sie von solchen Überlegungen zum Teil daran gehindert.
Viele werden sich die Frage nach dem Warum stellen, warum sollten sie für etwas lernen, was für sie anscheinend gar nicht durchführbar ist?
Und hier muß man diesen Interessenten die Angst nehmen und ihnen zeigen, daß es auch mit bescheidenen Mitteln eine Zukunft im Amateurfunk gibt.
Und genau da greifen diese Möglichkeiten ein.
Mit ihnen wird man zwar nicht gerade DX-Weltmeister, oder gewinnt jedes Pile Up, aber mit Geduld und ein wenig Aufwand führen auch diese Konstruktionen zum Erfolg und einigen DX-QSOs.

Der OM, um den es hier geht, hat das Call "DH2KAL" und befasst sich mit eben diesen Alternativen, schnell aufgebaut und recht zügig anzupassen, das ist hier gefragt.
Die Größe hält sich in Grenzen und bedarf keiner 1000 qm - Grundstücke, vielmehr geht es um portable Standorte und den allseits in Mietwohnungen üblichen Balkon.
Diese Antennen nehmen eben keinen Platz weg, werden nach der Funk-Session einfach wieder weggestellt und sind dadurch vermieterfreundlich.

Als Erstes wäre die von Hans gefertigte Magnetic Loop zu nennen, sie umfasst gerade mal 85 cm Durchmesser, hat eine Kupferrohrstärke von 15 mm und wird mit wasserdichten, steckbaren Kondensator-Modulen auf die einzelnen Bändern umgeschaltet.
Es geht von 10 - 40 m ohne Tuner, nur beim 80 m-Band wird einer von Nöten.
Die Bandbreite beträgt immer 200 KHz (mit Tuner verbesserbar), die Spannungsfestigkeit liegt bei 8 - 10 KV.
Das Ganze steht auf einer 30 x 30 cm Marmor-Bodenplatte und 4 kleinen Füßen zur Stabilisierung.
Der Preis für diese Antenne beläuft sich auf 115,- Euro incl. Versand.
Damit kann man sicher ein paar Entfernungen überbrücken, die Antenne ist mit mehr als 100 Watt PEP nutzbar.
Sie bietet sich eben an, schnell mal irgendwo hingestellt zu werden, Gerät angeschlossen und los, danach wieder weggestellt und alles ist wie vorher !



Gleiches gilt für die vertikale Mehrbandantenne, sie ist noch einfacher zu handhaben und erzielt mit einer Gesamtlänge von gut 2 m erstaunliche Erfolge.
Sie beruht auf eine Verlängerungsspule mit Abgriffen und 2 x 1 m langen Stäben, die nur zusammengesteckt, oder mit einer kleinen Schraube festgesetzt werden.
Diese Antenne geht von 10 - 80 m, wobei natürlich dort nicht mit einem riesigen Wirkungsgrad zu rechnen ist, aber das verlangt auch keiner.
Es werden dabei auch die WARC-Bänder überstrichen, der Antennenkörper hat dabei einen Umfang von 11 cm, die Belastbarkeitsgrenze liegt bei 200 Watt PEP.
Damit ist sie ideal für den Urlaub, auf dem Balkon, oder sogar als Mobilantenne, ein Magnetfuß reicht hierfür völlig aus.
Es gibt ein Radial dazu, besser sind allerdings zwei auszulegen,da die Länge der Antenne dieses schon verlangt.
Eine Besonderheit ist zu beachten, die Speiseleitung muß mindestens 6 m lang sein und für 80 m ist ein AT (Tuner) zu verwenden !



Das Fazit hieraus ist, daß mit diesen bescheidenen Mitteln jederzeit auch Funkverkehr möglich ist und die Praxis weist dabei beachtliche Erfolge auf.
Das Preis-Leistungsverhältnis ist ok, für Antennengeschädigte eine echte Alternative, auch auf Kurzwelle mitmachen zu können.
Wer mehr wissen und sich noch über andere Projekte vom Hans (DH2KAL) informieren möchte, besucht einfach seine Webseite und schreibt ihn an.
http://dh2kal.yourrules.de/index.php?option=com_content&view=article&id=47&Itemid=55

Montag, 16. Mai 2011

SOTA - Antenne

Ein Artikel von DD1LD auf der Webseite "sota-dl-alpen.de" hat meine Aufmerksamkeit erregt und mich ein wenig auch an das Projekt "MP-1-Antenne" erinnert.
Die von dem genannten OM konzipierte Leichtbau-Antenne könnte als ebenso interessante Portabelantenne für Außenaktivitäten in Betracht gezogen werden, da sie ideal bei Wanderungen im Gebirge zum Zuge kommen kann.
Das Gesamtgewicht beträgt gerade mal 770 g insgesamt incl. Drahtradiale, was sich wirklich sehen lassen kann.

