Montag, 16. Mai 2011

SOTA - Antenne

Ein Artikel von DD1LD auf der Webseite "sota-dl-alpen.de" hat meine Aufmerksamkeit erregt und mich ein wenig auch an das Projekt "MP-1-Antenne" erinnert.
Die von dem genannten OM konzipierte Leichtbau-Antenne könnte als ebenso interessante Portabelantenne für Außenaktivitäten in Betracht gezogen werden, da sie ideal bei Wanderungen im Gebirge zum Zuge kommen kann.
Das Gesamtgewicht beträgt gerade mal 770 g insgesamt incl. Drahtradiale, was sich wirklich sehen lassen kann.

Die zu klärende Frage war ja wieder einmal, ob eine Vertikale oder eben der horizontale Draht bei solchen Aktivitäten zum Zuge kommen sollte, dazu bedurfte es ein paar Überlegungen, in welches Gelände man sich da überhaupt begibt.
Fest steht, daß des öfteren kein Mast gestellt werden kann, oder gar diverse Abspann- bzw. Aufhängepunkte zur Verfügung stehen würden, da es um Wanderungen in den Alpenregionen ging - wir sprachen ja schließlich von SOTA (summits on the air).
DD1LD war sich dabei bewußt, daß die Anforderungen an eine ideale Antenne teils aus Kompromissen, aber auch aus geländespezifischen Begebenheiten bestanden.
Sie mußte teils robust, aber eben auch leicht sein, schnell auf- und abgebaut werden können, aber auch relativ gut einzustellen gehen.
Ein wichtiger Punkt war auch ihre Mehrbandfähigkeit, 20, 30 und 40 m z.B. sind für SOTA interessante Bänder - das gleiche Ziel gab es ja auch bei der MP-1 zu beachten.
Und letztendlich ihr "Gewinn" bzw. der Wirkungsgrad mußte akzeptabel sein, damit es überhaupt funktioniert.
Eine solche Antenne ist nicht dazu gedacht, seltene DX-Stationen unbedingt arbeiten zu müssen, da ja bei SOTA die Vorgabe nur heißt "4 bestätigte QSOs" fahren zu müssen, aber Europa und hier und da ein DX sollte dann schon drin sein !
Dabei nicht zu vergessen wäre ja, daß diese Kompromissantennen meistens in Höhen betrieben werden, die doch zu recht akzeptablen Ergebnissen führen.



Die Vergleichsbetrachtungen zwischen Dipol und einer Groundplane wollen wir hier mal aussen vor lassen, da es ja nur darum geht, die von dem OM bevorzugte Antenne vorzustellen und eben ihre Vorteile in diesem Gelände hervorzuheben.
DD1LD entschied sich eben für eine Art Groundplane, wie auf den Fotos unschwer zu erkennen ist, welche mittels eines leichten Aluminium-Fotostativs aufgestellt werden kann.
Diese Antenne besteht somit aus einem 285 cm langen Teleskopstrahler, dem leichten Fotostativ, einer Verlängerungsspule für 40 m und 3 Drahtradialen von je 500 cm Länge.
Die Spule wurde auf einen Amidon T94-2-Kern mit 0,8 mm Kupferlackdraht aufgewickelt und in eine Filmdose gepackt, sie kommt am Fuße der Antenne zum Zuge.
Sie hat dann 10 µH Induktivität und ermöglicht es einem Tuner, diese recht kurze Antenne auf 30 und 40 m anzupassen.
Gleichzeitig hat er in dieser Dose einen Miniaturkippschalter zum Umschalten auf die höheren Bänder (20 - 6 m) eingebaut.
Die Spule kann alternativ auf ein 20 - 25 mm PVC-Rohr gewickelt werden.
An der Teleskopspitze ist ein kleiner Stecker montiert, an dem eines der drei Radiale angebracht werden kann als Verlängerung (Dachkapazität).
Wirft man z.B. ein Radial über einen Ast, so erhöht das den Wirkungsgrad der Antenne.
Die Radiale können aufgerollt werden, was den Transport erheblich erleichtert.
Bei stärkeren Windphasen sollte man die Antenne zusätzlich am Rucksack anbinden und/oder die Bergstöcke zur Hilfe nehmen.
Auch in diesem Fall kann die Antenne noch verlängert werden, was in Waldgebieten oder dem Tal schon von Vorteil wäre, man erreicht so ca. 860 cm (5 m Radial und 360 cm der Antenne).




Wer Interesse an dieser Antenne hat und sie nicht komplett nachbauen möchte (kann), hat die Möglichkeit, sich an DD1LD zu wenden ( dd1ld@gmx.de ) und erhält für ca. 50,- Euro einen Bausatz mit den notwendigen Teilen, welche nur noch zusammengesetzt werden müssen.

Ich fand, daß diese Antenne erwähnt werden mußte, da sie doch alle Vorteile einer "Wanderantenne" beinhaltet und selbst für Nicht-Sota-Aktivisten recht interessant ist.
So kann man immer mal eine schöne Bergtour unternehmen, auf der u.a. gefunkt werden kann, ohne daß man sich einen Ast hebt !
Ich sitze selbst gerne mal auf einer Alm oder einem Berg, von wo aus nicht nur der Blick schön sein kann, sondern auch etwas Funkbetrieb zur Zufriedenheit beiträgt.
Dann ist es schon wichtig, nicht irgendwelche Monsterantennen aufstellen oder aufhängen zu müssen.
Wer z.B. keinen Tuner im Gerät hat und keinen externen mitnehmen möchte, kann die Antenne auch als Mono - oder Zweibandantenne auslegen, so daß sie sich ohne eines ATs einstellen läßt.
Dieses wird mit Hilfe einer Mittelspule mit Abgriffen und einiger Kondensatoren am Speisepunkt erreicht.

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