Sonntag, 15. Mai 2011

Vertikalantenne endgespeist für Kurzwelle

Wer von uns kennt es nicht, schnell mal in den Schnee oder ins Grüne - je nach Jahreszeit - rausgefahren und irgendwo portabel ein paar QSOs (Gespräche) auf KW geführt, das macht Spass !
Aber man möchte auch nicht zuviel Geld in der heutigen Zeit für solche Aktionen ausgeben, wenn schon zuhause eine gepfefferte Antennenanlage steht.
Also macht man sich Gedanken, wie solche Aktivitäten halbwegs preisgünstig und doch effektiv zu gestalten wären.

Hier kommt nun der uns gut bekannte Draht ins Spiel, diesmal nicht als Dipol oder Langdraht, weil ja nicht immer irgendwo Bäume oder Masten zur Verfügung stehen, sondern die gute alte Vertikalkonstruktion, die durch ihre flache Abstrahlcharakteristik auch noch eine akzeptable DX-Antenne darstellt.
Es wird nichts weiter benötigt als ein 10 m GFK-Mast (oder höher), eine mögliche Halterung dafür - in unserem Fall ein leichtes, jedoch stabiles Dreibein für Beschallungstechnik - und 34 m Draht (2 x 17 m), letztendlich ein 1:9 Unun, der auch selbst gewickelt werden kann.

Hier mal eine kleine Hilfe dazu:
http://der-bastelbunker.blogspot.com/2010/11/zum-anpassen-von-endgespeisten.html



Es werden 17 m einfach von der Spitze des GFK-Teleskopmastes an (Halteschlaufe machen) um diesen herumgewendelt bis etwa 1 - 1,5 m vor dem Ende, wo dann der Unun angebracht wird.
Von diesem geht zudem nochmal ein 17 m Drahtradial ab, welches dann nur auf dem Boden ausgelegt wird.
Besser wäre allerdings, dieses 1 m über dem Boden zu verspannen.
Koaxkabel mit 50 Ohm an den Unun angeschlossen und zum Antennentuner geführt - fertig.
Wer es jetzt noch ganz gut haben möchte, aber dadurch wieder mehr Geld ausgibt, hängt den Tuner gleich unterhalb des Ununs an (CG-3000 z.B.), aber das ist portabel nicht unbedingt notwendig und wäre eher eine Option für stationäre Montage.







Unser Fredl (DJ1MD), Armin (DL5MGH) und Wolfgang (DG2MEL) haben diese Antenne gleichmal auf dem Hochberg getestet und waren ganz zufrieden mit den Ergebnissen.
Ich selbst war nun schon zweimal mit Fredl unterwegs und haben die Konstruktion immer wieder benutzt.
Wenn man sie noch optimiert, ist das eine wirklich brauchbare Alternative
Damit kann man dann sehr gute Verbindungen machen, weil wir ja jetzt praktisch eine mechanische Länge von 17 m Draht auf einem Nichtleiter haben, somit praktisch einen verkürzten Langdraht in vertikaler Polarisation.
Der schon erwähnte flache Abstrahlwinkel hilft natürlich gegenüber der Steilstrahlung eines horizontalen Drahtes bei außerkontinentalen Verbindungen, gerade auf den klassischen DX-Bändern wie 10, 15 und 20 m ein großer Vorteil.
Durch die Fehlanpassung der Antenne und der dementsprechend zu erwartenen Verluste auch auf dem Speisekabel gehen schon einige Watt verloren, aber das macht sich nachher in der Praxis nicht allzu stark bemerkbar.
Eines ist klar, der Unun versetzt praktisch nur unseren Tuner in die Lage, das Antennengebilde überhaupt anpassen zu können, da er die recht hochohmige Antenne auf einen Widerstandswert transferiert, den der Tuner ohne Mühe verarbeiten kann.
Unun, fehlangepasstes Speisekabel und Tuner schlucken etwas Leistung, deshalb sollte das Speisekabel auch nicht allzu lang sein.
Bei stationären Betrieb sollte der Tuner auch in der Nähe des Fußpunktes sein, damit die Verluste auf den sonst recht langen Speisekabel nicht all zu hoch sind und vor allen keine Mantelwellen durchs Haus geistern und TVI / BCI hervorrufen.
Eine Mantelwellensperre sollte zudem eingesetzt werden, auch diese läßt sich ganz leicht herstellen.
Ca. 15 - 20 Windungen Koaxkabel eng um ein Stück 120 mm Kunstoffrohr wickeln, das war es.
Oder aber wie im nachfolgenden Bild von db7bn auf einen Ferrit-Ringkern.



1 Kommentar:

  1. Servus vom DK1MHW! Hab mit Interesse den Blog gelesen. Einen 1:9 hab ich noch in der Schublade und einen 10 mtr Teleskopmast habe ich auch seit diesem Jahr. Bis dato hab ich nur mit "wilden" Drahtlängen am SGC-239 experimentiert. Danke für die Beschreibung! Mal sehen, wie deine Konstruktion arbeitet. Vy 73...Hans

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