Sonntag, 10. Juli 2011

KW vom Balkon

Mit UKW-Amateurfunk haben die meisten von uns keine Probleme, die dort verwendeten Antennen sind in der Regel selbst an den spärlichsten Plätzen anzubringen und verrichten ihren Dienst im Sinne des Relais-Funks.
Richtantennen mit Rotor für UKW-SSB-Betrieb sind schon etwas aufwendiger, platzbedürftiger und umgebungsabhängig.
Aber selbst das geht unter Umständen mit kleinen HB9CVs und einem Minimast ohne Probleme.
Was aber tun, wenn es um die Kurzwelle geht?
Wir stellen uns ein Mehrfamilienhaus vor, vielleicht sogar ein Wohnblock mit mehreren Balkonen über- und untereinander.
Dazu hatten wir ja schon einige Vorschläge gemacht, aber es gibt immer wieder Ideen und deren Ausführungen, die noch betrachtet werden sollten.
Dazu gehören auch die Betrachtungen von DK3RED, der viele vermeindliche Probleme mit Gelassenheit meistert.



Wir betrachten mal seine nicht neue, aber recht interessant ausgeführte Variante der Multiband-Vertikal am Balkon, welche gerade für Betonwohnblöcke ideal geeignet ist.
Es handelt sich dabei um den uns wohl bekannten GFK-Teleskopmast, der im 30° Winkel aus dem Balkon ausgeschoben wird, um nach einkehrender Ruhe dann wieder eingeschoben zu werden.
Bei dem genannten OM wird der Mast gegen Wegrutschen am Balkongeländer gesichert, es ragen noch ca. 890 cm aus dem Balkon heraus.
Sollte kein Balkongeländer vorhanden sein, muß eine andere Form der Sicherung gewählt und als Gegengewichte 2 Radials a 1000 cm Länge verwendet werden, die einfach auf dem Balkon auszulegen sind.
Der Urheber und Gedankengeber meines Beitrages verwendet nur ein Radial an 10 m Länge, jedoch sind zwei nie verkehrt.
Um das freie Ende des Mastes, welches herausragt, werden nun 10 m Draht locker aufgewendelt, welcher dann am Fußpunkt (bei ca. 2 - 3 m vom Mastanfang gesehen) direkt auf einen Tuner geht.
Hier nehmen wir einen CG-3000 oder einen der legendären SGC-Tuner.
Sollte der Tuner einigermaßen vor Näße geschützt sein (durch Überdachung), kann auch ein MFJ-925 z.B. verwendet werden, den man notfalls in eine wasserdichte Tupperdose packen kann.
Er braucht dann aber zusätzlich einen 1:4 Balun, den es schon sehr preisgünstig von LDG für solche Zwecke gibt, weil wir ja dort am Tuner auf PL-Basis landen.
Haben wir also ein metallisches Balkongeländer zur Verfügung, ist das unser Gegengewicht !
Zum Befestigen des Antennendrahtes benötigt man an der Spitze des Mastes eine Öse (siehe Fotos von DK3RED), ich persönlich empfehle allerdings echte Kupferlitze (Antennenlitze von DX-Wire z.B.) als Strahler zu nehmen.








Wichtig hierbei ist das Anpassgerät, ein extra für Drahtantennen vorgesehender und zudem wasserdichter Tuner ist natürlich das Gelbe vom Ei, er kostet um die 250,- Euro (CG-3000) bis 500,- Euro (SGC-230 z.B.), aber DK3RED hat ebenso einen preiswerteren Tuner genommen und ihn wassergeschützt verpackt.
Wichtig dabei finde ich nur, daß der Tuner auf die PTT reagiert und abgesetzt vom Shack betrieben werden kann, daher fiel meine Wahl auf den MFJ-925 für 175,- Euro.
Rechnet man aber den Balun und das Gehäuse dazu, kann man gleich 20,- Euro mehr in die Hand nehmen und sich jegliche Basteleien sparen.
So jedenfalls erreichen wir eine flexible KW-Antenne für 10 - 80 m, die niemanden stören kann, vor allem weil es nicht verboten ist !
Dieses ist ein portabler Aufbau, den kann keiner verwehren.
Viel Spass dabei,
Euer Tom

Quelle

1 Kommentar:

  1. Wow, was für ein schöner Beitrag Ich bin wirklich so inspiriert hier könnte Ihnen mehr Hier werde ich zurück zu Ihnen so bald wie möglich zu halten weiterhin Sharing sein.
    dank


    Schanksäule

    AntwortenLöschen