Die zu klärende Frage war ja wieder einmal, ob eine Vertikale oder eben der horizontale Draht bei solchen Aktivitäten zum Zuge kommen sollte, dazu bedurfte es ein paar Überlegungen, in welches Gelände man sich da überhaupt begibt.
Fest steht, daß des öfteren kein Mast gestellt werden kann, oder gar diverse Abspann- bzw. Aufhängepunkte zur Verfügung stehen würden, da es um Wanderungen in den Alpenregionen ging - wir sprachen ja schließlich von SOTA (summits on the air).
DD1LD war sich dabei bewußt, daß die Anforderungen an eine ideale Antenne teils aus Kompromissen, aber auch aus geländespezifischen Begebenheiten bestanden.
Sie mußte teils robust, aber eben auch leicht sein, schnell auf- und abgebaut werden können, aber auch relativ gut einzustellen gehen.
Ein wichtiger Punkt war auch ihre Mehrbandfähigkeit, 20, 30 und 40 m z.B. sind für SOTA interessante Bänder - das gleiche Ziel gab es ja auch bei der MP-1 zu beachten.
Und letztendlich ihr "Gewinn" bzw. der Wirkungsgrad mußte akzeptabel sein, damit es überhaupt funktioniert.
Eine solche Antenne ist nicht dazu gedacht, seltene DX-Stationen unbedingt arbeiten zu müssen, da ja bei SOTA die Vorgabe nur heißt "4 bestätigte QSOs" fahren zu müssen, aber Europa und hier und da ein DX sollte dann schon drin sein !
Dabei nicht zu vergessen wäre ja, daß diese Kompromissantennen meistens in Höhen betrieben werden, die doch zu recht akzeptablen Ergebnissen führen.



Die Vergleichsbetrachtungen zwischen Dipol und einer Groundplane wollen wir hier mal aussen vor lassen, da es ja nur darum geht, die von dem OM bevorzugte Antenne vorzustellen und eben ihre Vorteile in diesem Gelände hervorzuheben.
DD1LD entschied sich eben für eine Art Groundplane, wie auf den Fotos unschwer zu erkennen ist, welche mittels eines leichten Aluminium-Fotostativs aufgestellt werden kann.
Diese Antenne besteht somit aus einem 285 cm langen Teleskopstrahler, dem leichten Fotostativ, einer Verlängerungsspule für 40 m und 3 Drahtradialen von je 500 cm Länge.
Die Spule wurde auf einen Amidon T94-2-Kern mit 0,8 mm Kupferlackdraht aufgewickelt und in eine Filmdose gepackt, sie kommt am Fuße der Antenne zum Zuge.
Sie hat dann 10 µH Induktivität und ermöglicht es einem Tuner, diese recht kurze Antenne auf 30 und 40 m anzupassen.
Gleichzeitig hat er in dieser Dose einen Miniaturkippschalter zum Umschalten auf die höheren Bänder (20 - 6 m) eingebaut.
Die Spule kann alternativ auf ein 20 - 25 mm PVC-Rohr gewickelt werden.
An der Teleskopspitze ist ein kleiner Stecker montiert, an dem eines der drei Radiale angebracht werden kann als Verlängerung (Dachkapazität).
Wirft man z.B. ein Radial über einen Ast, so erhöht das den Wirkungsgrad der Antenne.
Die Radiale können aufgerollt werden, was den Transport erheblich erleichtert.
Bei stärkeren Windphasen sollte man die Antenne zusätzlich am Rucksack anbinden und/oder die Bergstöcke zur Hilfe nehmen.
Auch in diesem Fall kann die Antenne noch verlängert werden, was in Waldgebieten oder dem Tal schon von Vorteil wäre, man erreicht so ca. 860 cm (5 m Radial und 360 cm der Antenne).




Wer Interesse an dieser Antenne hat und sie nicht komplett nachbauen möchte (kann), hat die Möglichkeit, sich an DD1LD zu wenden ( dd1ld@gmx.de ) und erhält für ca. 50,- Euro einen Bausatz mit den notwendigen Teilen, welche nur noch zusammengesetzt werden müssen.

