Mittwoch, 23. November 2011

Platzsparende Magnetic Loops

Wer kennt es nicht, kein richtiger Platz für Antennenaufbauten, Drahtantennen schon gar nicht und die verflixten Vertikals alle sehr hoch und extrem teuer.
An einen Beam ist dabei schon gar nicht zu denken!
Das kann ganz leicht passieren, die große Menge aller Funkamateure finden solche Verhältnisse vor, oder verschlechtern sich durch einen notwendigen Umzug.
Wohl dem, der sein eigenes Grundstück hat, aber auch da gibt es Grenzen bzgl. der Nachbarn, sofern vorhanden.
Und hier kommen nun Magnetic Loops ins Spiel, von denen die einen sagen, sie wären bessere Dummy Loads, und die anderen hellauf begeistert sind.
Man muß selbst Erfahrungen damit machen, wobei ich von Positiven berichten kann, da sie erstens sehr selektiv und vor allem recht handlich sind, auf der anderen Seite eine recht gute Abstrahlung bieten und vor allem beim Empfang die sonst sehr nervenden Störgeräusche ausblenden können.
Ein weiterer Vorteil ist der Wegfall der Gefahr von BCI und TVI, weil diese Antennen wie Bandpässe wirken!



Hierbei gibt es verschiedene Größen, je nachdem, welche Bänder abgedeckt werden sollen.
Leider gibt es kaum MLs, die den gesamten Bereich der KW überschreiten können.
Es gibt derartige Antennen, die manuell abgestimmt, oder eben automatisch angepasst werden.
Das für den Bau notwendige Material besteht zum größten Teil aus Kupfer oder Aluminium.
Ein wenig handwerklich begabt sollte man schon sein, Probleme gibt es zumeist beim Biegen des Strahlerrohres, da dieses mit 22 mm Durchmesser nicht gerade gering ausfällt.
Ein anderes entscheidenes Bauteil ist der Koppelkondensator, an welchem sehr hohe Spannungen auftreten, weshalb Vakuum-Ausführungen schon besser wären als Luft-Kondensatoren.
Bei den Luft-Ausführungen sollte der Plattenabstand auf jeden Fall 1,5 mm betragen, denn die Gefahr von Spannungsüberschlägen ist bei einer Sendeleistung von annähernd 100 Watt recht hoch.
Daraus kann man sogleich schließen, daß das Berühren während des Sendevorganges zu vermeiden ist!
Größenordnungen liegen hier bei 825 mm Durchmesser und gehen bis 3,686 m, so z.B. die Werte von DH5FFL, wobei der Kondensator bei der Kleinen eine Kapazität von ca. 1000 pF aufwies und die Bänder 80 - 12 m überschritt.

Die Vakuum-Kondensatoren halten hingegen schon 5 - 7 KV aus, so daß die Antenne locker 100 - 200 Watt aushält.
Wer es etwas komfortabler haben möchte, betreibt eine solche Antenne mit einem Getriebemotor zzgl. Fernsteuerung, durch den die Kapazität verändert wird.
Die eigentliche Koppelschleife sollte 1/5 der Größe des Strahlerelements betragen.
Der eigentliche Tipp besteht aus dem Antennenanalyzer, der dabei nämlich hilft, den korrekten Punkt für das Gamma Match zu finden.
Zur Abstimmung sollte die Loop auch an ihrem ursprünglichen Standort stehen, da sie durch äußere Einflüsse sofort die Einstellungen zunichte machen würde, wenn man sie z.B. am Boden abgleichen würde, um sie dann auf einem Mast anzubringen.
Eine Magnetic Loop hat eine recht schmale Banbreite, da sie einen Parallelresonanzkreis hoher Güte darstellt.
Der Koppelkondensator muß vor Witterungseinflüße geschützt werden, alle Verbindungen müssen äußerst kurz und großflächig gehalten werden.
Die Loop selbst muß zwingend isoliert vom Metallmast montiert werden, es bieten sich sicherlich andere, nichtleitende Materialien besser an.

Alles in allem ist diese Art Antenne recht gut, dafür nimmt sie verhältnismäßig kleinen Platz in Anspruch.
Die verglichenen Werte gegenüber ausgewachsenen Dipolen waren gerade mal 1 - 2 S-Stufen weniger, aber es konnte alles gearbeitet werden, zumal die Ruhe beim Empfang durch die Ausblendung der Störsignale zu einem entspannten QSO führt.
Die Polarisation sollte man vertikal wählen, umso höher kommt die Antenne.
Ein gutes Nachschlagewerk mit diversen Bauanleitungen findet man im DARC-Verlag - Hans Nussbaum (DJ1UGA) - Selbstbau-Loops für Sende-und Empfangsbetrieb.
Eine Loop aus Fahrradfelgen gibt es auch schon, dazu komme ich sicherlich nochmal.
Wer schon mehr wissen möchte, kann sich den Beitrag per FTP runterladen unter:
surheimer.de = Host / FTP-Port 21 / Benutzer = web35f14 / Passwort = public
Es befindet sich noch weiteres Informationsmaterial in dem Ordner.
Ich hatte schon mal über diese Antennenform berichtet, da gingen wir etwas auf die Grundlagenphysik dieser Antennen ein, jedoch nun hat man selbst auch diverse Erfahrungen damit gemacht und kann diese Euch Lesern dann mitteilen.
Also noch kein Alzheimer, jedes Thema wird im Laufe der Zeit weiter vertieft und Anregungen bzw. Tricks weitergegeben.
Viel Spass,
Euer Tom

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