Mittwoch, 11. Mai 2011

10 m - TRX für unterwegs

In einer Zeit, wo wir jetzt wieder mehr Aktivität im 10 m-Band bekommen durch die erhöhte Sonnenfleckenaktivität, ist es nicht verkehrt, einen 10 m-Transceiver an Bord des Autos zu haben, wenn man nicht sowieso schon ein Allbandgerät drin hat.
Aber es gibt genug Funkamateure, die eben nicht das Platzangebot, oder Lust auf viel KW im Fahrzeug haben, aber wenigstens 10 m machen wollen, da das auch jederzeit während der Fahrt geht und die Antennen dafür nicht solch immense Anforderungen erfüllen müssen, wie das bisher bei Mehrbandantennen der Fall war.

Da bietet sich ein relativ preiswertes Gerät an, welches von 25.165 - 29.695 MHz durchgehend das 11 und 10 m-Band anbietet in allen Modulationsarten.
Wir reden hier von einem Albrecht AE485 S, das man schon für gute 190,- E erhält.
Es liefert sowohl Ablagefunktionen für Relaisbetrieb nebst den Burst-Ton (1750 Hz), als auch eine Sendeleistung von 25 Watt PEP.
Diese ist normalerweise ausreichend, aber im Fahrzeug (die Auflagen des Herstellers beachten) kann man ja jederzeit eine preiswerte Transistor-PA für diesen Bereich dazunehmen.
Die Sendeleistung ist regelbar, viele weitere Funktionen runden das Angebot dieses Gerätes ab.



Nun kann ich bei diesem Gerät aus eigenen Erfahrungen einiges dazu berichten, wobei das Erste wäre, man sollte bei dem Namen Albrecht und diesem Preis nicht gleich die Nase rümpfen, die Praxis sieht ganz anders aus !
Das Gerät braucht sich nicht unbedingt hinter President oder Superstar bzw. RCI verstecken, es kann durch einfache Mittel und mit gutem Antennenequipment zu einem sehr passablen KW-TRX gemacht werden.
Da wir Betrieb aus einem Fahrzeug machen, sollte das Hauptaugenmerk nicht unbedingt auf Oberwellen liegen, die es bei Bedarf mit einem Filter auch zu entfernen gilt (bei der PA z.B.).
Anfangen möchte ich mit der Modulation auf SSB bei diesem Gerät, der Mike-Gain reagiert recht empfindlich, bei dementsprechender Feinjustierung benötigt das Gerät keinesfalls ein Verstärkermikrofon, das Original ist wirklich gut genug, es moduliert wenigstens nicht über und bringt eine gut verständliche Übertragung zustande.
Die Leistungskurve liegt im Mittel bei 20 - 22 Watt PEP, für QRPler (mit geringer Leistung) mehr als ausreichend, zur Ansteuerung einer 100 - 200 Watt-PA (Verstärker) mehr als genug.
Erinnern wir uns, eine Vervierfachung der Leistung ergibt 1 S-Stufe (rund 6 db), das bedeutet, bei 20 Watt erhöhe ich auf 80 Watt (normale 100 Watt-PA), müßte nun auf 320 Watt erhöhen, um eine weitere S-Stufe mehr zu erreichen.
Da dürfte es aber dann schon Probleme geben mit der Bordelektronik neuerer Fahrzeuge, Stromverbrauch wäre zu beachten und der Preis für eine 300 - 400 Watt-PA liegt über den Anschaffungspreis des Funkgerätes.



Da sollte nun mehr Wert auf eine vernünpftige Antenne gelegt werden, sie bringt uns definitiv mehr an Leistung, als das eine überdimensionierte Endstufe machen würde.
Eine 100 Watt- Endstufe reicht, sie sorgt im Großen und Ganzen für genügend Lautstärke, die Antenne sollte eine Lambda-Viertel Monobandantenne für 10 m sein.
In diesem Bereich kann man gerne auf CB-Funk-Equipment zurückgreifen, da dieses zumeist 10 und 11 m mit abdeckt.
Meine Erfahrungen beruhen auf dieses Albrecht-Gerät mit einer 100 Watt-PA aus dem CB-Funk (etwas modifiziert mit Oberwellenfilter) und einer DV27Lang, die auf eine Länge von 260 cm gebracht worden ist.
Sie kann 100 Watt PEP noch ab und ist eine ungekürzte Viertelwellenantenne ohne verlustbehaftete Spulen etc.
Allerdings sollte man beim Fahren nach einer Möglichkeit der Abspannung suchen, da sie in den Kurven schon gefährlich ausschlägt.
Bitte bei der Wahl des Aufbauortes die maximal zulässige Höhe beachten, manche Brücken sind eh niedriger, deshalb wählte ich bei meiner Limousine die Heckklappe mit Locheinbau, da die Antenne auch ein gutes Gegengewicht (Masse) benötigt.
Ein Tuner war nicht erforderlich, das SWR schwankte zwischen 1,7 zu 1 und 1:1 zu den jeweiligen Bandenden hin, ihre Länge war auf die 28.800 MHz mittig bemessen.
Die Antenne ist Heute noch preiswert zu bekommen und macht wirklich Sinn.

Selbst zur Zeit des Sonnenfleckenminimums konnte man mit diesem Equipment wirklich schöne QSOs fahren, Europa war kein Problem, USA und Afrika reihten sich noch mit ein, Heute dürfte damit fast alles zu arbeiten sein !
Letzte Erfahrungen beruhen auf einen Ausflug zum Großglockner in Österreich, die Antenne war auf einen alten Opel Monza 3.0 installiert, es ging auf Anhieb nach Brasilien und Australien, was natürlich auch an der Aufenthaltshöhe lag.
Aber solche Gespräche machen dann richtig Spass, wenn Euer Gegenüber dann fragt, ob Ihr irgendwo in seiner Nähe seid ?

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