Ich fand, daß diese Antenne erwähnt werden mußte, da sie doch alle Vorteile einer "Wanderantenne" beinhaltet und selbst für Nicht-Sota-Aktivisten recht interessant ist.
So kann man immer mal eine schöne Bergtour unternehmen, auf der u.a. gefunkt werden kann, ohne daß man sich einen Ast hebt !
Ich sitze selbst gerne mal auf einer Alm oder einem Berg, von wo aus nicht nur der Blick schön sein kann, sondern auch etwas Funkbetrieb zur Zufriedenheit beiträgt.
Dann ist es schon wichtig, nicht irgendwelche Monsterantennen aufstellen oder aufhängen zu müssen.
Wer z.B. keinen Tuner im Gerät hat und keinen externen mitnehmen möchte, kann die Antenne auch als Mono - oder Zweibandantenne auslegen, so daß sie sich ohne eines ATs einstellen läßt.
Dieses wird mit Hilfe einer Mittelspule mit Abgriffen und einiger Kondensatoren am Speisepunkt erreicht.

Sonntag, 15. Mai 2011

Magnetische Loop

In diesem Artikel möchte ich mal wieder unseren "Antennengeschädigten" etwas Mut zusprechen, da es immer eine Lösung gibt, doch KW machen zu können.
Es muß nicht immer der Fullsize-Beam oder der riesige Dipol sein, zwar mit gewissen Abstrichen, aber doch recht guten Ergebnissen, kann man relativ gut mithalten.
Ich spreche hier eine Sonderform der Antennen an - nämlich die Magnetische Loop.
Dazu muß ich erstmal ein wenig in die Grundlagenkenntnisse  einsteigen.



Bilder von DL6EI.
Wir können diese Art von Antennen als Parallelresonanzkreis ansehen, die mit den üblichen, verdächtigen Schwingkreisformeln berechnet werden können.
Der Normalfall ist ja praktisch eine Spule, die mit einem Kondensator zusammengeschaltet wird.
Die Speisung erfolgt mittels einer wesentlich kleineren Koppelspule in Bezug auf unseren "Loop", wobei hier große Ströme fließen und auch am Ringkondensator große Spannungen auftreten.
Die Koppelspule hat zumeist 1/5 des Loopumfangs, man sollte aber wegen der Güte und Belastbarkeit lieber etwas größere Ausmaße wählen (2/5 z.B.).
Ein Berühren während des Sendevorganges sollte man tunlichst vermeiden !
Dadurch bedingt bedarf die Bauweise sehr niederohmiger Verbindungen, der Kondensator muß eine enorme Spannungsfestigkeit von mehreren Kilovolt haben.
Wie schon erwähnt, haben wir es mit einem Parallelresonanzkreis zutun, der durch die Induktivität, der Abstimmkapazität und der Dämpfungswiderstände in seinen elektrischen Eigenschaften bestimmt wird.
Diese Abhängigkeiten wurden einmal von DL2OAM getestet und so festgestellt.

Dazu auch mal ein wenig Formelgewirr:
Induktivität der Loop ==> L = 1/5 x µ x D x 1nD/d
n = Anzahl der Windungen (hier immer 1)
D = Ringdurchmesser
d = Rohrdurchmesser
L = Ringinduktivität
µ = 4 Pi x 10 hoch -7 (Permeabilität des leeren Raumes)

daraus ergibt sich vereinfacht nach Rothammel:

L = 2 U (1n x U/d - 1,07)
U = Schleifenumfang in m
d = Leiterdurchmesser in m
ergibt dann L in µH

Die Abstimmkapazität ergibt sich aus der Thomsonschen Schwingungsformel:
f = 1 / 2 Pi x Wurzel aus L x C

C = 25330 / f hoch 2 x L       ( f in MHz und L in µH ==> pF)
Das ist die Gesamtkapität von Kondensator und Leiterkapazität.
Dieses läßt sich herausrechnen:
Cleit = 2,69 x U      ( U in m ==> pF )

