Mittwoch, 6. Juli 2011

UKW-Amateurfunk

Bisher hatten wir uns hauptsächlich mit dem Funkverkehr auf der Kurzwelle beschäftigt, eine Ausnahme stellte Echolink dar.
Aber neben dieser Betriebstechnik gibt es noch weitaus mehr, womit ein Funkamateur sich beschäftigen kann, wo er ebenso auf Herausforderungen trifft, die ihn und sein ganzes Wissen fordern.
Gerade für Neueinsteiger und Technikbegeisterte ist z.B. der UKW-Funk ein riesiges Betätigungsfeld, welches Spass und Wissenserweiterung gleichzeitig bringt.
Vorteil ist natürlich nebenher der etwas geringere Aufwand gegenüber der Kurzwelle, wenn es sich nicht gerade um EME (Erde - Mond - Erde) und Satelitenverbindungen handelt.
Wir reden dabei nicht nur von Relais-Ortsbetrieb, was mit der Zeit eine gewisse Langeweile hervorbringen könnte und dabei natürlich seine Grenzen hat, man kommt erfahrungsmäßig nicht weiter.
Solche zeitfüllenden QSOs auf den Repeatern sind natürlich aus kommunikativen Zwecken sehr wichtig und nützlich zugleich, wer aber mehr Technik und Erfahrungen im Amateurfunk sammeln möchte, muß einfach seinen Horizont erweitern, noch andere Betriebsarten kennenlernen, mit denen er noch bessere Erfolge und Sichtweisen erzielen kann.





Ein bestimmtes Thema möchte ich dabei näher betrachten, nämlich der SSB-Betrieb im UKW-Bandbereich, er beschränkt sich zumeist auf das 2 m und teilweise 70 cm - Band.
Anruffrequenz wäre die 144.300 MHz und 432.200 MHz, hier sind immer Stationen anrufbereit qrv, um genauso Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln und ihr Equipment optimieren zu können.
Diese Betriebstechnik ermöglicht dem Funkamateur unter schwierigen Bedingungen (Ausbreitung) DX-Verbindungen zu machen in einem "quasi optischen Ausbreitungsraum".
Aber gerade UKW wird von vielen Faktoren beeinträchtigt, die zu Überreichweiten führen können und auch die Optimierung der Station und der Antenne haben dabei erheblichen Einfluß auf Erfolg oder Mißerfolg.
Ganz wichtig zudem der gewählte Standort, da im UKW-Bereich immer gilt "je höher,desto besser".
Viele von uns haben die Probleme mit Antennengenehmigungen, das kennen wir schon von der Kurzwelle her, jedoch sind die Antennen für UKW natürlich deutlich geringer dimensioniert, so daß der eine oder andere doch diese Möglichkeit hat.
Viele nehmen diese Aufgabe portabel wahr, denn hier können sie sich den besten Standort aussuchen und ihre Antennen ausgiebig testen.
Man sagt nicht umsonst, daß jetzt damit erst der Amateurfunk richtig losgeht, denn nun muß experimentiert, getestet und gebaut werden, um jeden weiteren Kilometer herauskitzeln zu können.
SSB auf UKW bedeutet auch horizontale Polarisation, damit sind wir nun im Bereich der Richtantennen und horizontalen Dipole angelangt.




Richtantennen für den UKW-Bereich gibt es meist schon recht preiswert zu kaufen, aber auch der Nach- und Selbstbau bietet sich bei der Größenordnung an.
Zuhause im Shack wird selbstverständlich ein Rotor zur Pflicht, denn man muß ja alle Richtungen arbeiten können, im freien Gelände (portabel) geht das auch manuell.
Es bedarf ja nicht viel dazu, ein Steckmast bzw. Portabelmast, an dem eben eine solche Richtantenne befestigt werden kann.
Man benötigt zusätzlich ein SWR-Meter, ein dämpfungsarmes Speisekabel und natürlich das SSB fähige Funkgerät nebst evtl. benötigter Stromquelle (Batterie).
Mit der richtigen Antenne und einem guten Funkgerät, aber genauso einem guten Standort, kann man mit kleinen Leistungen recht gute Weitverbindungen herstellen, diese Erfolge machen dann Spass und motivieren erst recht zum Weitermachen und Verbessern der eigenen Funkanlage.
Wer erstmal anfängt, hier gute Erfahrungen zu machen, wird dieser Betriebstechnik in diesem Bandbereich immer wieder gerne seine Aufmerksamkeit schenken.
Gute und preiswerte SSB-Funkgeräte für UKW gibt es viele im Gebrauchtgeräte-Segment, die gerade bei dieser Technik den Neuen in nichts nachstehen.

Wichtig ist am Anfang das Zuhören, hier lernt man zuerst die Vorgehensweise und den Ablauf solcher Verbindungen kennen, denn UKW-SSB-Betrieb ist eine eigene Welt für sich, da sollte man sich auch an das zurückerinnern, was man zur Prüfung mal gelernt hat.
Wenn man dann der Meinung ist, einigermaßen in ein solches QSO einsteigen zu können, wird einfach ein CQ-Ruf einer rufenden Station beantwortet, oder selbst ein allgemeiner Anruf gestartet.
Zu beachten wäre dabei, es müssen wenigstens Rufzeichen, RST-Werte und Locator ausgetauscht werden, damit eine Verbindung seine Gültigkeit findet, wenn dieses funktioniert hat, erweitert man das QSO um andere Informationen (z.B. Stationsausrüstung, Wetter etc.).
Entweder weiß man den Locator vorher schon zu dem ausgesuchten Standort, oder man hat eine Locatorkarte dabei.
Heute geht das natürlich ebenso online per mobiles Internet, im Nu hat man diesen herausgefunden und hat ihn für die zu erwartenen QSOs bereit.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, daß ich diese Vorgehensweise mehr als 7 Jahre hintereinander getätigt habe, die mich weitgehenst auch geprägt hat.
Darauf beruhen viele meiner Erfahrungen und Erinnerungen an eine schöne Zeit, deren Erfolge jedesmal wieder Glücksmomente in mir ausgelöst haben.
Man hört nie auf, sein Equipment zu optimieren zu versuchen, was immer für weitere Beschäftigung sorgt.
Erst dann widmete ich mich langsam zusätzlich der Kurzwelle, da die gemachten Erfahrungen selbstverständlich auch in diesem Bereich von hoher Bedeutung sein werden.
Ich kann deshalb jeden nur ermutigen, sich mal dem SSB-Betrieb auf UKW zu widmen, denn diese Erfahrungen und das Erlebte wird man nicht so schnell vergessen.



Wer noch mehr erfahren möchte und/oder sich nach notwendigen Equipment erkundigen will, kann dieses gerne bei unserem Christian ( DK5FTV ) in Ainring tun.
Als ehemaliger Ausbilder und lange Lizenzierter kann er wohl am besten beurteilen, worauf man zu achten hat und wie man am besten dabei vorgeht, damit nicht schon am Anfang Geld zum Fenster rausgeworfen wird !

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