Die Vorteile von magnetischen Loopantennen sind schnell und einfach benannt:
* relativ klein,
* trotzdem hohe Empfangsleistung,
* selektiv, wenig Störungen durch andere starke Sender,
* unempfindlich gegen elektrische Störungen,
* daher für indoor-Betrieb bestens geeignet,
* absolut übersteuerungsfest, da kein elektronischer Verstärker notwendig ist,
* eingebauter Abschwächer durch versetzen des Abgriffs (Krokoklemme) mehr in Richtung kaltes Ende, ein angenehmer Nebeneffekt ist dann auch eine noch bessere Selektivität durch die geringere Dämpfung des Schwingkreises,
* ausgeprägtes Empfangsminimum in zwei Richtungen 90 Grad zur Hauptempfangsrichtung, dadurch lassen sich Gleichkanalstörungen (zwei Sender auf der selben Frequenz) minimieren

Die Nachteile sind:
* relativ geringer Wirkungsgrad
* schwierig zu bauen (wenn man handwerklich unbegabt ist)
* Kondensator und Verbindungstellen mit hoher Güte




http://www.suertenich.com/html/radios/mag_loop.html

Es gibt diverse Materialien, mit denen man eine Loop bauen kann, alle können von mir gar nicht aufgeführt werden, deshalb nur mal so ein paar Anrisse als Ideen.
Klimatechnische Betriebe z.B. haben Meterware, die etwas biegsamer als Heizungsrohr ist.
Für den Kondensator nimmt man ein Stück RG213 an den Enden der Loop. Abstimmung erfolgt dann durch Schneiden auf Länge für ein Band (evtl. Abknicken wegen Frequenzwechsel) .Die Speisung wird über ein Stück Aderleitung 1,5 oder 2,5 Quadraht am gegenüberliegenden Ende verwirklicht. Es wird ein Ring mit etwa 10% Länge des Loopumfangs mit einem Ende mittels einer Rohrschelle verschiebar am Rohr erstellt und befestigt. Das andere Ende kommt an die Seele des Speisekabels. Die Abschirmung des Kabels kommt ans Rohr. Diese Antenne verträgt bis zu 100W, danach würde der koaxiale Stub schmelzen!
Anstelle von Cu-Rohr geht aber auch RG213, die Antenne funktioniert auf einer Frequenz, da durch das Abschneiden am Stub keine Frequenzwechsel möglich ist (es sei denn durch Abknicken).

Aber wir wollen ja eine Loop für mehrere Bänder, da benötigt man Superverbindungen, vor allem am Übergang der Loop zum Kondensator, es sollte auch möglichst ein Vakuum-Drehkondensator sein und eben ein abstimmbarer "C".
Wichtig ist, daß der Gesamtumfang der Loop nicht eine Viertelwellenlänge des niedrigsten Bandes, welches gewünscht ist, überschreitet !

Bei den elektrischen Übergängen sollte man evtl. Hartlöten oder gar Schweißen, es sei denn, man baut sehr gute,breitflächige und verschraubbare Übergänge der Loop zum Kondensator.
Hierzu gibt es einige Tipps auf verschiedenen Seiten und Foren, ein paar werden auch hier genannt, diese beziehen sich aber auf portable oder Unterdachkonstruktionen.
Rothammels Fibel gibt hier sicherlich genauso gute Tipps.
Beim Betrieb dieser Antennen sollte der Abstand zu Wänden und Heizkörpern gewahrt werden, auch tritt eine hohe Strahlungsintensität auf (bei Kindern vor allem darauf achten) und natürlich die BEMV-.Bestimmungen beherzigen!
Stahlbeton ist ebenso eine Sache für sich, hier gilt logischerweise Abstand halten, wenn möglich.

Dieser Artikel soll nur mal auf diese Bauform der Antennen hinweisen, da sie manchmal für den ein oder anderen die letzte Möglichkeit ist, doch noch KW machen zu können.
Und da viele von uns gerne basteln, bietet sich das hier erst recht an.
Noch ein Berechnungsprogramm für Loops dieser Art: loopabx.exe - einfach mal nach googlen.
http://www.aa5tb.com/loop.html
http://www.g4fon.net/MagLoopTwo.htm
http://www.dl3fre.de/index.php?option=com_content&task=view&id=42&Itemid=28
http://www.qsl.net/dl2oam/Mag_04a.pdf
http://www.netbees.de/afu/dl8ndg-loop/dl8ndg_loop.htm
http://dl3ngn.de/drupal/old_html/MagLoop/index.html

Vertikalantenne endgespeist für Kurzwelle

Wer von uns kennt es nicht, schnell mal in den Schnee oder ins Grüne - je nach Jahreszeit - rausgefahren und irgendwo portabel ein paar QSOs (Gespräche) auf KW geführt, das macht Spass !
Aber man möchte auch nicht zuviel Geld in der heutigen Zeit für solche Aktionen ausgeben, wenn schon zuhause eine gepfefferte Antennenanlage steht.
Also macht man sich Gedanken, wie solche Aktivitäten halbwegs preisgünstig und doch effektiv zu gestalten wären.

Hier kommt nun der uns gut bekannte Draht ins Spiel, diesmal nicht als Dipol oder Langdraht, weil ja nicht immer irgendwo Bäume oder Masten zur Verfügung stehen, sondern die gute alte Vertikalkonstruktion, die durch ihre flache Abstrahlcharakteristik auch noch eine akzeptable DX-Antenne darstellt.
Es wird nichts weiter benötigt als ein 10 m GFK-Mast (oder höher), eine mögliche Halterung dafür - in unserem Fall ein leichtes, jedoch stabiles Dreibein für Beschallungstechnik - und 34 m Draht (2 x 17 m), letztendlich ein 1:9 Unun, der auch selbst gewickelt werden kann.

Hier mal eine kleine Hilfe dazu:
http://der-bastelbunker.blogspot.com/2010/11/zum-anpassen-von-endgespeisten.html



Es werden 17 m einfach von der Spitze des GFK-Teleskopmastes an (Halteschlaufe machen) um diesen herumgewendelt bis etwa 1 - 1,5 m vor dem Ende, wo dann der Unun angebracht wird.
Von diesem geht zudem nochmal ein 17 m Drahtradial ab, welches dann nur auf dem Boden ausgelegt wird.
Besser wäre allerdings, dieses 1 m über dem Boden zu verspannen.
Koaxkabel mit 50 Ohm an den Unun angeschlossen und zum Antennentuner geführt - fertig.
Wer es jetzt noch ganz gut haben möchte, aber dadurch wieder mehr Geld ausgibt, hängt den Tuner gleich unterhalb des Ununs an (CG-3000 z.B.), aber das ist portabel nicht unbedingt notwendig und wäre eher eine Option für stationäre Montage.







Unser Fredl (DJ1MD), Armin (DL5MGH) und Wolfgang (DG2MEL) haben diese Antenne gleichmal auf dem Hochberg getestet und waren ganz zufrieden mit den Ergebnissen.
Ich selbst war nun schon zweimal mit Fredl unterwegs und haben die Konstruktion immer wieder benutzt.
Wenn man sie noch optimiert, ist das eine wirklich brauchbare Alternative
Damit kann man dann sehr gute Verbindungen machen, weil wir ja jetzt praktisch eine mechanische Länge von 17 m Draht auf einem Nichtleiter haben, somit praktisch einen verkürzten Langdraht in vertikaler Polarisation.
Der schon erwähnte flache Abstrahlwinkel hilft natürlich gegenüber der Steilstrahlung eines horizontalen Drahtes bei außerkontinentalen Verbindungen, gerade auf den klassischen DX-Bändern wie 10, 15 und 20 m ein großer Vorteil.
Durch die Fehlanpassung der Antenne und der dementsprechend zu erwartenen Verluste auch auf dem Speisekabel gehen schon einige Watt verloren, aber das macht sich nachher in der Praxis nicht allzu stark bemerkbar.
Eines ist klar, der Unun versetzt praktisch nur unseren Tuner in die Lage, das Antennengebilde überhaupt anpassen zu können, da er die recht hochohmige Antenne auf einen Widerstandswert transferiert, den der Tuner ohne Mühe verarbeiten kann.
Unun, fehlangepasstes Speisekabel und Tuner schlucken etwas Leistung, deshalb sollte das Speisekabel auch nicht allzu lang sein.
Bei stationären Betrieb sollte der Tuner auch in der Nähe des Fußpunktes sein, damit die Verluste auf den sonst recht langen Speisekabel nicht all zu hoch sind und vor allen keine Mantelwellen durchs Haus geistern und TVI / BCI hervorrufen.
Eine Mantelwellensperre sollte zudem eingesetzt werden, auch diese läßt sich ganz leicht herstellen.
Ca. 15 - 20 Windungen Koaxkabel eng um ein Stück 120 mm Kunstoffrohr wickeln, das war es.
Oder aber wie im nachfolgenden Bild von db7bn auf einen Ferrit-Ringkern.